Wanzenschäden in Obstkulturen durch eingeschleppte und einheimische Wanzenarten nehmen aufgrund des wärmeren Klimas zu. Eine Bekämpfung der Wanzen ist schwierig, da diese Insekten sehr robust sind und es wenig wirksame Insektizide gibt. Zudem bestehen für die meisten Wanzenarten zahlreiche Wissenslücken bezüglich präferierten Wirtspflanzen und möglichen Gegenspielern. Ziel des Projektes ist es, in der Praxis umsetzbare Massnahmen und Strategien zum Schutz vor Schäden durch Baumwanzen im biologischen und integrierten Obstbau zu entwickeln.
Das Projekt ist in sechs Teilprojekte (TP) aufgeteilt. Ein Monitoring der Wanzen, insbesondere der invasiven Art H. halys, wird im TP1 durchgeführt. Im TP2 sollen rasch verfügbare Massnahmen (Wirkstoffe, die für die biologische und/oder integrierte Landwirtschaft zugelassen sind, sowie Repellentien, physikalische Mittel) für die Wanzenbekämpfung getestet werden. Als mittelfristige Lösung sollen im TP3 attraktive Fangpflanzen identifiziert und geprüft werden. Im TP4 werden Insektenschutznetze – einzeln und als Kombi-Massnahme in einer Push/pull und einer Attract & Kill-Strategie geprüft. Im TP5 wird als langfristige Massnahme die Anlage von Blühstreifen in Obstanlagen zur Förderung der Biodiversität und der angestammten Nützlingspopulationen in Kombination mit ausgesetzten natürlichen Gegenspieler (Biocontrol) geprüft. Im TP6 werden Publikationen und nützliche Hilfsmittel für Landwirte und Berater erarbeitet, um eine möglichst hohe Wirkung in der Praxis zu erzielen.