Zwischen 2018 und 2021 wurden in der Deutsch- und Westschweiz in rund 70 Praxisparzellen und auf 3 Versuchsparzellen Ansaatversuche angelegt, um mehrjährige Mischungen für Rebbergfahrgassen unter unterschiedlichen Bedingungen (Boden, Klima, Spontanvegetation) testen zu können. Die Mischungen bestehen aus über 30 einheimischen Pflanzenarten mit unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften wie Pollen- und Nektarangebot für zahlreiche Nützlinge, Schnitt- und Trittverträglichkeit, Tiefwurzler und Stickstofffixierer.
Die beiden Mischungen von 2019, konnten sich bis zum Herbst 2021 gut etablieren und halten. War die trockene Mischung in den ersten Jahren besser etabliert wie die Mesische, konnte sich diese im nassen 2021 sehr gut behaupten und erreichte höhere Bodendeckungsgrade der gesäten Arten wie die trockene Mischung. Für die Praxis kann nun, eine funktionelle Rebberg-Mischung für Fahrgassen empfohlen werden, welche sich sowohl für trockene, als auch für mesische Bedingungen eignet. Die Bodendeckung der eingesäten Arten betrug im Mittelbei beiden Mischungen im 3. Standjahr immer noch rund 50. Wenn die Bewirtschaftung bezüglich Ansaat und Pflege korrekt war, entwickelten sich die Frühlingsmischungen sehr gut und der Anteil und die Vielfalt der gesäten Arten war hoch. In Praxisparzellen (2021) und auf den Versuchsstationen (2018 und 2021) wurden der Boden sowie die Reben beprobt. Bezüglich Nährstoffversorgung der Rebe konnten nur marginale Unterschiede zwischen den Verfahren (Ansaaten und spontane Vegetation) festgestellt werden. Die Nährstoffversorgung der Reben war also gleich gut, obwohl Einsaaten weniger oft gemulcht wurden als die spontan begrünten Fahrgassen und somit weniger Nährstoffe freigesetzt werden.