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Forschungsstelle
BFE
Projektnummer
102659
Projekttitel
Erhebung zum Stand der Forschung zu Wissenserhalt und Markierungskonzepte für geologische Tiefenlager

Texte zu diesem Projekt

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KategorieText
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Der Mensch pflegt einen eigenartigen Umgang mit Abfällen. Auf der einen Seite sollen Abfälle möglichst weit weg aus der eigenen Lebenswelt entfernt werden, denn Abfälle stinken, ziehen Ungeziefer an, sind gefährlich oder, schlimmer noch, strahlen. Auf der anderen Seite üben Abfälle aber auch eine spezielle Faszination auf den Menschen aus, welcher er sich nur schwer entziehen kann. Das Gefährliche und Abstossende an den Abfällen hat auch einen gewissen Lockcharakter. Kaum befinden sich Gefahrenstoffe in der Umgebung des Menschen, klammert er sich gerne psychologisch an solchen Risiken fest, denn diese faszinieren auch, wie viele Beobachtungen an Altlastenstandorten, Sondermülllagern oder eben auch Zwischenlagern mit radioaktiven Abfällen zeigen. So ist anzunehmen, dass diese widersprüchliche Beziehung des Menschen zu seinen Abfällen sich auch in der Zukunft fortsetzen wird. Bei radioaktiven Abfällen ist diese Beziehung besonders stark ins Bewusstsein der öffentlichen Wahrnehmung gedrungen. Anders als für chemische Sonderabfälle, die mehr oder weniger ungehindert in tiefe ehemalige Bergwerke versenkt werden und die kaum als grössere Bedrohung empfunden werden, entspinnen sich um Tiefenlager für radioaktive Abfälle äusserst hitzige Debatten. Dabei werden von der Gesellschaft Sicherheiten eingefordert, die sich bis zu einer Million Jahre erstrecken. Es gibt inzwischen in der publizierten Literatur Millionen von Büchern, Reporten, Artikel und Analysen, welche die Gefahren radioaktiver Abfälle thematisieren und aufzeigen, wie allenfalls die in Tiefenlagern versenkten Abfälle wieder freigelegt werden könnten. Deshalb kam auch schon frühzeitig der Gedanke auf, wie man einen zusätzlichen Schutz solcher Tiefenlager errichten könnte, welcher das Risiko eines Eindringens in den Untergrund zwar nicht verhindern, aber doch stark vermindern könnte. Das aus solchen Überlegungen hervorgegangene Programm der «Markierung» von Endlagerstätten nahm in den frühen Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts in den USA seinen Anfang und wurde in der Zwischenzeit von vielen Nuklearenergie nutzenden Ländern weiter entwickelt.

Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor:
Marcos Buser, Gutachten und Projekte

Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors:
Buser,Marcos
Zugehörige Dokumente