Der Prozess der Pyrolyse ermöglicht neben der energetischen Verwertung von Grünabfällen auch deren stoffliche Verwertung. Die in der Biomasseverwertung tätige Firma INEGA AG hat dafür das vorliegende Projekt angestossen und für die Ermittlung der wissenschaftlichen Grundlagen die HSR und die ZHAW ins Boot geholt. Die Ergebnisse sollen praxisnah sein und von der INEGA AG direkt umgesetzt werden. Gleichzeitig wird angestrebt Synergien mit anderen Projekten in diesem Bereich zu nutzen (Machbarkeitsstudie „Biokohle für Stadtbäume, UTF 570.28.17“ der ZHAW; Projekt EMPYRION von Agroscope).
Im Rahmen des Projektes wird aus unterschiedlichen Fraktionen von Grüngut hochwertige Pflanzenkohle namens „INKoh“ hergestellt. Es sollen zwei Produkte entwickelt werden:
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1. Produkt: Pflanzenkohle für Substrate von Stadtbäumen (Substrat-PK)
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2. Produkt: Kohle für die Bindung von Schadstoffen, z.B. die Elimination von Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser (Adsorber-PK).
Dafür müssen geeignete Ausgangsmaterialien ausgewählt und durch Zerkleinerung, Fraktionierung und/ oder Trocknung vorbehandelt werden. Je nach Einsatzgebiet der Pflanzenkohle sind für den anschliessenden Pyrolyse-Prozess tiefere Temperaturen (erzielt höhere Nährstoffgehalte) oder höhere Temperaturen und Behandlungsdauer (reduziert den Gehalt an organischen Schadstoffen) nötig. Alle diese Schritte sollen so festgelegt werden, dass Produkte von hoher Qualität mit definierten Eigenschaften bezüglich Wasserhaltekapazität, Nährstoffspeicherung und Stoffbindung hergestellt werden können. Die Produktion soll wirtschaftlich rentabel sein. Die Untersuchung der Wertschöpfungskette soll aufzeigen, ob die nötigen Rohstoffe bzw. Grünabfälle langfristig verfügbar sind. Die Versuche zur Produktentwicklung werden zuerst im Labormassstab auf der Pyreka-Anlage der ZHAW und anschliessend auf der Anlage der INEGA (BIOMACON-Anlage) durchgeführt.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 12.04.2019 an der Sitzung der Koko UT vom 28.05.2019 genehmigt.