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Forschungsstelle
BFE
Projektnummer
47815
Projekttitel
Vorstudie Kraftwerk Schöni, Hani, Gwatt

Texte zu diesem Projekt

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Schlussbericht
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlussbericht
(Deutsch)
Die Familie Schöni betrieb bereits während fast 100 Jahren ein Kleinwasserkraftwerk in ihrem Sägereibetrieb im Weiler Hani, oberhalb von Gwatt bei Thun. Dieses Kraftwerk wurde aber 1984 stillgelegt und die Konzession an den Kanton Bern zurückgegeben. Das gesamte Anwesen wird bald durch Herrn Roger Schöni junior übernommen. Er möchte im Zusammenhang mit einem grösseren Bauvorhaben das alte Wasserkraftwerk wieder reaktivieren. Deshalb hat er das Ingenieurbüro Kunz & Meng GmbH in Langnau i/E. beauftragt, eine Vorstudie bezüglich den Realisierungschancen und der möglichen Wirtschaftlichkeit durchzuführen.Sehr rasch zeigte sich dabei auf, dass sich eine eigentliche Reaktivierung des bestehenden Kraftwerkes aber nicht mehr lohnen würde, da die alten Anlageteile in einem zu schlechten Zustand sind und bisher nur etwa ein Drittel des vorhandenen Gefälles ausgenutzt wurde. Vielmehr muss das alte Kraftwerk durch einen gesamten Neubau ersetzt werden. Dabei kann aber zukünftig das gesamte vorhandene Gefälle optimal ausgenutzt werden.Während dieser Vorstudie wurden verschiedene Varianten (z.B. unterschiedliche Linienführungen der Druckleitung, andere Standorte der Wasserentnahmestelle und des Turbinenhauses, verschiedene Turbinentypen, etc.) untersucht. In diesem Bericht wird aber nur die Variante mit der grössten jährlichen Energieproduktion beschrieben, da auch das öffentliche Interesse wegen der geplanten zukünftigen Reduktion der Abgasemissionen auf dieser Linie liegt. Sollten sich später trotzdem grössere Problemebei der Ausführung dieser ?optimalen und maximalen? Variante ergeben, so könnte auch eine der anderen Varianten weiterverfolgt und ausgeführt werden. Zwar würde dabei wegen einem kleineren ausnutzbaren Gefälle auch eine kleinere jährliche Energieproduktion erzielt. Weil dabei aber auch die Baukosten geringer ausfallen würden, weisen diese anderen Varianten trotzdem noch eine positive Wirtschaftlichkeit auf.Der Glütschbach weist eine unregelmässige, wetterabhängige Wassermenge auf. Deshalb hat man sich für die Installation einer sogenannten Durchström-Turbine (Ossberger) entschieden. Während andere Turbinentypen (wie Francis- oder Brümmer-Turbinen) bei einer Wassermenge kleiner als 20 % der Ausbauwassermenge abgestellt werden müssen, weist die Ossberger-Turbine bei nur 16 % der Ausbauwassermenge immer noch einen garantierten Wirkungsgrad von 81 % auf.Mit einem Nettogefälle von 17,5 Metern und einer Ausbauwassermenge von 400 l/s erreicht diese Ossberger-Turbine eine elektrische Leistung von 52,5 kW. Mit der empirisch ermittelten Wassermenge ergibt sich eine geschätzte jährliche Produktionserwartung von ca. 181'900 kWh. Werden durchschnittlich etwa 16 Rp. pro kWh gelöst, so ergibt sich damit ein geschätzter Energieertrag von ca. 30'300.- Fr. pro Jahr.Die Kosten für den Neubau des Kraftwerkes werden sich geschätzt auf ca. 312?000.- Fr. belaufen. Bei einer Annuität von 22?150.- Fr. (5 % Zins, 25 Jahre Amortisation) und ca. 2?000.- Fr. Unterhaltskosten ergeben sich Jahreskosten von insgesamt ca. 24'150.- Fr. Die Energiegestehungskosten betragen somit ca. 13,3 Rp. Damit würde auch ein jährlicher Ertragsüberschuss von ca. 6'150.- Fr. resultieren. In diesen Baukosten ist sogar noch ein wesentliches Sparpotential vorhanden. Da Herr Schöni junior im Baugewerbe tätig ist, könnte er sehr viele Bauarbeiten selber ausführen. Auch die späteren regelmässigen Unterhaltsarbeiten (Schmierung der Turbinen- und Generatorlager, Kontrolle der Rechenanlage, kleinere bauliche Reparaturarbeiten, etc.) könnten durch Herrn Schöni selber ausgeführt. Auch kann dabei noch mit weiteren Unterstützungsbeiträgen der öffentlichen Hand (z.B. zinslose Darlehen des Kantons Bern) gerechnet werden.Das Kraftwerk könnte sehr sanft in die vorhandene Umgebung eingefügt werden und wäre demnach kaum wahrnehmbar. Auch die Fischwelt würde praktisch nicht gestört. Da am bestehenden Regelungswehr bei der Glütschbach-Verzweigung im Weiler Hani keine baulichen Veränderungen vorgenommen würden, wäre die Hochwassersicherheit dieses Baches genau gleich wie bis anhin gegeben. Wegen all diesen aufgeführten Gründen und wegen der guten Wirtschaftlichkeit werden deshalb diesem Projekt sehr gute Realisierungschancen gegeben, obwohl noch weitere Abklärungen bezüglich den genauen Grenzverläufen der Liegenschaften gemacht werden müssen.

Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor:
Kunz & Meng GmbH

Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors:
Kunz,Bernhard
Meng,Hanspeter
Zugehörige Dokumente