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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
UTF 638.17.20
Projekttitel
Olanga Catering App (Olanga Catering App - eine Smarte Lösung für kontaktlosen Kantinenbetrieb)

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Ergebnisse gemäss Vertrag
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Projektziele
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Beschreibung der Resultate
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Umsetzung und Anwendungen
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Weiteres Vorgehen
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Food-Waste, Lebensmittelabfälle, Gastronomie, Catering, mobile Applikation, App, Mahlzeiten
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Als Reaktion auf die Verbreitung des Virus hat der Bundesrat am 16. März 2020 verschärfte Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeführt. Er stufte die Situation in der Schweiz als «ausserordentliche Lage» gemäss Epidemiengesetz ein: Alle Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe mussten schliessen.

Aufgrund dessen sind viele Kantinen für Schul- und Betriebsverpflegung, Restaurants und Hotels in ihrer Existenz bedroht. Bei den Kantinen für Schul- und Betriebsverpflegung verursachte diese Massnahme auch enorme Food-Waste-Kosten. Grosse Mengen einwandfreier Lebensmittel verrotteten in deren Lagern und konnten nicht verkauft werden, weil die Gäste aus Angst vor der COVID-19-Übertragung fernblieben. Alleine für die Kantinen für Schul- und Betriebsverpflegung in der Schweiz ergab sich ein Ausfall von über eine Million Mahlzeiten pro Tag. Die entsprechenden Mengen an Lebensmitteln, die für die Zubereitung der Speisen notwendig waren, wurden bereits eingekauft und wurden so zu Lebensmittelabfällen. Die Entsorgung solch grosser Mengen von Lebensmittelabfällen wird die Gastronomie mit durchschnittlich CHF 100/Tonne substanziell belasten.

Die Digitalisierung von Kantinen für Schul- und Betriebsverpflegung könnte hier entscheidend dazu beitragen, sobald die Kantinen wieder in Betrieb sind, Food-Waste zu reduzieren und ein reibungsloser Betrieb sowie die Gesundheit der Gäste und des Personals sicherzustellen. Die bereits am Markt vorhandenen Lösungen sind noch nicht sehr vorangeschritten, eher sind vereinzelte sporadische Konzepte wie z.B. einer «Essenstatistik» vorhanden. Diese bieten auch keine kontaktlose Bestellung, Bezahlung und Abholung der Speisen an.

Eine Lösung könnte darin bestehen, dass man die mobile Applikation von Olanga AG (Olanga-App) anpasst und dann in vielen Kantinen kostengünstig einsetzt.

Eine erste Version der Olanga-App wurde in der Kantine der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Brugg-Windisch zwischen November 2018 und Januar 2019 getestet. Allerdings muss die Olanga-App an den aktuellen Kontext angepasst werden, so dass der Prozess des Bestellens, Abholens und Bezahlens komplett kontaktlos ablaufen kann.

Die angepasste Olanga-App kann es den Kantinen ermöglichen, auch in Zeiten von Pandemien, den Betrieb aufrecht zu erhalten und verhindert so ein grosses Anfallen von Lebensmittelabfällen, die aufgrund der angeordneten Pandemie-Massnahmen entstehen können. Gleichzeitig minimiert die Verwendung der App das Risiko einer Ansteckung mit z.B. COVID-19 für die Gäste und das Personal.

 

Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 21.04.2020 genehmigt.

Ergebnisse gemäss Vertrag
(Deutsch)
1    Es sind 3 Kantinen bestimmt, welche die angepasste Olanga-App einsetzen werden. Die schriftlichen Zusagen der Kantinenbetreiber liegen vor. Zudem ist eine Begleitgruppe gebildet bei welcher ein Vertreter oder eine Vertreterin des BAFU Einsitz hat. Eine Zusammenarbeit mit der Firma Eaternity AG für klimafreundliche und nachhaltige Rezepte ist geprüft.

2    Die Anpassung der Olanga-App-Software und der Auswertungstools ist erfolgt, und die angepasste Olanga-App ist einsatzbereit.

3    Das Einführungskonzept ist mit den Kantinenbetreibern erarbeitet und liegt dem BAFU zur Stellungnahme vor. Das Datenschutzkonzept ist durch die Datenschutzbeauftragten der Kantinen genehmigt worden. Meilenstein 1.

4    Über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten sollen Gäste in den 3 bestimmten Kantinen Speisen mittels der angepassten Olanga-App vorbestellen, bezahlen und kontaktlos abholen. Eine Auswertung der Nutzungsdaten der angepassten Olanga-App sowie der Auswertung der online Interviews mit mindestens 50 Personen zeigen die Akzeptanz und die Verbesserungspotenziale auf.

5    Eine Prognose für die erwartete Gästeanzahl und Speisen für eine Woche mit einer Genauigkeit von +/- 20% ist erstellt und mit der tatsächlichen Entwicklung abgeglichen.

6    Ein Schlussbericht mit Darstellung der Ergebnisse aus 1 bis 5 sowie Angaben über die reduzierten als auch prognostizierten Food-Waste-Mengen und dem weiteren Vorgehen ist redigiert und dem BAFU abgegeben.

7    Textbausteine, Illustrationen und mindestens 3 Fotografien für die Verwendung in öffentlichen Publikationen sind bereitgestellt und dem BAFU abgegeben.

8    Eine Präsentation der Ergebnisse mit entsprechender Power-Point Darstellung ist dem BAFU abgegeben und kann auf Nachfrage beim BAFU vorgetragen werden.
Projektziele
(Deutsch)

Anpassung der Olanga-App, damit der Prozess des Bestellens, Abholens und Bezahlens der Speisen komplett kontaktlos erfolgen kann. Die angepasste Olanga-App soll während mindestens 3 Monaten von 3 Kantinenbetreibern eingesetzt werden, so dass Verbesserungspotenziale eruiert werden können, und eine Prognose für eine Woche mit einer Genauigkeit von +/- 20% erstellt werden kann.

Beschreibung der Resultate
(Deutsch)

In der Schweiz gehen über alle Lebensbereiche hinweg pro Jahr rund 2.6 Mio. Tonnen einwandfreier Lebensmittel verloren. Mehr als 10% des Food Wastes entstehen in der Gastronomie. Lebensmittelverschwendung verursacht einen hohen zusätzlichen Ressourcenverbrauch, da Wasser, Energie, Pflanzenschutzmittel, Dünger entlang der Wertschöpfungskette verbraucht und Anbaufläche der Biodiversität entzogen werden, um die Lebensmittel zu produzieren.

Massnahmen gegen die Entstehung von Food Waste sind umso wirksamer, je früher in der Wertschöpfungskette sie ansetzen. IT-Lösungen ermöglichen es, die verschiedenen Stakeholder in der Wertschöpfungskette besser zu vernetzen. Das Projekt «olanga-Catering-App» hatte eine Anpassung der Applikation «olanga» zum Ziel, damit der Prozess des Bestellens, Abholens und Bezahlens der Speisen in Kantinen und Restaurants kontaktlos erfolgen kann. Die App wurde während drei Monaten von Kantinen- und Restaurantbetreibern eingesetzt, um weitere Verbesserungspotenziale eruieren zu können.

Obwohl die Idee der Food Waste Vermeidung gemäss Rückmeldungen sehr gut ankam, war die konkrete Umsetzung schwierig. Die grossen Werbe- und Informationsanstrengungen führten nicht dazu, dass die App häufig eingesetzt wurde. Einer der Gründe für die begrenzte Beteiligung ist die schwierige Situation im Zusammenhang mit der Pandemie. Darüber hinaus wurden aber mindestens drei Themenkreise als kritisch erkannt, die es bei der weiteren Umsetzung des Smart-Catering-Ansatzes zu beachten gilt und für die Lösungen erarbeitet werden müssen: Der frühzeitige Einbezug der Betreiber von Restaurants und Kantinen, Anreize für die Anwender, Integration eines Bezahlsystems.

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Das wichtigste Ergebnis der Studie sind die Erkenntnisse über die notwendigen Verbesserungen im Bereich Smart Catering. Aus technischer Sicht wird das nächste Ziel sein, den kontaktlosen Prozess anzupassen und die App. Die Resultate des Projektes unterstreichen die Wichtigkeit von modernen Benutzerfeedback- und Monitoringansätzen, um das Verständnis für die Benutzer und die mit der Plattform zu erledigenden Aufgaben laufend während der App Nutzung zu fördern. Diese sollten direkt in die Plattform integriert werden. Daraus ergeben sich auch neue systematische Anforderungen an die Plattform, welche noch zu definieren sind und durch die Erstellung von Updates und neuen Versionen realisiert werden können. 

Weiteres Vorgehen
(Deutsch)

Für die Weiterentwicklung der App werden folgende Schwerpunkte gesetzt:

1. Koordination mit dem zweiten Bereich der olanga AG (Smart Farming): In einem laufenden Projekt werden mit einer Informationsplattform Anbieter und mögliche Verbraucher von nicht normgerechtem Gemüse und Obst vernetzt, um zusätzliche Märkte zu erschliessen und Food Waste zu reduzieren. Die Einbindung der Catering-App wird geprüft.

2. Ein Bezahlsystem wird in die App integriert.

3. Das Benutzerfeedback ergab, dass die Motivation zur Vermeidung von Food Waste sehr gross ist. Ein entsprechendes Anreizsystem wird entwickelt, welches einen Zusammenhang zwischen Bestellung durch die App und Förderung der Biodiversität sichtbar macht, um damit einen Anreiz zur Verwendung der App zu setzen.

Gespräche mit Partnern im IT-Bereich (FHNW, Prof. Dr. Norbert Seyff) und im Bereich Biodiversität/Ökobilanzierung (Dr. F. Dinkel) sind im Gang.