Die Mengen an ausgebautem Asphalt steigen und müssen zwischengelagert werden. RAP (Recycled Asphalt Pavement) wird nur in begrenzten Mengen in Asphaltbelägen eingesetzt. Grund dafür sind einerseits die gesetzlichen Bestimmungen, die für verschiedene Strassenschichten und -nutzungen maximale RAP-Gehalte zulassen. Andererseits ist das Wissen um die optimale Aufbereitung, die benötigten RAP-Qualitäten für unterschiedliche Verwendungen und die Wahl von geeigneten Mischungsverhältnissen noch ungenügend und in der Praxis wenig verbreitet. Dieses Wissen soll im vorliegenden Projekt erarbeitet werden.
Das Projekt ist das Folgeprojekt von UTF 489.19.14, in dem eine Asphaltmischung im Labormassstab aus 100% RAP hergestellt wurde. Mit verschiedenen Tests konnte gezeigt werden, dass es mit einer entsprechenden Veränderung der verschiedenen Mischungs-Kennwerte möglich ist, Deckschichten aus 100% RAP mit ähnlicher Performance zu entwickeln wie konventionelle Beläge, zumindest für wenig befahrene Strassen. Die Eigenschaften des ausgebauten Asphalts als Ausgangsmaterial spielen dabei eine zentrale Rolle.
In einer zweiten Phase sollen nun Methoden für die Charakterisierung von ausgebautem Asphalt, geeignete Verfahren für den Asphaltausbau und die Produktion von Asphaltbelägen sowie ein Design für Mischungen mit unterschiedlichen Qualitäten entwickelt werden, um so Asphalt mit einem möglichst grossen Anteil RAP herzustellen («HighRAP»). Um dessen Funktionstauglichkeit nachzuweisen, wird die Produktequalität auf Versuchsstrecken und mit einem Fahrzeugsimulator getestet.
Die Ergebnisse werden von der Empa veröffentlicht und in eine Form gebracht, dass sie direkt von Asphaltproduzenten und –abnehmern aber auch von öffentlichen Körperschaften für ihre Ausschreibungen (Kantone, Gemeinden) verwendet werden können.
Das Projektteam aus Wissenschaftlern der Empa, verschiedenen Akteuren aus der Asphaltproduktion und –verarbeitung und Vertretern der öffentlichen Hand garantiert, dass die Resultate den Bedürfnissen der Praxis entsprechen und möglichst rasch in die Praxis umgesetzt werden. Das ASTRA unterstützt das Projekt ebenfalls mit CHF190’080.-. Die aufaddierten Beiträge von BAFU und ASTRA decken weniger als 50% der gesamten Projektkosten.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 25.10.2018 an der Sitzung der Koko UT vom 29.11.2018 genehmigt.