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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
8T20/19.0071.PJ
Projekttitel
Reduktion Stoffeinträge Abwasser

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)

Schadstoffeinträge, Industrieabwasser,Produktionsdynamik, Onlinebiotests, Toxizitätskataster, Mikroplastik, BetriebKanalisation – ARA, Reaktionsprodukte oxidative Abwasserbehandlung, Situationsanalysen

Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Stoffeinträge aus dem Abwasser von Industrie und Gewerbe, Siedlungen und Verkehrswegen müssen minimiert werden.

Der Bundesrat empfiehlt im Bericht «Massnahmen an der Quelle zur Reduktion von Mikroverunreinigungen in den Gewässern» vom 16. Juni 2017 zur Beantwortung des Postulats Hêche (12.3090), dass das Wissen zu Stoffeinträgen aus Industrie und Gewerbe erweitert und mögliche Massnahmen zur Reduktion der Stoffeinträge geprüft werden sollen. Auf diese Weise soll der Rahmen für Folgearbeiten in Zusammenarbeit mit Kantonen, Fachverbänden, der Forschung und der Privatwirtschaft geschaffen werden. In der Situationsanalyse zu Stoffeinträgen aus Industrie und Gewerbe, die in Zusammenarbeit des Verbands Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) erarbeitet wurde, zeigte sich u.a., dass weiterer Wissensaufbau in Form von Messkampagnen bei priorisierten Branchen nötig ist. Die Belastung des Abwassers aus Industrie und Gewerbe ist aufgrund der eingesetzten Stoffe, Produktionsdynamik und Abwassermanagement der Betriebe sehr komplex. In aktuellen Studien wurden teilweise hohe Stofffrachten oder toxische Stoffe in Industrieabwasser beobachtet. Eine systematische Erhebung solcher Einträge ist mit den heute verfügbaren Methoden schwierig. Daher bestehen noch viele Wissenslücken zur Belastung des Abwassers verschiedener Branchen mit Stoffen und der damit verbundenen Toxizität. Durch die Entwicklung von Untersuchungsmethoden soll der Wissensstand verbessert werden. Die Resultate der Studien sollen anschliessend Fachleuten kommuniziert werden. Ebenso sollen Konzepte erarbeitet werden, um Kantone, Gemeinden und Betriebe bei Problemanalysen und der Ermittlung der Ursachen einer Gewässerverunreinigung zu unterstützen. Darauf aufbauend sollen Strategien zur Reduktion der Stoffeinträge entwickelt werden.

Auch bei Stoffeinträgen aus Siedlungen (Regenüberläufe, Optimierung Betrieb Netz - ARA, Reaktionsprodukte oxidativer Verfahren der Abwasserbehandlung) und aus Verkehrswegen (Mikroplastik aus Reifenabrieb) bestehen Wissenslücken. Insbesondere Reifenabrieb ist gemäss aktueller Berechnungen vermutlich die wichtigste Quelle für Mikroplastik. Es fehlen jedoch Untersuchungsmethoden und weitergehende Erkenntnisse. Auch diese Wissenslücken sollen im Rahmen von Forschungsprojekten geschlossen werden.

Projektziele
(Deutsch)
Charakterisierung von Stoffeinträgen aus Abwasser- und Entwässerungsinfrastrukturen
  • Entwicklung von Messmethoden und neuer Diagnosetools wie z.B. Onlinebiotests zur Identifikation toxischer Abwasserströme
  • Vorgehensweise zur Identifikation relevanter Stoffeinträge mit innovativen Untersuchungsmethoden wie z.B. spurenanalytische Screeningmethoden, Biotests
  • Durchführung von Messkampagnen zur Problemanalyse, Identifikation der Art und Dynamik von Stoffeinträgen von prioritären Industrie- und Gewerbebranchen und -prozessen (Kühlung, Desinfektion) sowie aus Entwässerungssystemen (Siedlungsentwässerung, Regenwasserentsorgung etc)
  • Entwicklung eines Konzepts zur Erstellung eines Toxizitätsinventars auf einem Industrieareal mit komplexen Abwasserströmen
  • Beurteilung von Stoffeinträgen (Partikel, Mikroorganismen, Antibiotikaresistenzen)
  • Entwicklung innovativer Methoden zur Optimierung des Gesamtsystems Kanalisationsnetz und ARA
  • Untersuchung von Handlungsoptionen zur Förderung von integralen Betrachtungen von Kanalisationsnetz und ARA
Charakterisierung der Einträge von Mikroplastik aus Reifenabrieb in die Gewässer
  • Entwicklung von analytischen Methoden zur Identifikation von Reifenabrieb im Abwasser und in gewässern
  • Abschätzung der Einträge von Reifenabrieb in die Gewässer über Stoffbilanzierung
  • Beurteilung des Handlungsbedarfs für Massnahmen zur Entfernung des Reifenabriebs aus dem Strassenabwasser
Entwicklung von Methoden und Konzepten zur Beurteilung der Bildung von Reaktionsprodukten bei der oxidativen Abwasserbehandlung
  • Entwicklung von Messmethoden und Konzepten zur Identifikation problematischer Reaktionsprodukte
  • Evaluation neuartiger Messverfahren, z.B. anhand von Messkampagnen