Seit Mai 2002 beteiligt sich die Schweiz offiziell am „IEA-Implementing Agreement on Wind Energy Research and Development“ (http://www.ieawind.org/) und nimmt an den entsprechenden Executive Committee (ExCo)-Meetings teil. Die Anzahl Windenergieprojekte in Regionen mit kaltem Klima befindet sich seit mehreren Jahren in einer rasanten Wachstumsphase. Dies, weil dort oft gute Windbedingungen vorherrschen, die Bevölkerungsdichte tief ist und immer bessere technische Lösungen für kaltes Klima auf dem Markt verfügbar sind. Die IEA Task 19 Expertengruppe unterstützt diese Entwicklung und den Einsatz von technischen Lösungen intensiv, indem wichtige Information über bewährte Methoden und verfügbare Technologien gesammelt und disseminiert werden. Im 2018 wurden zwei physische Meetings des IEA Task 19 durchgeführt. Meteotest hat das erste Meeting in Andermatt organisiert und teilgenommen und am Meeting in Helsinki teilgenommen. Weiter fanden auch im 2018 Konferenzbesuche und Webmeetings statt, an welchen Meteotest ebenfalls regelmässig vertreten war. Der IEA Task 19 war im 2018 – im Abschlussjahr der dreijährigen Periode - sehr aktiv und hat einerseits seine Arbeiten an den relevanten Konferenzen und Meetings disseminiert und andererseits drei Publikationen veröffentlicht. Folgende Themen standen im Fokus des IEA Task 19:
- Berechnung des Ertragsverlustes für die Ertragsprognose in der Planungsphase sowie Analyse der Unsicherheiten
- Internationale Empfehlungen für Eisfall/wurfgutachten und Risikoanalysen
- Messung und Klassierung von Vereisung, Vereisungskarten
- Bestimmung des Ertragsverlusts durch Vereisung aus Betriebsdaten
- Performance von ''Ice Protection Systems'' bei Windturbinen, Hersteller-Garantien
- Mitarbeit beim internationalen Standard IEC 61400-15 "Site assessment", Ergänzung mit "Cold Climate Practices"
Die beiden Hauptpublikationen des IEA Task 19, "Available Technologies of Wind Energy in Cold Climates" und "Recommended Practice" sind in der Szene weithin referenzierte Nachschlagewerke geworden. Im Oktober 2018 wurde eine überarbeitete Version der "Available Technologies of Wind Energy in Cold Climates" veröffentlicht. Im 2016 wurde der Subtask "Ice-throw challenge and guidelines" ins Leben gerufen. Die Arbeit an den Empfehlungen hinsichtlich der Risikoabschätzung von Eiswurf ist auch für die Schweiz von zentraler Bedeutung, da in der Schweiz keine verbindlichen Richtlinien bestehen. Meteotest hat in diesem Subtask zur Standardisierung von Eisfall- und Eiswurf- Gutachten aktiv mitgearbeitet. Die Resultate wurden im Oktober 2018 im Dokument "International Recommendations for Ice Fall and Ice Throw Risk Assessments" veröffentlicht. Im Sommer 2016 startete das Projekt ''Benchmark of Blade-based Ice Detection Systems''. In einem aufwändigen Feldtest werden vier Eisdetektoren an einer Windturbine in Schweden getestet. Das Projekt dauert noch bis 2019 und wird von Meteotest geleitet. Auf der Webseite des IEA Task 19 können alle Publikationen heruntergeladen werden. In der zweiten Jahreshälfte vom 2018 haben die Mitglieder des Task 19 einen Antrag für das IEA ExCo für eine dreijährige Verlängerungsperiode (2019 bis 2021) erarbeitet. Der Antrag sieht vor, dass Meteotest schwergewichtig die Themen ''Vereisungsvorhersage'' und ''Evaluation von Eisdetektoren'' aktiv unterstützen soll. Der Antrag wurde gutgeheissen.