Bei der Verwertung von biogenen Reststoffen sind Verunreinigungen mit Kunststoffen ein allgegenwärtiges Phänomen. Da Kunststoffe praktisch nicht abgetrennt werden können, werden gewisse Kontaminationen, z. B. in Kompost bisher toleriert. Um die Anreicherung in der Umwelt zu vermeiden, ist bisher die Verbrennung, meist in der Kehrichtverbrennung, der einzig mögliche Verwertungsweg, zum Beispiel bei holzigem Siebüberkorn aus der Grüngutvergärung. Im Projekt CoPyKu wurde die Herstellung von Pflanzenkohle, d. h. die Pyrolyse der Biomasse mit dem darin enthaltenden Kunststoff («Co-Pyrolyse») untersucht. Mit einer Literaturstudie konnte gezeigt werden, dass sich die Verunreinigungen im Wesentlichen aus Polystyrol, Polyethylen und Polypropylen zusammensetzen. Damit dominieren Kunststoffe, die sich vor allem aus Kohlen-, Wasser- und Sauerstoff zusammensetzen. Polymere wie PVC oder PVCD, die Chlor enthalten, das bei der Pyrolyse zur Bildung von Schadstoffen (Dioxine) führen könnte, spielen kaum eine Rolle. Dies wurde experimentell bestätigt, da selbst eine 10%ige (m/m) Beimischung von realen Kunststoffverunreinigungen zu keinen nennenswerten Gehalten an Dioxinen (zehnfache Unterschreitung des Grenzwerts). Auch darüber hinaus wurde die Qualität der Pflanzenkohle durch die Verunreinigung des Ausgangsmaterials nicht verschlechtert. Damit bewährt sich die Herstellung von Pflanzenkohle aus sekundären Stoffen als wichtige Maßnahme, um die Freisetzung von Plastik in die Umwelt zu unterbinden und gleichzeitig das Klima durch den Aufbau von dauerhaften Kohlenstoffsenken zu schützen.