Das vorliegende Projekt setzt den Fokus auf die Schienenzwischenlage. Diese ist ein bestehendes Element des Oberbaus und wird zwischen Schiene und Schwelle eingebaut. Die Schienenzwischenlage schützt Schwellen und Schotter vor zerstörerischen Einwirkungen bei Zugsdurchfahrten.
Es wird zwischen harten und weichen Schienenzwischenlagen unterschieden. In der Regel sind auf dem bestehenden Netz harte Schienenzwischenlagen mit einer hohen Steifigkeit eingebaut. Die in jüngerer Zeit vermehrt zum Einsatz kommenden weichen Zwischenlagen haben eine höhere Nachgiebigkeit. Damit kann gemäss den Infrastrukturbetreibenden der Oberbau geschont werden und können die Lebenszykluskosten der einzelnen Komponenten reduziert werden. Gleichzeitig kommt es zu einer Lärmzunahme weil die Abklingrate (track decay rate, TDR) der Schiene kleiner ist.
Mit diesem Projekt soll die Entwicklung eines Produktes vorbereitet werden, das die Vorteile von harten und weichen Schienenzwischenlagen vereint. Die neu zu entwickelnde Schienenzwischenlage soll sich frequenzabhängig steif, respektive nachgiebig verhalten. Die Lärmemissionen gegenüber einem Oberbausystem mit weicher Zwischenlage sollen um 4 dB(A) reduziert werden, gegenüber einem System mit üblicher steifer Zwischenlage um mindestens 1 dB(A). Diese Ziele können, gemäss heutigem Wissensstand, mit derzeitig verfügbaren Materialien nicht erreicht werden.
Im Projektantrag vom 13. Juli 2017 wird das Projekt in drei Phasen aufgeteilt, wobei die totale Laufzeit 5 Jahren beträgt. Das BAFU löst mit diesem Vertrag die Projektphase I aus, diese hat eine Laufzeit von 2 Jahren. Ein neuer Vertrag für die folgenden Projektphasen ist möglich. Dazu müssen aber dannzumal die finanziellen Ressourcen beim BAFU vorhanden sein und das Projekt muss die Phasenziele erreicht haben.
Projektphase I:
Vor der Entwicklung eines konkreten Produktes gilt es das Gesamtsystem Oberbau und die dynamischen Abhängigkeiten besser zu verstehen. Es ist vertieft zu klären, ob die gewünschten Resultate mit bereits existierenden Materialien realisiert werden können. Zudem sind geeignete Materialklassen für die spätere Produktentwicklung zu definieren.
Projektphase I soll aufzeigen, ob und wie das Bauteil „Schienenzwischenlage“ so weiterentwickelt werden kann, dass die Projektziele in den noch auszulösenden Projektphasen II und III erreicht werden können.