Der Bedarf an den Polyolefinen Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) ist weltweit sehr hoch und weiterhin ansteigend. Diese Werkstoffe werden hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt (Öl, Gas, Kohle), was zu einem hohen Ausstoss von geogenem Kohlendioxid CO2 führt. Die Idee des Gesamt-Projektes ist es nun, drei in einer Reihe angeordnete Versuchsstände aufzubauen, welche Polyolefine (PE oder PP) aus molekularem Wasserstoff H2 und aus CO2 herstellen können. Die drei Versuchsstände beinhalten je eine Prozessstufe:
Versuchsstand 1: Methanol Herstellung
Versuchsstand 2: Olefin Synthese
Versuchsstand 3: Polymerisation
Im Rahmen eines Vorgänger-Projekts am IET Institut für Energietechnik der HSR Hochschule für Technik Rapperswil wurde ein Synthese-Reaktor gebaut, welcher aus elementarem Wasserstoff (H2) und Kohlenstoffdioxid (CO2) Methanol (CH3OH) synthetisieren kann. Ein Elektrolyseur für die Wasserstoffherstellung und ein CO2-Adsorber der Firma Climeworks, welcher Kohlendioxid aus der Umgebungsluft filtert, stehen zur Verfügung. Diese Anlageteile entsprechen dem Versuchsstand 1 (Methanol Herstellung).
In einem nächsten Schritt sollen nun die Prozessschritte Olefin Synthese und Polymerisation entwickelt werden. Diese Versuchsstände sollen dabei helfen, die Herstellung von nachhaltigen Kunststoffen zu erforschen und, wenn möglich, die Prozesse zu verbessern. Es sollen Prozessmanipulationen möglich sein, um die Verfahrenskette zu analysieren und gegebenenfalls auch zu optimieren. Des Weiteren bietet diese Installation Studierenden der HSR Möglichkeiten zu Studienarbeiten. Mit Führungen soll die Anlage zudem der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um auf die Umweltauswirkungen der Kunststoffherstellung, aber auch auf das Potential für eine Herstellung aus erneuerbaren Rohstoffen, aufmerksam zu machen.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 25.06.2018 genehmigt.