Laut der Strategie Chemikaliensicherheit des Bundes soll das Chemikalienrecht modernisiert werden. Konkret bedeutet dies, dass das Inverkehrbringen von in der EU nicht registrierten Stoffen einer Anmeldepflicht unterstellt werden soll. In der EU registrierte Stoffe sollen hingegen von einer Anmeldepflicht in der Schweiz befreit werden. Die Schweiz verlässt sich also stark auf die in der EU vorliegenden Stoffdaten um das strategische Ziel «Keine Daten – kein Markt» zu erreichen. Aus diesem Grund ist Datenverfügbarkeit und Datenqualität von Stoffdaten (z.B. physikalisch-chemischen Eigenschaften, ökotoxikologische Wirkungen) zu Industriechemikalien in der Datenbank der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) von entscheidender Bedeutung für eine Risikobeurteilung ausgewählter Stoffe. Einige Zehntausend chemische Stoffe werden kommerziell genutzt. Davon haben einige Tausend gefährliche Eigenschaften.
In dieser Aktivität werden folgende Forschungsfragen bearbeitet:
- Analyse umfassender Stoffdatensätze aus der ECHA-Datenbank bezüglich Vollständigkeit und Datenqualität (für eine möglichst grosse Anzahl der bisher registrierten knapp 23'000 Stoffe);
- Aufbau einer Datenbank, welche für jeden enthaltenen Stoff aufzeigt, welche Lücken und Fehler gefunden wurden;
- Erweiterung der Datenbank um eigene Schätzungen von Daten, die als fehlend oder inkorrekt identifiziert wurden;
- Verbesserte Identifizierung von PBT/vPvB-Stoffen innerhalb der untersuchten Stoffe.