Antibiotika sind in der Human- und der Veterinärmedizin für die Behandlung bakterieller Erkrankungen unersetzlich. Insbesondere der übermässige und teils unsachgemässe Einsatz von Antibiotika hat jedoch dazu geführt, dass immer mehr Bakterien gegen Antibiotika resistent werden. Die Schweiz ist gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft gefordert, die Entstehung neuer Resistenzen zu verhindern und deren Übertragung und Verbreitung einzuschränken. Die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR), die am 18. November 2015 vom Bundesrat verabschiedet wurde, legt acht strategische Handlungsfelder und Zielsetzungen sowie 35 Massnahmen fest. Die Umsetzung der Strategie wurde Anfang 2016 gestartet.
Massnahme 3.7.1 der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz hat zum Ziel, dass die Schweizer Bevölkerung besser über die Entstehung von Antibiotikaresistenzen, über die korrekte Anwendung von Antibiotika und über Präventionsmassnahmen, die den Einsatz von Antibiotika reduzieren, informiert ist, und letztere auch ausübt. Zudem soll die eigene Verantwortung zur Reduktion des Antibiotikaverbrauchs gefördert werden.
Als Vorbereitung der Entwicklung einer effektiven Informations- und Sensibilisierungskampagne soll im Rahmen dieser Studie untersucht werden, welches Verhalten und Wissen und welche Einstellungen, Vorstellungen und Werte bezüglich Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in der Gesamtbevölkerung der Schweiz, sowie in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, vorhanden sind. Psychosoziale Prädiktoren, welche das Bedürfnis nach Antibiotika reduzieren, sollen identifiziert und deren Relevanz quantifiziert werden. Empfehlungen für effektive Interventionsstrategien werden erarbeitet.