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Forschungsstelle
BLW
Projektnummer
18.18
Projekttitel
Blühende Rebberge für Mensch und Natur Förderung von artenreichen Weinbergen

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Rebe, Rebbergen, Nachhaltiger Weinbau, Begrünung, Herbizidverzicht, Pestizidreduktion, Biodiversität, Weinqualität
Schlüsselwörter
(Englisch)
Vine, vineyards, sustainable viticulture, greening, herbicide waiver, pesticide reduction, biodiversity, wine quality
Schlüsselwörter
(Französisch)
Vigne, vignoble, viticulture durable, écologisation, renonciation aux herbicides, réduction des pesticides, biodiversité, qualité du vin
Schlüsselwörter
(Italienisch)
Vite, vigneti, viticoltura sostenibile, inverdimento, riduzione degli erbicidi, riduzione dei pesticidi, biodiversità, qualità del vino
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Die abnehmende Biodiversität in Rebbergen und der zunehmende Schädlings- und Krankheitsdruck mit dem damit einhergehenden hohen Einsatz an Pflanzenschutzmitteln (PSM) stellen aktuell große Herausforderungen im Schweizer Weinbau dar. Ganzheitliche, praxisorientierte Lösungen sind nötig, die helfen die Biodiversität in Rebbergen zu nutzen und somit die Nachhaltigkeit durch verminderten Hilfsstoffeinsatz (v.a. Pestizide) zu verbessern. Dieses Projekt hat zum Ziel, die Artenvielfalt und damit zentrale Ökosystemdienstleistungen wie Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenschutz im Rebberg gezielt mit ökologischen Aufwertungen zu stärken. Dabei sollen in der Ost- und in der Westschweiz sorgfältig neu zusammengestellte artenreiche Saatmischungen in enger Zusammenarbeit mit Bio- und IP Winzern angelegt und getestet werden. Die Saatmischungen bestehen aus 30 Wildpflanzenarten, die unter Berücksichtigung der biogeografischen Region der ausgewählten Wildpflanzen in Absprache mit Infoflora entwickelt wurden. Es sollen verbesserte Grundlagen für die Produktion gesunder Trauben und qualitativ hochstehenden Wein in einem blühenden Rebberg geschaffen werden. Dies soll den biologischen Weinbau in der Schweiz stärken und auch helfen, die integriert wirtschaftenden Betriebe ökologisch zu verbessern.

Kurzbeschreibung
(Französisch)

La perte de biodiversité observée dans les vignobles et l’utilisation importante d’herbicides et de fongicides posent de gros problèmes dans la viticulture suisse. Il manque des solutions uniformes, axées sur la pratique, permettant d’aider à sauvegarder la biodiversité dans les vignobles et, à terme, d’améliorer la pérennité de la viticulture (fertilité du sol et réduction des pesticides). Le projet vise à accroître, par des mesures de valorisation écologiques, la diversité floristique et faunistique indigène et par la même occasion les prestations écosystémiques, telles que la fertilité du sol, la nutrition des plantes et la protection phytosanitaire, dans les vignobles. Grâce à la mise au point de mesures d’entretien optimales, les nouvelles surfaces écologiques pourront se développer de telle sorte que les vignobles en fleurs donnent des fruits sains qui permettront de produire un vin de haute qualité.

Projektziele
(Deutsch)
Es sollen innovative, praxisorientierte Lösungen entwickelt werden, um letztlich die Nachhaltigkeit des Rebbaues zu verbessern.
• Förderung und Erhaltung der einheimischen Flora und Fauna in Rebbergen
• Verbesserung wesentlicher Ökosystemdienstleistungen im Rebberg (Bodenfruchtbarkeit, na-türliche Schädlingsregulation, gesunde Reben)
• Reduktion von Pestiziden in den Rebbergen (Herbizide)
• Stärkung des biologischen Anbaus und Verbesserung der integrierten Produktion
Abstract
(Deutsch)

Zwischen 2018 und 2021 wurden in der Deutsch- und Westschweiz in rund 70 Praxisparzellen und auf 3 Versuchsparzellen Ansaatversuche angelegt, um mehrjährige Mischungen für Rebbergfahrgassen unter unterschiedlichen Bedingungen (Boden, Klima, Spontanvegetation) testen zu können. Die Mischungen bestehen aus über 30 einheimischen Pflanzenarten mit unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften wie Pollen- und Nektarangebot für zahlreiche Nützlinge, Schnitt- und Trittverträglichkeit, Tiefwurzler und Stickstofffixierer.

Die beiden Mischungen von 2019, konnten sich bis zum Herbst 2021 gut etablieren und halten. War die trockene Mischung in den ersten Jahren besser etabliert wie die Mesische, konnte sich diese im nassen 2021 sehr gut behaupten und erreichte höhere Bodendeckungsgrade der gesäten Arten wie die trockene Mischung. Für die Praxis kann nun, eine funktionelle Rebberg-Mischung für Fahrgassen empfohlen werden, welche sich sowohl für trockene, als auch für mesische Bedingungen eignet. Die Bodendeckung der eingesäten Arten betrug im Mittelbei beiden Mischungen im 3. Standjahr immer noch rund 50. Wenn die Bewirtschaftung bezüglich Ansaat und Pflege korrekt war, entwickelten sich die Frühlingsmischungen sehr gut und der Anteil und die Vielfalt der gesäten Arten war hoch. In Praxisparzellen (2021) und auf den Versuchsstationen (2018 und 2021) wurden der Boden sowie die Reben beprobt. Bezüglich Nährstoffversorgung der Rebe konnten nur marginale Unterschiede zwischen den Verfahren (Ansaaten und spontane Vegetation) festgestellt werden. Die Nährstoffversorgung der Reben war also gleich gut, obwohl Einsaaten weniger oft gemulcht wurden als die spontan begrünten Fahrgassen und somit weniger Nährstoffe freigesetzt werden.