Final report
(German)
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Die vorliegende Studie hatte das Ziel, den Einfluss von verhaltensökonomischen und sozialpsychologischen Faktoren sowie von Rebound-Effekten auf die Wirksamkeit und die Ausgestaltung energiepolitischer Massnahmen zu analysieren. Ausgehend davon wurden Empfehlungen für die Konzeption und Umsetzung ausgewählter Massnahmen der Energiestrategie 2050 (ES2050) des Bundes abgeleitet, um deren Akzeptanz, Umsetzung und Wirksamkeit zu verbessern. Anlass der Untersuchung war die Erarbeitung der bundesrätlichen Botschaft zum ersten Massnahmenpaket der ES2050, welche dem Parlament zwischenzeitlich zur Beratung überwiesen wurde.
Erkenntnisse der sozialpsychologischen und verhaltensökonomischen Forschung bieten Ansätze zur Erklärung und Förderung umweltrelevanten Verhaltens sowie zu den möglichen Reaktionen auf den Einsatz umweltpolitischer Instrumente und Massnahmen. Die hierfür relevanten Grundlagen stammen aus umfassenden Untersuchungen von Wahrnehmung, Denken, Entscheiden und Verhalten (bspw. erzwungenes Handeln, überlegtes Handeln, Gewohnheitshandeln, Handeln nach Faustregeln/Heuristiken) und daraus entwickelten Instrumenten, welche gezielt Handeln verändern oder negative Effekte des Handelns reduzieren sollen. Diese Grundlagen wurden im Rahmen einer Literaturauswer-tung aufgearbeitet und im Berichtanhang in Form von Infosheets zusammengestellt . Sie können somit entweder der Entwicklung verbesserter energiepolitischer Massnahmen dienen oder für die Umsetzung solcher Massnahmen genutzt werden.
Rebound-Effekte sind unerwünschte Folgen energetischer Massnahmen, insbesondere von forcierten Energieeffizienz-Steigerungen. Von den zahlreichen in der Literatur diskutierten und im Berichtanhang in knapper Form zusammengefassten Rebound-Effekten werden in der Untersuchung der direkte Rebound (höhere Nachfrage nach einer durch eine massnahmeninduzierte Effizienzsteigerung kostengünstiger gewordenen Energiedienstleistung), der indirekte Rebound (höhere Nachfrage nach anderen Energiedienstleistungen aufgrund von durch Effizienzsteigerungen eingesparten Energiekosten), der gesamtwirtschaftliche Rebound (Preis- und Mengenanpassungen auf den (Energie- und Energiedienstleistungs-) Märkten aufgrund von Energieeffizienz-Veränderungen) sowie der sogenannte «Mental Rebound» berücksichtigt (geistige Konten für verschiedene Energiedienstleistungen und damit verbundene Umweltauswirkungen, für die verschiede-ne Bewertungsmassstäbe gelten und dazu führen können, dass umweltfreundliches Ver-halten in einem Bereich durch umweltschädliches Verhalten in einem anderen Bereich unter Umständen bewusst wieder kompensiert wird).
In der Studie wurden 21 Massnahmenpakete der ES2050 mit 58 Massnahmen einer 2- stufigen Analyse unterworfen. Auf der ersten Stufe wurden im Rahmen einer Grobanalyse die Wirkungsweise aller Massnahmen erfasst und die Relevanz der Massnahmen (gemessen am erwarteten Zielbeitrag) sowie die Wirkungsrisiken grob abgeschätzt. Auf Basis der Grobanalyse wurden die im Detail zu untersuchenden relevanten Massnahmen identifiziert. Ausgeschlossen wurden Massnahmen, die das Energieangebot betreffen sowie Massnahmen der Kantone, auf die in der ES2050 verwiesen wird.
Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor: ETH Zentrum, ETH Zürich econcept AG
Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors: Jenny,Annette Karlegger,Annelies Montanari,Daniel Ott,Walter Madlener,Reinhard
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