Natürliche Farbstoffe für die Textilfärbung zu verwenden ist keine neue Idee, sondern eine Jahrtausende alte handwerkliche Technik und Tradition. Das Färben mit natürlichen Farbstoffen wurde erst durch die Entdeckung von synthetischen Farbstoffen im Jahre 19. Jahrhundert in Bedrängnis gebracht. Vor allem im industriellen Massstab wurden Pflanzenfarbstoffe für das Färben von Textilien komplett durch synthetische Farbstoffe ersetzt, welche ein hohes Umweltschädigungspotential aufweisen. Das an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK entwickelte Local Colours-Vefahren zur Färbung von Textilien auf Basis von natürlichen Pflanzenfarbstoffen zeigte im Labormassstab vielversprechende Ergebnisse und soll nun in einem nächsten Schritt auf den industriellen Massstab hochskaliert werden. So soll mit diesem Projekt der industrielle Einsatz von Pflanzenfarbstoffen aus Lebensmittelabfällen in einer modernen Garnfärberei als Ersatz von synthetischen Farbstoffen um die industrielle Machbarkeit getestet werden. Das Local Colours-Vefahren nutzt zwar die existierenden industriellen Färbeapparaturen und kombiniert Extraktion und Färben, um mit dem Industriestandard vergleichbare Echtheiten zu erzielen, verzichtet aber auf den stets reproduzierbaren Farbort und setzt stattdessen auf eine saisonale natürliche Variation des Farbortes. Die Farbpalette wird durch die pflanzlichen Rohstoffe wie zum Beispiel Zwiebelschalen definiert. Das industrielle Färben von Textilien mit natürlichen Farbstoffen und die Herstellung von 100% nachhaltigen Textilen, mit transparenter Wertschöpfungskette und kohärentem Geschäftsmodell in der Schweiz kann zu einem ökologischen Benchmark für die ganze Textilbranche werden.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 12.06.2020 genehmigt