Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) gelangt der grösste Teil der Herbizid-Anwendungen di-rekt auf den Boden, bei den Fungizid- und Insektizid-Anwendungen sind es etwa 20-50 % der Wirkstoffmengen und über 80 % der applizierten Wirkstoffmengen von gebeiztem Saatgut wird nicht von den Pflanzen aufgenommen, sondern gelangen in den Boden. Insgesamt wird die Gesamtmenge an PSM-Wirkstoffen, die auf schweizerische Ackerböden ausgebracht wird, auf über 2000 t pro Jahr geschätzt.
Währendem für Gewässer bereits verschiedene Untersuchungen durchgeführt wurden (sowohl international als auch national), besteht im Boden Nachholbedarf. Angesichts der grossen Anzahl an Wirkstoffen gestaltet sich der Aufbau eines Monitorings von PSM (wie generell für organische Schadstoffe) grundlegend anders als für anorganische Schadstoffe wie Schwermetalle. Zuerst müssen die Analysenmethoden entwickelt und getestet werden. Zudem müssen aus der Vielzahl von Substanzen die relevanten PSM-Wirkstoffe und deren Abbauproduckte im Boden bestimmt werden (Screening). Auf Basis dieser Ergebnisse kann dann schrittweise ein Monitoring für ausgewählte relevante PSM-Wirkstoffe und Abbauprodukte inklusive der erforderlichen Qualitätssicherung aufgebaut werden, das auch zeitliche Konzentrationsänderungen ausweisen kann.