Abstract
(Deutsch)
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Zur Konkretisierung der vom Bundesrat beschlossenen Energiestrategie 2050 hat das Bundes-amt für Verkehr (BAV) das Programm «Energiestrategie im öffentlichen Verkehr (ESöV 2050)» ausgearbeitet. Um die Wirkung dieses Programms überprüfen zu können, sollen Kennzahlen zu Energieverbrauch, Energieeffizienz und Treibhausgas-Emissionen von Transportunternehmen (TU) des öffentlichen Verkehrs im sogenannten «ESöV-Monitoring» erfasst werden. Das in ei-ner Grundlagenstudie (INFRAS 2016) entwickelte Grobkonzept dieses «ESöV-Monitorings» wird in der vorliegenden Studie mittels einer Piloterhebung einem Praxistest unterzogen.
Innerhalb des in der Grundlagenstudie erarbeiteten Merkmalskatalogs des ESöV-Monito-rings fokussiert die vorliegende Piloterhebung auf die primären Erhebungsmerkmale, welche bei den TU selbst erhoben werden. Dies sind der Energieverbrauch des Transport- und Infra-strukturbetriebs, der verwendete Strommix für diese Bereiche, und die Eigenproduktion erneu-erbarer Energien. Die Auswahl der 13 teilnehmenden TU umfasst alle vorkommenden Ver-kehrsmittel (damit alle Fragebogenteile getestet werden konnten), TU verschiedener Grösse sowie TU aus allen Landesteilen. Zusätzlich zum Fragebogen wurde den TU ein Beurteilungsbo-gen versandt, in dem Zeitbedarf für die Erfassung, Angaben zur Datenqualität, allfällige Schwie-rigkeiten etc. erfragt wurden.
Die meisten Merkmale liegen bei den TU vor und konnten mit vertretbarem Aufwand auf-bereitet und zur Verfügung gestellt werden. Bei einzelnen Aufschlüsselungen gibt es jedoch Unterschiede zwischen den TU. Bei den Eisenbahnen konnten beispielsweise nicht alle TU den Energieverbrauch des Transportbetriebs in den Ausprägungen «Total» und «nur Fahrzeuge» angeben. Die Aufschlüsselung in Verkehrsfunktionen hingegen konnte von allen Eisenbahn-TU, die überhaupt mehrere Verkehrsfunktionen betreiben, angegeben werden. Auch die befragten TU des Strassen-öV konnten die Aufschlüsselung des Transportenergiebedarfs in Verkehrsfunk-tionen vornehmen. Diese Aufschlüsselung wurde geschätzt, und zwar anhand der Zuordnung von Fahrplan-km der Buslinien zu den verschiedenen Verkehrsfunktionen.
Die Qualität der angegebenen Daten wird von den verschiedenen TU je nach Merkmal un-terschiedlich beurteilt. Generell wird die Qualität der direkt messbaren Merkmale als ziemlich genau angegeben, mit Abweichungen bis ca. 5%, v.a. bedingt durch Messfehler. Die Qualität geschätzter Daten hingegen wird von den meisten TU als weniger hoch eingestuft (Abweichun-gen von ca. 5 bis 15% möglich).
Die Erhebungsunterlagen selbst wurden in den meisten Fällen als verständlich bewertet. Inhaltliche Rückfragen und Verbesserungsmöglichkeiten bezogen sich vor allem auf die Definiti-onen von Merkmalen und Aufschlüsselungen sowie auf die Systemgrenzen.
Der Durchschnitt des totalen Zeitaufwandes für die TU zum Beantworten der Piloterhe-bung liegt bei etwas mehr als zwei Stunden und ist damit vertretbar. Am meisten Zeit benötig-ten die TU des Strassen-öV. Dabei schert die Angabe eines TU mit 12 Stunden deutlich aus, wo-bei das Verstehen der Fragen und die Beschaffung der Daten bei diesem TU mehr als die Hälfte der Zeit in Anspruch nahm. Auch bei den meisten anderen TU war der zeitaufwändigste Teil der Piloterhebung das Beschaffen der Daten. Auf Befragerseite belief sich der Zeitaufwand für die Auswertung und Plausibilisierung der Daten sowie für Rückfragen bei den TU auf eine knappe Woche. Dabei nahm die inhaltliche Auswertung der Daten mit knapp drei Tagen am meisten Zeit in Anspruch. Hochgerechnet auf eine Vollerhebung mit knapp 400 TU ergibt dies in den ersten Jahren nach der Umsetzung des ESöV-Monitorings einen Aufwand von ca. 98 Personen-tagen (knappe 5 Wochen). Unter der Annahme, dass mit der Zeit die Prozesse eingespielt sind und insbesondere bei den TU die Erhebung reibungsloser abläuft, fällt die langfristige Auf-wandschätzung für die Befragerseite um ca. einen Drittel tiefer aus.
Alle TU, die die Frage nach der Integration in die öV-Statistik beantworteten, bevorzugten diese Variante. Es wurde gar der Wunsch geäussert, die beiden Fragebögen komplett zusam-men zu führen, damit sich der Zusatzaufwand für die TU in Grenzen hält. Die Antworten der TU stützen die Empfehlung der Autoren.
Basierend auf den Auswertungen, den Rückmeldungen der TU und der Begleitgruppe so-wie eigenen Überlegungen wurden einige Anpassungen an den Erhebungsunterlagen vorge-nommen. Die meisten Anpassungen sind marginal und betreffen lediglich Details in Beschrif-tungen, Gestaltung, oder Formeln und Formatierung im Fragebogen, oder Formulierungen in der Anleitung. Die am tiefsten greifende Anpassung betrifft die Ausprägung «Total (ab Unter-werk)» des Merkmals «Energieverbrauch Transport» beim Verkehrsmittel Schiene: Wird diese Grösse wie ursprünglich geplant auf Ebene TU erhoben, müssen als Folge des freien Netzzu-gangs die Abgabe von Strom an andere Netzbenutzer und der Bezug von Strom von anderen Infrastrukturbetreibern berücksichtigt werden; dies verursacht nicht nur Aufwand, sondern ist aufgrund der verwendeten Verrechnungsmodelle auch ungenau. Daher soll anstatt dessen der Energieverbrauch ab Unterwerk auf Ebene Infrastrukturbetreiber angegeben werden, ohne die verbrauchenden TU berücksichtigen zu müssen. Somit kann zwar die Differenz zwischen dem Total ab Unterwerk und dem Verbrauch der Fahrzeuge nur auf Gesamtschweizer Ebene sinn-voll berechnet werden. Dafür kann aber auf dieser Ebene eine genauere Aussage gemacht wer-den und der Erfassungsaufwand für die TU sinkt.
Als Produkte der Pilotstudie liegen neben dem vorliegenden Bericht die angepassten Erhe-bungsunterlagen (Fragebogen und Anleitung) sowie ein Beispieldatensatz als Vorlagen für die IT-technische Umsetzung des ESöV-Monitorings vor.
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Abstract
(Französisch)
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L’Office fédéral des transports (OFT) a élaboré le programme Stratégie énergétique 2050 des transports publics (SETP 2050), à titre de contribution à la concrétisation de la Stratégie éner-gétique 2050 du Conseil fédéral. Afin de pouvoir quantifier les effets de ce programme, il s’agit de saisir dans le « monitoring SETP » les données statistiques relatives à la consommation d’énergie, de l’efficacité énergétique et des émissions de gaz à effet de serre des entreprises de transports publics (ET). La présente étude porte sur la mise à l’épreuve du terrain, au moyen d’une enquête pilote, de la première ébauche de ce monitoring, élaboré par INFRAS en 2016.
L’enquête pilote se concentre une seule catégorie de données qui figurent dans les bases statistiques élaborées en vue du monitoring SETP, à savoir les données primaires, qui sont ré-coltées par les entreprises de transport elles-mêmes (cf. tableau no 1). Il s’agit de la consom-mation d’énergie des entreprises dans le domaine des transports et des infrastructures, du mix d’électricité utilisé dans ces domaines ainsi que de la production d’énergies renouvelables par ces entreprises. Les treize ET qui participent à la présente enquête recouvrent la totalité des moyens de transport considérés, afin de permettre la mise à l’épreuve de toutes les versions du questionnaire ; les ET participantes sont de taille variable et elles sont distribuées sur l’en-semble du territoire helvétique. En plus du questionnaire, les ET ont reçu un formulaire d’éva-luation qui leur demande d’indiquer la durée requise pour remplir le questionnaire, des infor-mations relatives à la qualité des données ainsi que les éventuelles difficultés rencontrées, etc.
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