Das multidisziplinäre Projekt "SmallFLEX: Demonstrator der Flexibilität von Kleinwasserkraft" zielt darauf ab, das Potenzial von Kleinwasserkraftwerken zur Bereitstellung von Spitzenenergie und Systemdienstleistungen unter Berücksichtigung der Umweltauswirkungen zu untersuchen. Der ausgewählte Demonstrationsstandort ist das von den Forces Motrices Valaisannes (FMV) betriebene Kleinlaufwasserkraftwerk Gletsch Oberwald (KWGO). Ziel ist es, einen flexiblen Betrieb der Anlage zu ermöglichen und so zusätzliche Einnahmen für die Eigentümer zu generieren. Durch numerische Simulationen und Feldversuche wurden die Kapazität der Infrastruktur, und der Maschinen, sowie auch andere Anpassungsmassnahmen zur Ermöglichung einer flexiblen Produktion untersucht und gleichzeitig die Auswirkungen dieses flexiblen Betriebs auf Umwelt, Stromproduktion und Einnahmen betrachtet. Mit einem nutzbaren Speichervolumen von 6'200 m3, welches den Entsander, die Druckkammer und den oberen Teils des Druckrohrs umfasst, kann die Anlage einerseits im Winter ihre Produktion verdoppeln und gleichzeitig die Anzahl Abschaltungen und Starts stark reduzieren. Ausserdem können das ganze Jahr über Primärdienste von ±1,5 MW durch Integration in einen Pool virtueller Kraftwerke angeboten werden. Um die Umweltauswirkungen des flexiblen Betriebs auf die unterliegenden Gewässerabschnitte möglichst gering zu halten, werden die Leistungsspitzen so geregelt, dass die künstlich erzeugten Abflussspitzen das 1,5-fache des Basisabflusses nicht überschreiten. Im Winter wird der Abfluss aufgrund der geringeren Anzahl von Abschaltungen und Neustarts sogar geglättet. Die entwickelte Methodik könnte nun auf andere Laufwasserkraftwerke mit ähnlichen Eigenschaften angewendet werden.