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Forschungsstelle
BWO
Projektnummer
F1-041-19
Projekttitel
Siedlungsnatur gemeinsam gestalten

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Methoden
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Projektziele
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Biodiversität, Lebensräume, Siedlungsgebiete, Wohnumfeld, Liegenschaften, Immobilienwirtschaft,Grünräume, Qualität, Vernetzung, Oekosystemleistungen, transdisziplinärer Dialog, Co-Creation
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Der Bericht des Bundesamts für Umwelt «Biodiversität in der Schweiz: Zustand und Entwicklung» zeigt, dass in der Schweiz fast die Hälfte der Lebensräume und mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten bedroht sind. Bedeutende Ursachen für den Schwund an Lebensräumen und Arten sind die Ausdehnung und Verdichtung von Siedlungsflächen sowie die Fragmentierung und Ver­siegelung von Grünflächen. Siedlungsgebiete im Allgemeinen haben im Gegenzug aber ein grosses Potenzial zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität in der Schweiz. Obwohl vom Grundsatz her bekannt ist, wie in Siedlungsräumen wertvolle Flächen für Biodiversität geplant, erstellt und unterhalten werden können, wird das Potential nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft, sowohl in Bezug auf die Flächen als auch auf die ökologische Qualität.

Die Strategie Biodiversität Schweiz (SBS; Schweizerischer Bundesrat 2012) setzt deshalb für den Siedlungsraum folgendes Ziel: «Die Biodiversität wird bis 2020 so gefördert, dass der Siedlungs­raum zur Vernetzung von Lebensräumen beiträgt, siedlungsspezifische Arten erhalten bleiben und der Bevölkerung das Naturerlebnis in der Wohnumgebung und im Naherholungsgebiet ermöglicht wird.». Im Aktionsplan Biodiversität von 2017, den der Bundesrat zur Umsetzung der SBS be­schlossen hat, sind hierzu Massnahmen genannt. Das hier vorliegende Projekt gliedert sich in dieses Massnahmenpaket ein. 

Grünräume in Siedlungsgebieten befinden sich zu einem Grossteil in privaten Liegenschaften. Mensch- und naturverträgliche Aussenraumgestaltung wirkt sich auch stark auf die Immobilienwerte aus. Mit dem Projekt sollen die Entscheidungs- und Handlungskompetenzen der massgeblichen Akteure, also auch der mit dem Planen, Bauen und Betrieb von Liegenschaften befassten Immobilienwirtschaft erhöht werden. Dazu gehören Architekten, Investoren, Stadtplaner oder auch Facility Management. Das Vor­haben stärkt wichtige Netzwerke von Fachleuten und trägt zur Sensibilisierung für die Bedeutung und die Qualität von standortgerechten und naturnahen Grünräumen im Siedlungsraum der Akteure bei.

Methoden
(Deutsch)

Wissen, Leitfäden und Handlungsempfehlungen alleine reichen nicht, um Entscheidungsträger zum Handeln zu motivieren. Vielmehr geht es darum, die Wahrnehmung und Bewertung von Biodiversität bei allen beteiligten Akteuren zu verändern und ein neues Entscheidungsverhalten zu erreichen.

Im Rahmen des Projektes «Siedlungsnatur gemeinsam gestalten» werden in vier bis fünf Pilotierungen gemeinsam mit den Akteuren der Prozesskette «Planen - Bauen - Unterhalten» einfache, replizier- und skalierbare sowie wirkungsvolle Wissens- und Handlungsgrundlagen entwickelt. Um die Akzeptanz, die Praktikabilität und den Umsetzungserfolg sicherzustellen, wird ein breit angelegter und transdiszipli­närer Dialog und eine Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren initiiert und langfristig etabliert (Co-Creation Ansatz).

Projektziele
(Deutsch)

Das Ziel des Projekts «Siedlungsnatur gemeinsam gestalten» ist es, in Siedlungsgebieten den Anteil, die Qualität und die Vernetzung von Grünräumen für die Biodiversität und der damit verbundenen Öko­systemleistungen wie die Klimaregulierung zu erhöhen und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Dies ist dringend notwendig, denn Lebens- und Erholungsräume nehmen aufgrund der Innenverdichtung ab – ein Trend, der sich auch in Zukunft fortsetzen wird. Gleichzeitig verstärkt der Klimawandel Probleme wie Hitze in Städten oder Starkniederschläge. Es braucht deshalb eine stärkere Durchgrünung der Siedlungsgebiete und eine Verbesserung der ökologischen Qualität der Grünräume.

Weiter will es die Entscheidungs- und Handlungskompetenzen in Bezug auf die Biodiversitätsförderung langfristig und nachhaltig verbessern. Dies gelingt nur, wenn man Beteiligte zu Handelnden macht, relevante Akteure aktiv einbezieht, ihre Bedürfnisse integriert und gemeinsam Win-Win-Lösungen erarbeitet.