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Forschungsstelle
BLW
Projektnummer
20.27
Projekttitel
Burnout-Prävention in der Viehwirtschaft – Ein Living Lab Ansatz

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
psychosoziale Arbeitsbelastung, Peer-Beratung, Sozialforschung, Burnout, Prävention
Schlüsselwörter
(Englisch)
psychosocial load, social research, burnout prevention
Schlüsselwörter
(Französisch)
charge psychosociale, recherche sociale, prévention du burnout
Schlüsselwörter
(Italienisch)
carico psicosociale, ricerca sociale, prevenzione del burnout
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Die Themen Burnout und Burnout-Präventionsangebote in der Schweizer Landwirtschaft sind bisher wenig erforscht. Dies, obwohl Personen in der Landwirtschaft häufiger von einem Burnout betroffen sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Bei einem Burnout sind die finanzielle Situation der Betriebe, der Freizeitmangel und der Zeitdruck sowie die enge Verflechtung von Arbeit und Familie und damit einhergehende Konflikte zentral. Es geschieht häufig, dass betroffene Personen Hilfsangebote nicht oder zu spät wahrnehmen. Die Kernfrage des Projektes ist: Wie können gesundheitsgefährdende Belastungen von LandwirtInnen frühzeitig erkannt und im besten Fall verhindert werden? Das Forschungsgesuch versucht im Rahmen eines gestaltungsorientierten Forschungsansatzes, die Möglichkeiten wirksamer Beratungsansätze zu verstehen, gestalten, erproben, verbessern und mit den Betroffenen nachhaltig zu entwickeln. Das gesamte angewandte Forschungsvorhaben ist getragen von einem partizipativen, gestaltungsorientierten Living Lab Ansatz.

Projektziele
(Deutsch)
• Aufbau eines motivierten Netzwerkes von mindestens 100 beteiligten LandwirtInnen aus der Viehwirtschaft in der Region Ostschweiz sowie FachexpertInnen aus der medizinischen, psychologischen und sozialen Beratung. Das Netzwerk wird bestehende Angebote evaluieren und einen anonymisierten Peer-to-Peer-Beratungsansatz anstreben.
• Konzeption und Entwicklung einer anonymisierten Web-Applikation zur einfachen Kontaktaufnahme bei drohenden gesundheitlichen, psychosozialen oder existenziellen Problemen. Die App wird so konzipiert, dass sie einfach und anonymisiert funktioniert sowie Hilfesuchende mit Peer-to-Peer-Beratern und anderen Betroffenen vernetzt, Informationen zugänglich macht und eine Triagierung ermöglicht.
• Pilotierung eines partizipativen Beratungsnetzwerkes, in dem (ehemalige) Betroffene sowie FachexpertInnen sich über die anonyme Web-Applikation austauschen und auf Augenhöhe beraten können. Im Rahmen dieser Pilotierung wird die prototypenhafte Realisierung des Beratungsnetzes evaluiert und schrittweise im Sinne der Beteiligten verbessert.
• Im Projekt wird die Möglichkeit geklärt, die Peer-to-Peer Beratung im Rahmen der derzeit entstehenden Fachstelle Psychische Gesundheit an der FHSG als Aus- und/oder Weiterbildung zu professionalisieren.
Abstract
(Deutsch)

Bei einem Burnout ist die finanzielle Situation der Betriebe, Freizeitmangel, Zeitdruck sowie die enge Verflechtung von Arbeit und Familie zentral. Dabei geschieht es häufig, dass Betroffene Hilfsangebote nicht oder zu spät wahrnehmen.

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde untersucht, wie regionale Beratungsangebote gestaltet sein müssen, damit belastende Situationen von LandwirtInnen nachhaltig verbessert werden. Hierzu wurden Interviews mit Betroffenen geführt, eine Online-Umfrage gemacht sowie ein Netzwerk relevanter Organisationen in den Kantonen AR, GR, SG, TG aufgebaut und eine verbindliche Charta entwickelt, wie künftig Präventionsangebote zu verstetigen sind:

Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass Burnout häufig mit einer Koppelung von verschiedenen Belastungsfaktoren einhergeht und sich u.a. in Stimmungsschwankungen, familiären Konflikten, Schulden oder im Tierwohl ausdrücken. Künftig könnte bereits frühzeitig im Umfeld auf Risiken aufmerksam gemacht werden. D.h., neben den bestehenden Angeboten (Sorgentelefon etc.) sollen als zusätzliche Hilfsangebote Peers (ehemals Betroffene, KollegInnen) und Sentinels (Personen, welche im bäuerlichen Umfeld tätig sind) in die Burnout-Prävention mit einbezogen werden, um Brücken zu professionellen Beratungsangeboten zu bauen. Durch die Netzwerktreffen wurden folgende weiterführende Massnahmen initiiert, welche über die Projektdauer fortgeführt werden:

- Weiterentwicklung von landwirtschaftsspezifischen Massnahmen in Bezug auf Leerstellen der Burnout-Prävention

- Organisation der Peer- und Sentinel-Beratung