Die Sicherstellung einer einwandfrei funktionierenden kommunalen Wasserversorgung ist ein wichtiger Bestandteil in der Trink- und Löschwasserversorgung einer Gemeinde. So werden hohe Anforderungen seitens des Gewässerschutzes und der Lebensmittelsicherheit gestellt.
Durch die zunehmende Klimaerwärmung ist zu erwarten, dass es zu mehr und längeren Trockenperioden kommt. Die dadurch ausstehenden Regenfälle vermögen nicht mehr die minimalen Wasser- und Grundwasserspeicher zu füllen. Ein haushälterischer Umgang mit dem Wasser wird daher umso wichtiger.
Zudem unterliegen Trinkwasserversorgungsnetze dem Alterungsprozess und sind im Laufe der Zeit anfällig für Leckagen und Rohrleitungsbrüche. Aufgrund der Tatsache, dass die Trinkwas-serleitungen meistens unterirdisch verlegt sind, bleiben Leckagen und Rohrleitungsbrüche meist lange unerkannt.
Da die gefassten Wassermengen in Wasserreservoirs gemessen werden, weiss man wieviel Wasser ins Trinkwassernetz gespiesen wird. Normalerweise wird bei jedem Abgang (ausser beim Überlaufen von Wasserreservoirs und Quellfassungen) mittels Wasserzähler die Abgangsmenge gemessen. Ist die Differenz zwischen der Eingangs- und der Abgangsmenge zu gross so bedeutet dies, dass das Trinkwassernetz Verluste aufweist. Eine Ortung der Verluste durch Leckagen und kleine Rohrleitungsbrüche verursacht, kann sich schwierig und aufwändig gestalten.
Durch den Einsatz von elektrischen, netzverbunden Wasserzählern – sogenannte Smart Wasserzähler oder Smartmeters – kann man in Echtzeit die aktuellen Verbräuche eruieren. Dies erlaubt eine zeitnahe Detektion von Leckagen und ungewollten Wasserabgängen. Darüber hinaus lassen sich mit Smart Wasserzähler auch neue Konzepte überregional hinsichtlich der Tarifgestaltung, der Dimensionierung und Instandhaltung des Wasserversorgungssystems und der Sensibilisierung von Konsumentinnen und Konsumenten umsetzen.
In einer ersten von 3 Phasen des Programmes AquaProTi wird ein Forschungsprozess (action research) mit 11 Tessiner Gemeinden und kommunalen Wasserversorger durchgeführt, mit dem Ziel ihre - vor allem datenbedingten - Probleme der Wasserversorgung zu identifizieren und zu priorisieren und erste Lösungsansätzen zu konstruieren.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 14.05.2018 genehmigt.