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Research unit
SFOE
Project number
SI/501971
Project title
ResCool – Klimaanpassung von Neu-, Um- und bestehenden Wohngebäuden – effiziente Kühlkonzepte

Texts for this project

 GermanFrenchItalianEnglish
Key words
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Final report
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CategoryText
Key words
(German)

Konkrete Lösungen für Neu-, Um- und bestehende Wohnbauten identifizieren – Schwerpunkt lokale, personenbezogene Kühlung

Short description
(German)

Das Forschungsprojekt zeigt konkrete Lösungen auf, wie der Komfort für den Menschen in Neu-, Um- und bestehenden Wohnbauten während der Lebensdauer der Gebäude in einem erträglichen Bereich gehalten werden kann. Der Energieverbrauch für die Kühlung soll so tief wie möglich gehalten werden, damit die aus dem verminderten Wärmebedarf durch die Klimaerwärmung resultierende Energieeinsparung (20-30% (4)) maximal erhalten bleibt. Die Kühlung erfolgt, wenn möglich, durch passive Systeme. Für die verbleibenden Tage mit hohen/höchsten Temperaturen sollen aktive Systeme mit einer hohen Kühleffizienz und auf Basis erneuerbaren Quellen zum Einsatz kommen.
Der Fokus liegt auf den drei Schwerpunkten:

Bedarfsreduktion
• Sonnenschutz, partielle Raumkühlung anstelle der Kühlung des Gesamtgebäudes
• Angepasster Raumsollwert, welcher den Tagesgang berücksichtigt

Energieeffizienz
• direkter Wärmeabtransport beim beziehungsweise am Menschen

Einsatz erneuerbarer Energien
• Aussenluft, Erdreich, See- und Grundwasser, erneuerbarer Strom

Final report
(German)
Die Untersuchung zeigt konkrete Lösungen auf, wie der Komfort für den Menschen in Neu-, Um- und bestehenden Wohnbauten unter dem Einfluss des Klimawandels in einem erträglichen Bereich gehalten werden kann. Dieser Frage wird sowohl aus epidemiologischer als auch aus technischer Sicht nachgegangen. Aus epidemiologischer Sicht wird geklärt, ob die in den Normen zulässigen Temperaturen mit den Erkenntnissen aus dem Zusammenhang zwischen Sterblichkeit und Innentemperatur und der nächtlichen Erholung übereinstimmen (Abschnitt 5). Aus technischer Sicht wird die Leistungsfähigkeit verschiedener Kühllösungen untersucht (Abschnitt 3.3 und 3.4). Dazu werden sechs zentrale Kälteerzeuger mit fünf Kälteabgabesystemen, zwei dezentrale raumweise und drei lokale Kühllösungen untersucht. Ein spezieller Fokus wird auf Kühllösungen gelegt, die in der Nähe oder direkt am Körper des Menschen wirken (Abschnitt 4). Die Kühllösungen werden in einen Neu- und einen sanierten Altbau integriert und umfassend bewertet. Die Bewertung erfolgt bezüglich ihrer Wirksamkeit (Überhitzungsstunden), der Kosten aus Erstellung, Betrieb und Rückbau, ihrer Treibhausgasemissionen aus Erstellung und Betrieb, ihrer Akzeptanz und des Ausführungszeitpunkts ihrer baulichen Integration (Abschnitt 6). Eine Zuordnung zu den wesentlichen Anspruchsgruppen versucht den Brückenschlag in die Anwendung (Abschnitt 7). Da die Bewertung der Kühllösungen stark von den klima-tischen Bedingungen abhängig ist, wurden zusammen mit MeteoSchweiz konsistente Klimadaten1 für die Zeitperiode 2045-2074 identifiziert (Abschnitt 3.1).

Der Klimawandel hat eingesetzt und die Temperaturen steigen. In dieser Untersuchung wird davon ausgegangen, dass die mittlere Sommertemperatur im Zeitraum 2045-2074 gegenüber der Periode 1981-2010 um weitere 2.5°C (genannt Medianjahr 2060) bis 4.1°C (genannt heisses Jahr 2060, Häufigkeit alle 5-10 Jahre) ansteigt. Bezüglich der mittleren Sommertemperatur entspricht das Medianjahr 2060 dem Jahr 2018, das heisse Jahr 2060 dem Jahr 2003. Extremjahre wie 2003 und 2018 werden zum Standard und beeinflussen den Komfort des Menschen im Gebäude und im Aussenraum zunehmend negativ.

Wie aus der epidemiologischen Untersuchung hervorgeht, reagiert der Mensch bezüglich Wohlbefinden, Erholung und Gesundheit auf hohe Innentemperaturen ausgesprochen sensitiv, speziell die ältere Bevölkerung. Bei maximalen Temperaturen über 21°C während der Nacht und maximalen Temperaturen über 24°C am Tag steigt die Sterblichkeit an. Jüngere Personen können Abweichungen von der optimalen Temperatur besser kompensieren. Die in der Norm SIA 180 (1) beschriebenen maximal zulässigen Innentemperaturen am Tag und in der Nacht von 26.5°C für gekühlte Wohnbauten und über 29°C2 für ungekühlte Wohnbauten sind, gemessen an den Gesundheitsrisiken, zu hoch angesetzt. Es wird empfohlen, die Temperaturanforderungen sowohl für den Tag als auch für die Nacht (Schlafräume) anzupassen. Mit Blick auf den Grossteil der Bevölkerung wird für die Bewertung der Kühllösungen in dieser Untersuchung von einer maximalen Innentemperatur von 26°C am Tag (Wohnzimmer) und 24°C in der Nacht (Schlafzimmer) ausgegangen.

Über 60% der Detailmassnahmen zu den goldenen Regeln für Hitzetage des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) (2) stehen im direkten Zusammenhang mit der Temperaturentwicklung im Gebäude und der Kühlung des Menschen. Dies verdeutlicht die Bedeutung eines auf den Klimawandel ausgerichteten Gebäudeparks.

Das volle Ausmass des Klimawandels auf den Komfort im Gebäude wird erst in (naher) Zukunft um-fassend spürbar. Die Einhaltung einer akzeptierbaren Innentemperatur während dem Sommer kann ein Kriterium für die Vermietbarkeit von Liegenschaften werden. Zukünftig ist eine Mieterfluktuation bei zu hohen Temperaturen wahrscheinlich. Mit steuerlichen Anreizen, einem Förderprogramm oder Nutzungsboni im Bewilligungsverfahren könnten bereits heute innovative Konzepte zu einem umfassen-den sommerlichen Wärmeschutz – der den Aussenraum in Ergänzung zur normativen Regelung mit einbezieht – für Neu- und bestehende Bauten gefördert werden. Der umfassende sommerliche Wärmeschutz sollte in der frühen Planungsphase noch prioritär behandelt werden, weil er die Innentemperatur und den Kühlbedarf stark beeinflusst. Wegen der langen Lebensdauer der Gebäude ist es sinn-voll, sie bereits heute auf das Klima 2060 auszurichten. Dies bedingt eine langfristige Entwicklungs- und Baustrategie der Immobilieninvestoren und -besitzenden, aber auch der öffentlichen Hand.

Die Fensterlüftung ist weiterhin die wichtigste Kühllösung. Bei einer gegenüber der SIA 180 verschärften Temperaturanforderung von maximal 24°C am Tag und 21°C während der Nacht kann die Fensterlüftung den Komfort während 20%, bei maximal 26°C am Tag und 24°C in der Nacht während 70% der Belegungszeit sicherstellen (Standort Basel-Binningen). An wärmeren Standorten werden diese Zeiten reduziert. Eine Kompensation einer höheren Innentemperatur, durch eine erhöhte Luftgeschwindigkeit bei der Person durch die Fensterlüftung, wird nicht berücksichtigt (Abbildung 16). Die Optimierung ihrer Effizienz soll während der Konzeptphase sowohl auf Stufe Gebäude als auch auf Stufe Aussenraum berücksichtigt werden. Zu beachten ist, dass nicht an allen Gebäudestandorten und in allen Geschossen eine Fensterlüftung möglich ist.

In Ergänzung zur Fensterlüftung stehen für bestehende Gebäude noch keine dezentralen Alternativen zu mobilen Kühlgeräten und Split-Kühlgeräten zur Verfügung – ausser der Kühlung über die Fussbodenheizung (zentrale Lösung). Werden mobile Kühlgeräte oder Split-Kühlgeräte eingesetzt, sollen sie mit einem natürlichen Kältemittel ausgestattet sein und eine hohe Leistungszahl aufweisen. Die Bettenkühlung, bei der mit einer Wassertemperatur von 30°C der individuelle Komfort während der Nacht sichergestellt werden kann, auf dem Körper tragbare Kühlelemente und kühlende Textilien verfügen über das ökologische und das ökonomische Potential, sich als zukünftige Kühllösungen zu etablieren. Diese Technologien sind noch in der Entwicklung und bedingen eine Kollaboration zwischen Industrie und Forschung. Der Standventilator führt zu einer örtlichen Temperaturreduktion vor allem am Tag.

Für Neu- und Umbauten stehen effiziente kombinierte Heiz-/Kühlsysteme (multifunktional3) in Verbindung mit einer flächenintegrierten Kälteabgabe zur Verfügung. Zu berücksichtigen ist, dass Innentemperaturen unter 24°C in der Nacht, wie sie für Risikogruppen angebracht wären, wegen der limitieren-den Temperatur der Kälteabgabe (Taupunkt, Quellentemperatur) nicht erreichbar sind. Die mit einem Kälteerzeuger ergänzte Fussbodenheizung eignet sich vor allem auch in bestehenden Bauten zur Kühlung des Schlafzimmers und zur Abkühlung des Wohnzimmers. Die Treibhausgasemissionen für die Erstellung der Kühllösung können mit deren Wahl – ausgehend vom Mittelwert der untersuchten Lösungen – halbiert oder verdoppelt werden. Bei Neu- und Umbauten wird empfohlen, die zentrale Kühllösung zum Zeitpunkt der Bautätigkeit vollständig zu integrieren. Minimal sollte das Leitungssystem für die Raumkühlung zentral in die Wohnungen geführt und für einen späteren Anschluss vorbereitet werden.

Die benötigte Nutzenergie zum Kühlen ist stark von der Kühlwirkung der Fensterlüftung und der akzeptierbaren Innentemperatur abhängig. Sie liegt für die untersuchten Kühllösungen und Bauten am Standort Basel-Binningen bei einer maximalen Innentemperatur am Tag von 26°C und in der Nacht von 24°C zwischen 4 kWh/(m2EBF a) für das Medianjahr 2060 und 6 kWh/(m2EBF a) für das heisse Jahr 2060. Bei einer maximalen Innentemperatur von 24°C Tag und Nacht zwischen 10 kWh/(m2EBF a) für das Medianjahr 2060 und 12 kWh/(m2EBF a) für das heisse Jahr 2060.

Der daraus resultierende Primärenergiebedarf und die Treibhausgasemissionen aus dem Betrieb sind, wegen den hohen Leistungszahlen der Kälteerzeugung (ausser bei den mobilen Kühl- und Splitgeräten) im Vergleich zu den Treibhausgasemissionen aus der Erstellung, von untergeordneter Bedeutung. Bei der Auswahl der Kühllösungen rücken die Treibhausgasemissionen aus der Erstellung in den Vordergrund. Für die Dimensionierung des Kälteerzeugers und der Kälteabgabe soll sowohl die Kühl- als auch die Heizleistung ermittelt und der höhere Wert für die Systemauslegung verwendet werden.

Die Empfehlungen an eine Auswahl von Anspruchsgruppen, wie Investoren und Immobilienbesitzende, ArchitektInnen und Planende, Behörden, Normengremien und Mietende (Abschnitt 7) zeigen, dass das Gelingen eines klimagerechten Bauens vom Handeln einer Vielzahl von Akteuren abhängt. Mit über zwanzig Empfehlungen für Massnahmen wird versucht, den Brückenschlag zwischen den Erkenntnissen der Untersuchung und der praktischen Anwendung zu erreichen.
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Final report
(English)
The study shows practical solutions for keeping human comfort in new, retrofitted, and existing resi-dential buildings within a tolerable range under the influence of climate change. This question is exam-ined from both an epidemiological and a technical perspective. From an epidemiological perspective, it is clarified whether the temperatures allowed in the standards are consistent with the findings from the relationship between mortality and indoor temperature and nighttime recovery (Section 5). From a technical perspective, the performance of different cooling solutions is investigated (Sections 3.3 and 3.4). For this purpose, six centralized cooling production systems with five cooling supply systems, two decentralized room-wise and three local cooling solutions are investigated. A special focus is placed on cooling solutions that work close to or directly on the human body (Section 4). The cooling solutions are integrated into a new and an old, retrofitted building and comprehensively evaluated. They are evaluated in terms of their effectiveness (overheating hours), construction, operation, and deconstruc-tion costs, their greenhouse gas emissions from construction and operation, their user acceptability, and the implementation timing for their building integration (Section 6). A mapping to key stakeholder groups attempts to bridge the gap to application (Section 7). Since the evaluation of cooling solutions is highly dependent on climatic conditions, consistent climate7 data for the time period 2045-2074 were identified together with MeteoSwiss (Section 3.1).

Climate change has started, and temperatures are rising. In this study, it is assumed that the mean summer temperature during the period 2045-2074 will increase by an additional 2.5°C (called median year 2060) to 4.1°C (called hot year 2060, frequency every 5-10 years) compared to the period 1981-2010. In terms of mean summer temperature, the median year 2060 corresponds to 2018, and the hot year 2060 corresponds to 2003. Extreme warm years such as 2003 and 2018 are becoming the norm and are having an increasingly negative impact on human comfort indoors and outdoors.

As shown in the epidemiological study, humans are extremely sensitive to high indoor temperatures in terms of well-being, recreation and health, especially the elderly population. At maximum temperatures above 21°C during the night and maximum temperatures above 24°C during the day, mortality in-creases. Younger people can better compensate for deviations from the optimal temperature. The maximum permissible indoor temperatures during the day and night of 26.5°C for chilled residential buildings and above 29°C8 for naturally ventilated residential buildings, as described in the SIA 180 standard (1), are set too high when measured against the health risks. It is recommended that the temperature requirements be adjusted for both daytime and nighttime (bedrooms). In view of the ma-jority of the population, a maximum indoor temperature of 26°C during the day (living room) and 24°C at night (bedroom) is assumed for the evaluation of the cooling solutions in this study.

More than 60% of the detailed measures for the golden rules for heat days of the Federal Office of Health (FOPH) (2) are directly related to the temperature development in the building and the cooling of people. This illustrates the importance of a building stock aligned to climate change.
The full impact of climate change on building comfort will only be fully felt in the (near) future. Maintain-ing an acceptable indoor temperature during the summer may become a criterion for the rentability of properties. In the future, tenant turnover is likely if indoor temperatures are too high. With tax incen-tives, a subsidy program or usage bonuses in the approval process, innovative concepts for compre-hensive summer heat protection – which includes the outdoor space in addition to the normative regu-lation – could already be promoted for new and existing buildings. Comprehensive summer thermal protection should still be prioritized in the early planning phase because it strongly influences the indoor temperature and cooling demand. Because of the long lifetime of buildings, it makes sense to design them today for the climate of 2060. This requires a long-term development and construction strategy by real estate investors and owners, but also by the public sector.

Natural ventilation (through windows) remains the most important cooling solution. With a more strin-gent temperature requirement compared to SIA 180 of a maximum of 24°C during the day and 21°C during the night, natural ventilation can ensure comfort during 20% of the occupancy time, and at a maximum of 26°C during the day and 24°C at night during 70% of the occupancy time (Basel-Binningen site). At warmer locations, these times are reduced. Compensation of a higher indoor temperature, due to an increased air velocity at the person caused by the open window, were not considered (figure 16). Optimization of its efficiency should be considered during the conceptual phase, both at the building level and at the outdoor space level. It should be noted that natural ventilation is not possible at all building locations and on all floors.

In addition to natural ventilation, no decentralized alternatives to mobile cooling units and split cooling units are yet available for existing buildings – except for cooling via the underfloor heating system (central solution). If mobile cooling units or split cooling units are used, they should be equipped with a natural refrigerant and have a high coefficient of performance. Bed cooling, with which individual com-fort during the night can be ensured with a water temperature of 30°C, cooling elements that can be worn on the body (wearable) and cooling textiles have the ecological and economic potential to estab-lish themselves as future cooling solutions. These technologies are still under development and require collaboration between industry and research. The stand fan leads to a local temperature reduction, especially during the day.

For new buildings and retrofits, efficient combined heating/cooling systems (multifunctional9) are available in connection with a surface-integrated cooling supply system. It must be considered that indoor temperatures below 24°C at night, as would be appropriate for vulnerable people, are not achievable due to the limiting temperature of the cooling system (dew point, source temperature). Floor heating systems supplemented with a cooling unit are particularly suitable in existing buildings for cooling the bedroom and living room. The greenhouse gas emissions to manufacture the cooling solution can be halved or doubled with its choice – based on the average value of the examined solutions. For new buildings and refurbishments, it is recommended to fully integrate the central cooling system at the time of building construction. At least, the piping system for room cooling should be installed centrally to the apartments and prepared for later connection.

The useful energy required for cooling is strongly dependent on the cooling effect of natural ventilation and the acceptable indoor temperature. For the investigated cooling solutions and buildings at the Basel-Binningen site, it is between 4 kWh/(m2EBF a) for the median year 2060 and 6 kWh/(m2EBF a) for the hot year 2060 at a maximum indoor temperature of 26°C during the day and 24°C at night. At a maximum indoor temperature of 24°C during the day and night, it is between 10 kWh/(m2EBF a) for the median year 2060 and 12 kWh/(m2EBF a) for the hot year 2060.

The resulting primary energy demand and the greenhouse gas emissions from operation are of minor importance compared to the greenhouse gas emissions from manufacturing due to the high coefficient of performance of the cooling generation (except for the mobile cooling and split units). In the selection of cooling solutions, the greenhouse gas emissions from the manufacturing move into the center of attention. Both cooling and heating loads should be determined for sizing the cooling generator and the cooling delivery systems, and the higher value should be used for system sizing.
The recommendations to a selection of stakeholders, such as investors and property owners, architects and planners, authorities, standardization bodies and tenants (Section 7) show that the success of climate-adapted building construction depends on the actions of a large number of stakeholders. With over twenty recommendations for action, an attempt is made to bridge the gap between the findings of the study and the implementation into the practice.
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Final report
(French)
L'étude présente des solutions concrètes pour maintenir le confort thermique dans les bâtiments résidentiels neufs, assainis et existants en vue du changement climatique dans une plage de températures tolérables. Cette étude examine la question tant d'un point de vue épidémiologique que tech-nique. D'un point de vue épidémiologique, il s'agit de clarifier si les températures admises dans les normes sont en accord avec les résultats sur la relation entre la mortalité et la température intérieure et la récupération nocturne (section 5). D'un point de vue technique, les performances des différentes solutions de refroidissement sont étudiées (sections 3.3 et 3.4). À cette fin, six climatiseurs centraux avec cinq systèmes de distribution de froid, deux systèmes décentralisés pièce par pièce et trois solutions de refroidissement local sont analysés. Une attention particulière est accordée aux solutions de refroidissement qui agissent à proximité ou directement sur le corps humain (section 4). Les solutions de refroidissement sont intégrées dans un bâtiment neuf et un bâtiment ancien et font l'objet d'une évaluation complète. L'évaluation s’effectue sur leur efficacité (heures de surchauffe), les coûts de construction, d'exploitation et de démantèlement, leurs émissions de gaz à effet de serre dues à la construction et à l'exploitation, leur acceptation et le moment de mise en oeuvre de leur intégration structurelle (section 6). Une différentiation par groupe tente de préciser l’écart entre les résultats de l’étude et la pratique (section 7). Comme l'évaluation des solutions de refroidissement dépend fortement des conditions climatiques, des données climatiques cohérentes pour la période 2045-2074 ont été identifiées avec MétéoSuisse (section 3.1).

Le changement climatique est en cours et les températures augmentent. Cette étude4 part du principe que la température estivale moyenne durant la période 2045-2074 augmentera encore de 2,5°C (appelée année médiane 2060), voire 4,1°C (appelée année chaude 2060, fréquence tous les 5-10 ans) par rapport à la période 1981-2010. En termes de température estivale moyenne, l'année médiane 2060 correspond à l’année 2018, et l'année chaude 2060 correspond à l’année 2003. Des années extrêmes telles que 2003 et 2018 deviennent la norme et ont un impact de plus en plus négatif sur le confort humain dans les bâtiments et à l'extérieur.

Comme le montre l'étude épidémiologique, les gens, notamment les personnes âgées, sont extrêmement sensibles aux températures intérieures élevées en termes de confort, de loisirs et de santé. Lorsque les températures maximales dépassent 21°C la nuit et 24°C le jour, le taux de mortalité augmente. Les personnes plus jeunes supportent mieux les écarts par rapport à la température optimale. Les températures intérieures admissibles le jour et la nuit de 26,5°C pour les bâtiments résidentiels rafraîchis et de plus de 29°C5 pour les bâtiments résidentiels non rafraîchis décrites dans la norme SIA 180 (1) sont jugées trop élevées par rapport aux risques sanitaires qui en résultent. Il est recommandé d'ajuster les exigences de température pour le jour et la nuit (chambres à coucher). S’orientant à la majorité de la population, une température intérieure maximale de 26°C le jour (salon) et de 24°C la nuit (chambre à coucher) est supposée dans cette étude pour évaluer les solutions de refroidissement.

Plus de 60% des mesures détaillées définies dans les règles d'or de l'Office fédéral de la santé publique (OFSP) (2) pour les journées de canicule sont directement liés à l'évolution de la température dans les bâtiments et au refroidissement des personnes. Cela illustre l'importance d'un parc immobilier adapté au changement climatique.

L'impact du changement climatique sur le confort dans les bâtiments ne se fera sentir que pleinement dans un avenir (proche). Le maintien d'une température intérieure acceptable pendant l'été peut devenir un critère de location immobilière. À l'avenir, une fluctuation des locataires est probable si les températures sont trop élevées. Grâce à des incitations fiscales, à un programme de subventions ou à des bonus d'utilisation dans la procédure d'autorisation, des concepts innovants pour une protection globale contre la chaleur estivale – qui inclut en plus de la réglementation normative l'espace extérieur – pourraient déjà être encouragés pour les bâtiments neufs et existants. Une protection thermique estivale complète doit néanmoins être privilégiée dès la phase de planification, car elle exerce une forte influence sur la température intérieure et les besoins en refroidissement. En raison de la longue durée de vie des bâtiments, il est judicieux de les adapter dès aujourd'hui au climat de 2060. Cela nécessite une stratégie de développement et de construction à long terme de la part des investisseurs et des propriétaires immobiliers, mais aussi du secteur public.

La ventilation par fenêtre reste la solution de refroidissement la plus importante. Avec une exigence de température plus stricte par rapport à la norme SIA 180 d'un maximum de 24°C le jour et 21°C la nuit, la ventilation par les fenêtres peut assurer le confort pendant 20% du temps d'occupation, et à un maximum de 26°C le jour et 24°C la nuit pendant 70% du temps d'occupation (site de Bâle-Binningen). Dans les endroits plus chauds, cette durée est réduite. La compensation d'une température intérieure plus élevée, due à une vitesse d'air accrue au niveau de la personne en raison de la fenêtre ouverte, n'a pas été prise en compte (Figure 16). L'optimisation de leur efficacité doit être prise en compte lors de la phase de conception, tant au niveau du bâtiment qu'au niveau de l'espace extérieur. Il convient de noter que la ventilation par fenêtre n'est pas possible à tous les emplacements du bâtiment et à tous les étages.

Outre la ventilation par fenêtre il n'existe pas encore d'alternative décentralisée aux climatiseurs mo-biles ou split pour les bâtiments existants – à l'exception du refroidissement par chauffage au sol (solution centrale). Si des unités de refroidissement mobiles sont utilisées, elles doivent être équipées d'un réfrigérant naturel et avoir un coefficient de performance élevé. Le refroidissement des lits, où une température de l'eau de 30°C peut assurer le confort individuel pendant la nuit, et les éléments de refroidissement qui peuvent être portés sur le corps et les textiles de refroidissement ont un gros potentiel écologique et économique pour s'imposer comme solution de refroidissement du futur. Ces technologies sont encore en cours de développement et nécessitent une collaboration entre l'industrie et la recherche. Le ventilateur sur pied entraîne une réduction locale de la température, en particulier pendant la journée.

Des systèmes efficaces de chauffage et de refroidissement combinés (multifonctionnels6), associés à un système de distribution par surface, sont disponibles pour les nouveaux bâtiments et les bâtiments assainis. Il faut tenir compte du fait que les températures internes en dessous de 24°C la nuit, qui se-raient appropriées pour les groupes à risque, ne sont difficilement, voire pas réalisables en raison de la température limite de distribution de froid (point de condensation, température de la source). Le chauffage au sol complété par une unité de froid est également adapté aux bâtiments existants pour le refroidissement de la chambre à coucher et celui du salon. En fonction du choix du système, les émissions de gaz à effet de serre pour la construction de l’installation de refroidissement peuvent être – sur la base de la valeur moyenne des solutions examinées – divisées ou multipliées par deux. Pour les nouveaux bâtiments et les rénovations, il est recommandé que l’installation de refroidissement central soit entièrement intégrée au moment de la construction. Au minimum, le système de tuyauterie pour le refroidissement des locaux doit être acheminé au centre des appartements et préparé pour un raccordement ultérieur.

L'énergie utile supplémentaire requise pour le refroidissement dépend fortement de l'impact du refroi-dissement de la ventilation par fenêtre et de la température intérieure jugée confortable. Pour les solutions de refroidissement et les bâtiments étudiés sur le site de Bâle-Binningen, il se situe entre 4 kWh/(m2SRE a) pour l'année médiane 2060 et 6 kWh/(m2SRE a) pour l'année chaude 2060 pour une température intérieure maximale de 26°C le jour et 24°C la nuit. Pour une température intérieure maximale de 24°C le jour et la nuit, il se situe entre 10 kWh/(m2SRE a) pour l'année médiane 2060 et 12 kWh/(m2SRE a) pour l'année chaude 2060.

En raison des performances élevées de la production de froid, le besoin en énergie primaire et les émissions de gaz à effet de serre résultant de l'exploitation sont d'une importance mineure par rapport aux émissions de gaz à effet de serre liés à la construction. Pour le dimensionnement du climatiseur et la conception du système de distribution, il faut déterminer à la fois la puissance frigorifique et la puissance calorifique et utiliser la valeur la plus élevée.

Les recommandations adressées à une sélection de parties prenantes, telles que les investisseurs et les propriétaires immobiliers, les architectes et les planificateurs, les autorités, les organismes de nor-malisation et les locataires (section 7), montrent que le succès des bâtiments respectueux du climat dépend des actions d'un grand nombre d'acteurs. Avec plus de vingt recommandations sur des me-sures à prendre, les lacunes entre les résultats théoriques de cette étude et l'application dans la pra-tique tentent d’être comblées.
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