Die Verifizierung von Umwelttechnologien (Environmental Technology Verification, ETV) besteht in der Verifizierung der Leistung von Umwelttechnologien oder anders ausgedrückt in der Feststellung oder Validierung der Leistung von Umwelttechnologien durch qualifizierte Dritte auf der Grundlage von Testdaten, die durch Prüfungen anhand festgelegter Protokolle oder spezifischer Anforderungen erzeugt wurden.
Seit den 1990er Jahren wurden in verschiedenen Ländern der Welt (USA, Kanada, Japan, Korea, Philippinen...) verschiedene ETV-Programme eingerichtet, um Umwelttechnologien zu fördern. Auch in Europa wurden ETV in verschiedenen europäischen Ländern im Rahmen von Regierungsinitiativen und/oder im Rahmen von geförderten Forschungsprojekten entwickelt. Darüber hinaus hat die Europäische Kommission im Dezember 2011 das EU-ETV-Pilotprogramm initiiert, das von sieben EU-Mitgliedsstaaten unterstützt wird. Allerdings hat jedes Programm seine eigenen Definitionen, Strukturen und Verfahren und die Programme sind nicht immer miteinander kompatibel. Daher wurde eine internationale Arbeitsgruppe gebildet, die an der Konvergenz der verschiedenen Programme in Richtung gegenseitiger Anerkennung arbeitete, was schließlich zur Veröffentlichung der ISO 14034 Umweltmanagement - Umwelttechnologieverifizierung im Jahr 2016 durch die internationale Organisation für Normung (ISO) führte.
Neben den ETV-Programmen wurde 2008 VERA (Verification of environmental technologies for agricultural production), eine multinationale Kooperation zwischen Dänemark, den Niederlanden, Flandern und Deutschland zur Prüfung und Verifizierung von Umwelttechnologien im landwirtschaftlichen Bereich gestartet.
Im Rahmen des Projekts wird die Eignung der beiden bestehenden Verfahren VERA und ISO 14034 für die Schweiz getestet. Zu diesem Zweck wird das Verifizierungsverfahren für ein Abluftreinigungssystem in Ställen nach ISO 14034 und VERA durchgeführt. In diesem Projekt sind mehrere Beteiligte involviert: Hersteller der Technologie, Bewirtschafter des Prüfstandortes A und Bewirtschafter des Prüfstandortes B (Los 1), Verifizierungsstelle oder Verifizierer (Los 2) und Prüfstelle (Los 3)
Die vorliegende Aktivität bettet sich ein in das Forschungskonzept Umwelt für die Jahre 2021-2024, Forschungsbereich 1. «Umweltökonomie und Ressourceneffizienz», Thema 2.8 «Entwicklung und Prüfung von Methoden zur Bewertung von Umweltinnovationen»
Im Bericht «Grüne Wirtschaft: Massnahmen des Bundes für eine ressourcenschonende, zukunftsfähige Schweiz» vom 20. April 2016 wird die Erarbeitung eines Konzepts zur Bewertung von Umwelttechnologien als Massnahme 3c ebenfalls aufgeführt.