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Forschungsstelle
BWO
Projektnummer
F1-038-19
Projekttitel
Bezahlbarer Wohnraum im inneren Mattertal

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
bezahlbarer Wohnraum, Ortsansässige, Tourismusregion, Vermittlung, Zugänglichkeit, Erstwohnungen, Bevölkerungsstruktur
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Bezahlbarer Wohnraum in Zermatt ist rar; Ortsansässige und im Tourismus tätige Arbeitsnehmende finden kaum einen Wohnsitz zu erschwinglichen Preisen; Im Rahmen des Modellvorhabens «Bezahlbare Erstwohnungen für die Tourismusregion Zermatt», das zwischen 2014 und 2017 Teil des Bundesprogramms «Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung» war, haben die Gemeinden den Aufbau einer regional tätigen Genossenschaft vorbereitet: Dazu wurden ein Gutachten zur Rechtsform, ein Businesskonzept sowie ein Finanzplan erstellt. Durch das Bewirtschaften und Verwalten vorhandener Objekte soll der bestehende Erstwohnungsraum erhalten und der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum im inneren Mattertal verbessert werden. Damit soll ausserdem auch zwischen den Gemeinden bestehenden demografischen Ungleichgewichten entgegengewirkt werden. Die Schaffung der regionalen Genossenschaft wurde im Verlauf des Jahres 2018 von den Gemeinden Täsch und Zermatt politisch validiert. Ziel ist, den Wohnungsmarkt im inneren Mattertal künftig nachhaltiger zu gestalten und die weiteren beschlossenen Massnahmen, so die Gemeinschaftsinitiative «mehr Wohnraum zu tragbaren Preisen» oder das ebenfalls von den Gemeinden Zermatt und Täsch getragene Ortsmarketing, sinnvoll zu ergänzen.
Projektziele
(Deutsch)
Bezahlbarer Wohnraum in Zermatt ist rar; Ortsansässige und im Tourismus tätige Arbeitsnehmende finden kaum einen Wohnsitz zu erschwinglichen Preisen. 

Die Schaffung einer regionalen Genossenschaft wurde im Verlauf des Jahres 2018 von den Gemeinden Täsch und Zermatt politisch validiert. Ziel ist, den Wohnungsmarkt im inneren Mattertal künftig nachhaltiger zu gestalten und die weiteren beschlossenen Massnahmen, so die Gemeinschaftsinitiative «mehr Wohnraum zu tragbaren Preisen» oder das ebenfalls von den Gemeinden Zermatt und Täsch getragene Ortsmarketing, sinnvoll zu ergänzen.
Die geplante Körperschaft stellt schweizweit ein Novum dar.  Als innovatives Projekt zielt es darauf ab, mit einem bisher unüblichen Ansatz neue Horizonte zu erschliessen betreffend Zugänglichkeit zu erschwinglichem Wohnraum und diesbezüglich die Handlungsspielräume zu erweitern.
Abstract
(Deutsch)

In der Phase Modellvorhaben wurde als spezielle Lösung nicht die Abgabe von Bauland oder die Erstellung von Wohnraum durch die Gemeinden oder eine Genossenschaft gewählt, sondern in erster Linie die Vermietung von bestehendem Wohnraum. Dadurch werden weniger Eigenkapital als für Erstellung oder Kauf einer Liegenschaft benötigt und die Hürden für einen Betritt zur Genossenschaft tief gehalten. Dies erlaubt eine paritätische Finanzierung (und Mitbestimmung) der beiden, finanziell sehr unterschiedlich situierten Gemeinden. Zudem zeigt sich ein grösseres Interesse bei der zweiten Kontaktierung potenzieller weiterer Genossenschafter, bei der ein Beitritt ab 5‘000 CHF Genossenschaftskapital angeboten wird.

Innerhalb der Laufzeit des Modellvorhabens wurden eingehende Diskussionen über die Modalitäten des Angebots an bezahlbarem Wohnraum und der Trägerschaft geführt und Vorentscheidungen getroffen. Das ursprünglich anvisierte Ziel der Gründung einer Trägerschaft und der Schaffung eines Angebots konnte aber nicht innerhalb der Projektlaufzeit realisiert werden.Dank einer weiteren finanziellen Unterstützung durch das Bundesamt für Wohnungswesen im Rahmen der „Referenzprojekte im Wohnungswesen“ konnten wichtige Grundlagen erarbeitet, weitere Diskussionen geführt und ein Ausgleich der unterschiedlichen Interessen der beteiligten Gemeinden erreicht werden.

Als wichtiges Element im Vorhaben ist die erwähnte koordinierte Standortentwicklung in den Gemeinden Täsch und Zermatt hervorzuheben. Bei den unterschiedlichen Voraussetzungen und Interessen der beiden Gemeinden ist es nicht ausreichend, bezahlbare Wohnungen auf den Markt zu bringen, sondern auch die Infrastruktur gezielt weiter zu entwickeln.

Ende 2021 besteht die Genossenschaft noch nicht , dürfte aber  im ersten Quartal 2022 gegründet werden. Dann wird auch die Suche nach Objekten beginnen, die als bezahlbarer Wohnraum an Ortsansässige vermietet werden kann.

Zusammenfassend kann festgehalten werden:

  • Das Thema bezahlbarer Wohnraum bekommt durch das Vorhaben im inneren Mattertal als politisches Thema mehr Gewicht.
  • Trotz Austritt der Gemeinde Randa hat das Vorhaben die Gemeinden stärker zusammengebracht und das gegenseitige Vertrauen gestärkt.
  • Bei Unternehmen, Institutionen und Investoren vor Ort wird ein erhöhtes Interesse am Thema (wenn auch erst nach längerem Bemühen) geweckt.
  • Die Bevölkerung wird stärker für das Thema sensibilisiert, wenn auch erst nach längeren Bemühungen.
  • Die integrale Sicht auf die Themen Wohnen und Integration im inneren Mattertal wird gestärkt.

Im Hinblick auf ähnliche Projekte können aus den gemachten Erfahrungen im inneren Mattertal folgende Empfehlungen abgegeben werden:

  • Nicht nur die beteiligten Gemeinden, sondern auch Wohnungsanbietende und Arbeitgebende in der Region sind möglichst frühzeitig einzubeziehen. Dies erleichtert die Verankerung des Projekts bei wichtigen Akteuren.
  • Auch Immobilien-Eigentümer/innen, die nicht unmittelbar auf dem Wohnungsmarkt tätig sind, sollen über das Vorhaben orientiert werden. Gerade bei der im inneren Mattertal gewählten Lösung von Generalmietverträgen ist die Kommunikation wichtig. Das Vorhaben bringt nämlich nicht nur für die in der Region ansässigen Betriebe bei der Rekrutierung von Arbeitskräften Vorteile, sondern auch für Immobilieneigentümer. Diese werden beim Abschluss eines Generalmietvertrages von administrativem Aufwand entlastet.
  • Bei der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum ist der Kontext der räumlichen und der gesellschaftlichen Entwicklung zu beachten. Demografische Entmischung muss vermieden und die Standortentwicklung der beteiligten Gemeinden sollte koordiniert werden.
  • Eine externe Begleitung durch Büros und/oder Personen mit Fachwissen und Kenntnis der regionalen Verhältnisse kann helfen, das Projekt bei den verschiedenen Akteuren zu verankern. Fachwissen steht auch beim Bund zur Verfügung und kann von diesem vermittelt werden.