Bei der Anzucht von Gemüsejungpflanzen für den professionellen Anbau ist Torf ein wichtiger, aber umstrittener Bestandteil. In einem Projekt untersuchte die ZHAW zusammen mit Partnern die Möglichkeiten der Torfreduktion bei Erdpresstöpfen und beim Anbau von Topfkräutern.
Bei Erdpresstöpfen sind torffreie Substrate aus technischen Gründen bisher nicht möglich. Standarrdsubstrate im Bioanbau bestehen aus 70 % Torf, im konventionellen Anbau sind es bis 100%. Substrate mit 50 % Torfanteil ergaben jedoch eine gute Pressqualität und Pflanzenqualität und sie waren vergleichbar mit dem Standardsubstrat. Varianten mit nur 40% Torfanteil ergaben dagegen schlechtere Resultate. Varianten mit 30 % Torf und Varianten mit TEFA (Substrat aus Maisstroh) waren nicht praxistauglich. Mit der Pflanzmaschine konnten Varianten mit 50 % Torf sehr gut, Varianten mit 40 % mittel und Varianten mit 30 % gar nicht verarbeitet werden.
Beim Anbau mit Topfkräutern können mit torfreduzierten und torffreien Substraten gute Resultate erzielt werden. Einige getestete Varianten (v.a. Substraten mit einem Anteil von über 30% TEFA) konnten aber nicht überzeugen und erlitten beinahe einen Totalausfall. Es zeigte sich auch, dass die Kulturverfahren und die Pflege an die neuen Substrate angepasst werden müssen (Düngung, Bewässerung). Mit einer geeigneten Anpassung erreichten torffreie Substrate qualitativ gleichwertige Resultate wie torfhaltige Substrate. Es zeigte sich zudem, dass torffreie Biosubstrate und TEFA-Substrate empfindlicher gegenüber Nährstoffmangel sind und diese Substrate eine spezifische Düngung benötigen.