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Forschungsstelle
BLW
Projektnummer
18.10
Projekttitel
Blühstreifen für Bestäuber – Entwicklung mehrjährige Mischungen und Optimierung bestehende Mischungen

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Blühstreifen, Bestäuber, Biodiversitätsförderung
Schlüsselwörter
(Englisch)
Flower strips, pollinators, biodiversity promotion
Schlüsselwörter
(Französisch)
Bandes fleuries, pollinisateurs, promotion de la biodiversité
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Im Jahr 2015 wurde in der Direktzahlungsverordnung der neue BFF-Typ «Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge» eingeführt. In der Zwischenzeit sind fünf Mischungen für Blühstreifen bewilligt: zwei Blühstreifen für Bestäuber Frühling, zwei Blühstreifen für Nützlinge (Herbst und Frühling) und ein Blühstreifen für Nützlingsförderung im Kohl. Die HAFL konnte zusammen mit Agroscope und der Uni Bern in den vergangenen drei Jahren die Begleitforschung durchführen, wobei sich die HAFL in den Forschungsarbeiten ausschliesslich mit dem Blühstreifentyp «Bestäuber» auseinandergesetzt hat. Schwergewichtig wurden in den Arbeiten die agronomischen Eigenschaften (Auflauf, Unkrautunterdrückung, Blühverlauf) sowie die Attraktivität für Bestäuber und wichtige landwirtschaftliche Nützlinge untersucht. Im Verlaufe der drei Jahre wurden die Mischungen mehrfach angepasst. Die Forschungsarbeiten der HAFL haben gezeigt, dass der Blühstreifentyp «Bestäuber» die agronomisch angestrebten Ziele weitgehend erreicht und für die Bestäubergruppen Honigbienen, polylektische Wildbienen und wichtige landwirtschaftliche Nützlinge attraktiv ist. Es gibt aber noch wichtige offene Forschungsfragen wie Prüfung und Weiterentwicklung von mehrjährigen Blühstreifen, wo die Wildbienenförderung im Fokus steht oder die weitere agronomische und ökologische Optimierung der bestehenden Mischungen. Die Arbeiten der vorgesehenen Forschung tragen zur Verbreitung der Blühstreifen in die breite Praxis bei und sind wichtige Erkenntnisse für die Beratung.
Projektziele
(Deutsch)

Weiterentwicklung «Mehrjährige Blühstreifen»
a) Erfassung der botanischen und agronomischen Entwicklung der 2016 und 2017 angesäten Versuchsflächen (2016: 1 Blockversuch, 1 Praxisversuch; 2017: 1 Blockversuch, 12 Versuche auf Praxisbetrieben mit Vergleich zu Buntbrache)
b) Vergleich der mehrjährigen Blühstreifen zu Buntbrachen bezüglich Attraktivität von Wildbienen (polylektische und oligolektische) und anderen Bestäubern
c) Untersuchungen, ob die Fitness und das Populationswachstum von ausgewählten Wildbienenarten gefördert werden kann
d) Erheben, welchen Einfluss eine Bodenbearbeitung im Herbst ab dem zweiten Jahr auf die agronomische und ökologische Weiterentwicklung des Blühstreifens hat (analog Regelung Buntbrachen).

Optimierung der agronomischen und ökologischen Eigenschaften der bewilligten Früh- lingsmischungen Bestäuber 1 und 2 durch:
a) Erfassen der Auswirkungen der im Herbst 2017 angepassten Mischung Bestäuber 1 auf Auflauf, Unkrautunterdrückung, Blühverlauf und Attraktivität für Bestäuber. Zudem wird Agroscope die Mischung Bestäuber 2 voraussichtlich 2018 auch noch anpassen und die Versuche könnten zusammen durchgeführt werden (dieser Teil steht nicht im Fokus der Forschungsaktivitäten).
b) Buchweizensorte in den Mischungen. Untersuchungen im Rahmen eines gemein- samen Buchweizenprojektes von Agroscope Reckenholz und HAFL (Sortenversuch über 3 Jahre) haben gezeigt, dass das Blühverhalten der Buchweizensorten sehr unterschiedlich ist. In den gleichen Versuchen konnte gezeigt werden, dass Buch- weizensorten sogar signifikant unterschiedlich attraktiv für Honig- und Wildbienen sind. In den Blühstreifenmischungen wurde bis anhin «Buchweizen-Handelsaat» eingesetzt. Der Buchweizentyp (Auflauf, Blühbeginn, Blühdauer usw.) änderte damit von Jahr zu Jahr resp. zwischen den Saatgutfirmen stark. Mit der Wahl einer Buch- weizensorte, welche früh und lange blüht und attraktiv für Bienen ist, könnte eine wesentliche Verbesserung der Attraktivität der Blühstreifen ohne erheblichen Mehr- preis der Mischung erreicht werden.

Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Im Zeitraum von 2017 resp. 2018 bis 2020 wurden fünf einjährige und neun mehrjährige Mischungen durch die HAFL untersucht. Mittels Block- und Feldversuchen wurden agronomische Eigenschaften (z.B. Unkrautunterdrückung, Blühverhalten) verglichen und deren Attraktivität auf Bestäuber und Nützlinge untersucht. Folgende Mischungen sind als Biodiversitäts-Förderflächen geeignet: Bestäuber Grundversion, Bestäuber Vollversion, SHL, Nützlinge Sommerkultur, Buntbrache Grundversion, HAFL1*, Heal*. Alle Mischungen fördern effizient Bestäuber- und Nützlingsgruppen, zum Teil unterschiedlich stark. Für die Förderung von polylekten Bestäubern (z.B. Honigbienen, Hummeln) sollten die Bestäubermischungen und SHL eingesetzt werden. Für die Förderung von Schlupfwespen und Marienkäfern die Mischung Nützlinge Sommerkultur. Zur Förderung oligolekter Wildbienen und gefährdeter Wildbienenarten sollten die mehrjährigen Blühstreifen-Mischungen verwendet werden. Buntbrache Grundversion und HAFL1 fördern teils unterschiedliche Wildbienenarten. Durch die Förderung beider Mischungen ist der Effekt auf deren Diversität am grössten. Um eine höhere Vielfalt der Mischungsarten zu erreichen, sollten mehrjährige Mischungen zur Hälfte Ende des zweiten Standjahres (Herbst) bearbeitet werden. In den Folgejahren kann auf eine Bearbeitung verzichtet werden. Blühstreifen sollten in der Nähe von Niststrukturen (Hecken, Waldrändern) angelegt werden, um die Reproduktionsrate von Wildbienen zu erhöhen. Buchweizensorten wirken unterschiedlich attraktiv auf Bestäuber und vermutlich auch auf Nützlinge. Als wichtigste Mischungsart beider Blühstreifentypen sollte erforscht werden, welche Sorte am attraktivsten ist.