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Forschungsstelle
PVK
Projektnummer
75
Projekttitel
DNA-Analysen in Strafverfahren
Projekttitel Englisch
DNA Analyses in Criminal Proceedings

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Kurzbeschreibung
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Abstract
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Erfasste Texte


KategorieText
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Gegenstand

Zur Aufklärung von Straftaten können die Strafverfolgungsbehörden und die Polizei eine DNA-Analyse zur Identifikation von Personen und zum Abgleich mit Tatort­spuren anordnen. Da das massgebliche DNA-Profil-Gesetz und die Strafprozess­ordnung keinen Deliktskatalog vorgeben, bei welchen Straftatbeständen eine DNA-Probe genommen werden darf, ist sie grundsätzlich bei allen Verbrechen und Vergehen (z. B. auch bei Diebstahl und einfacher Körperverletzung, nicht aber bei einer blossen Übertretung) zulässig, sofern sie zur Aufklärung der Straftat beiträgt. Es gibt Hinweise, dass die Polizei in manchen Kantonen schon bei leichten Verge­hen eine DNA-Analyse anordnet. Eine DNA-Analyse stellt laut Bundesgericht jedoch einen Grundrechtseingriff dar und muss deshalb verhältnismässig sein. Es gibt Kritik, dass sich bei der Polizei in einzelnen Kantonen eine ausufernde Erfas­sung erkennungsdienstlicher Daten und faktisch eine routinemässige Anordnung der DNA-Analyse etabliert habe, die nicht den gesetzlichen Grundlagen entspreche und unverhältnismässig sei.

Da die meisten Strafverfahren auf kantonaler Ebene geführt werden, sind die Zuständigkeiten des Bundes bei der DNA-Probenahme und -Analyse beschränkt. Die erstellten DNA-Profile werden zentral in der nationalen DNA-Profil-Datenbank gespeichert und bearbeitet. Systematische Untersuchungen zum Einsatz von DNA-Analysen in Strafverfahren gibt es bisher jedoch keine. Neben der Gesamtverant­wortung für die nationale DNA-Profil-Datenbank ist das Bundesamt für Polizei (fedpol) für die Anerkennung und die Aufsicht der spezialisierten Labors zuständig, welche DNA-Profile erstellen und analysieren dürfen.

Vor diesem Hintergrund haben die GPK im Januar 2017 die PVK beauftragt, eine Evaluation zu den DNA-Analysen in Strafverfahren durchzuführen.

Hauptfragen

An ihrer Sitzung vom 6. November 2017 hat die zuständige Subkommission EJPD/BK der GPK-S entschieden, dass die PVK in ihrer Evaluation folgende Hauptfragen untersuchen soll:

  • Erfolgt die Anordnung der DNA-Analyse in Strafverfahren zweckmässig?

  • Wie ist die Entwicklung der Anwendungspraxis der DNA-Analysen in Strafverfahren zu beurteilen?

  • Sind die kantonalen Unterschiede in der Anwendungspraxis der DNA-Analyse angesichts der Zahl und Art der in den Kantonen geführten Straf­verfahren angemessen?

  • Nimmt fedpol seine Aufsichtsfunktionen angemessen wahr?

Vorgehen

Im Kern der Evaluation steht eine statistische Auswertung der DNA-Profil-Datenbank. Mit der DNA-Datenbank sowie der Personendatenbank von fedpol stehen Daten über die Erstellung und Analyse von DNA-Profilen zur Verfügung, anhand derer die Anwendungspraxis der DNA-Analyse in Strafverfahren untersucht werden kann. Für die statistische Datenanalyse wird die PVK ein externes Exper­tenmandat vergeben. Parallel dazu führt die PVK Gespräche zur Anwendungspraxis der DNA-Analyse in Strafverfahren sowie zu den Aufsichtsfunktionen von fedpol gegenüber den DNA-Analyselabors. Daneben untersucht die PVK mit einer Doku­mentenanalyse die entsprechenden rechtlichen Grundlagen und Vorgaben.

Die PVK wird der zuständigen Subkommission der GPK-S die Ergebnisse der Evaluation im 1. Quartal 2019 präsentieren.

Kurzbeschreibung
(Französisch)

Objet

Afin d’élucider des infractions pénales, les autorités de poursuite pénale et la police peuvent ordonner des analyses ADN destinées à l’identification de personnes et à l’établissement de comparaisons avec des indices trouvés sur place. Comme la loi sur les profils d’ADN, déterminante à cet égard, et le code de procédure pénale ne fournissent pas de catalogue des infractions pour lesquelles un test ADN peut être effectué, il est permis en principe d’y procéder pour tous les crimes et délits (donc aussi par ex. en cas de vol ou de lésions corporelles simples, mais pas pour une simple contravention), pourvu que le test ADN puisse aider à la résolution de l’infraction. Il semblerait que la police, dans certains cantons, ordonne des analyses ADN même pour des délits mineurs. Selon le Tribunal fédéral, une analyse ADN représente toutefois une atteinte aux droits fondamentaux et doit donc rester proportionnelle. D’aucuns critiquent le fait que la police, dans certains cantons également, ait pris l’habitude de saisir à l’excès des données signalétiques et d’ordonner de façon routinière des analyses ADN qui ne respectent pas les bases légales et sont disproportionnées.

La plupart des procédures pénales étant conduites au niveau cantonal, les compétences de la Confédération en matière de prélèvement et d’analyse d’échantillons d’ADN sont restreintes. Les profils d’ADN qui sont établis sont enregistrés et gérés de façon centralisée dans la banque nationale de données des profils d’ADN. A ce jour, aucune enquête systématique n’a encore été réalisée sur l’utilisation d’analyses ADN dans les procédures pénales. En plus d’assumer la responsabilité générale de la banque nationale de données des profils d’ADN, fedpol est également responsable de l’approbation et de la surveillance des laboratoires spécialisés qui sont autorisés à établir et à analyser des profils d’ADN.

En janvier 2017, les CdG ont chargé le CPA d’évaluer l’application des analyses ADN dans les procédures pénales.

Questions principales

Le 6 novembre 2017, la sous-commission DFJP/ChF de la CdG-E a décidé que le CPA devrait répondre aux questions principales suivantes :

  • Les analyses ADN dans les procédures pénales sont-elles ordonnées de manière pertinente ?

  • Que peut-on dire de l’évolution de la pratique relative aux analyses ADN dans les procédures pénales ?

  • Les différences entre cantons dans la pratique relative aux analyses ADN sont-elles appropriées compte tenu du nombre et de la nature des procédures pénales menées dans les cantons ?

  • fedpol exerce-t-il adéquatement sa fonction de surveillance ?

Procédure

L’évaluation est centrée sur une analyse statistique de la banque de données des profils d’ADN. Avec cette dernière et la banque de données sur les personnes de fedpol, on dispose de données sur l’établissement et l’analyse de profils d’ADN qui permettent d’étudier la pratique relative aux analyses ADN dans les procédures pénales. Le CPA confiera l’analyse statistique des données à un expert externe. En parallèle, il consacre des entretiens à la pratique relative aux analyses ADN dans les procédures pénales et aux fonctions de surveillance exercées par fedpol envers les laboratoires d’analyse ADN. Enfin, il se penche sur les bases légales et les directives concernées, en analysant divers documents.

Le CPA présentera les résultats de son évaluation à la sous-commission compétente de la CdG-E au premier trimestre 2019.


Abstract
(Deutsch)

Schweizweit hat sich in den letzten Jahren eine weitgehend konstante Anwen­dungspraxis der DNA-Analyse etabliert, was als insgesamt zweckmässig bewertet wird. Hingegen sind die kantonalen Unterschiede bei der Anwendung der DNA-Analyse nicht angemessen. Zudem zeigt das Aufsichtssystem gewisse Schwächen.

Zur Aufklärung von Straftaten können die Strafverfolgungsbehörden DNA-Analysen einsetzen. So können tatverdächtige Personen aufgrund von DNA-Spuren identifi­ziert und mögliche Tatzusammenhänge rekonstruiert werden. Die gesetzlichen Rege­lungen zum Einsatz der DNA-Analyse sind weit gefasst. So kann die DNA-Analyse grundsätzlich zur Aufklärung jedes Verbrechens oder Vergehens eingesetzt werden, nicht aber bei blossen Übertretungen. Da sie jedoch einen Grundrechtseingriff dar­stellt, muss sie verhältnismässig sein. Es gab wiederholt Kritik, dass sich in einzel­nen Kantonen eine ausufernde Praxis bei der Anordnung der DNA-Analyse etabliert habe.

Deshalb beauftragten die Geschäftsprüfungskommissionen der eidgenössischen Räte (GPK) die Parlamentarische Verwaltungskontrolle (PVK) im Januar 2017 mit einer Evaluation zu den DNA-Analysen in Strafverfahren. An ihrer Sitzung vom 6. Novem­ber 2017 hat die zuständige Subkommission EJPD/BK der GPK des Ständerates ent­schieden, die Evaluation auf die Zweckmässigkeit der Anwendungspraxis sowie die Angemessenheit der Aufsichtsfunktionen des Bundesamtes für Polizei (fedpol) zu fo­kussieren.

Die PVK hat in der Folge ein Expertenmandat an Killias Research & Consulting vergeben. In dessen Rahmen wurden die DNA-Profile, die in der nationalen DNA-Datenbank CODIS gespeichert sind, analysiert. Die PVK untersuchte ihrerseits die Aufsichtsfunktionen von fedpol. Sie überprüfte, ob das Amt seine Gesamtverantwor­tung für die DNA-Datenbank CODIS sowie die Aufsicht über die DNA-Analyse­labors angemessen wahrnimmt. Hierzu analysierte sie Dokumente und führte rund 20 Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesverwaltung, der Kanto­ne und der DNA-Analyselabors durch.

Anwendungspraxis insgesamt zweckmässig

Die im Rahmen der Evaluation durchgeführten Datenanalysen zeigen, dass die An­wendungspraxis der DNA-Analyse in Strafverfahren seit dem Leitentscheid des Bundesgerichts von 2014 schweizweit der Kriminalitätsentwicklung entsprechend verläuft. Die bis dahin beobachtbare starke Ausweitung der Anwendungspraxis der DNA-Analyse wurde gestoppt. Seither ist von einer weitgehend konstanten Anwen­dungspraxis auszugehen, die im Lichte der Rechtsprechung des Bundesgerichts als angemessen zu bewerten ist. Auch wird die DNA-Analyse öfter bei schweren als bei weniger schweren Delikten angewendet, was ebenfalls auf eine insgesamt ange­messene Anwendungspraxis der DNA-Analyse hindeutet.

Kantonale Unterschiede in der Anwendungspraxis nicht angemessen

Im Rahmen der Evaluation wurden die Kantone Aargau, Bern, Freiburg, Graubün­den, Tessin, Waadt und Zürich vertieft untersucht. Zwischen diesen Kantonen ist die Anwendungspraxis teilweise unterschiedlich, was sich nicht mit der verschieden hohen Zahl von Strafverfahren oder der Kriminalitätsentwicklung erklären lässt. Die kantonalen Unterschiede in der Anwendungspraxis der DNA-Analyse sind aus Sicht der bundesgerichtlichen Rechtsprechung und einer einheitlichen Anwendung der bundesrechtlichen Vorgaben nicht angemessen.

Externe Koordinationsstelle ist zweckmässig, Auftragszuteilung an diese
aber nicht angemessen

Für die nationale DNA-Datenbank CODIS ist fedpol verantwortlich. Operativ be­trieben wird die Datenbank durch eine externe Koordinationsstelle, was sich grund­sätzlich bewährt. Seit Beginn ist die Koordinationsstelle am Institut für Rechts­medizin der Universität Zürich angesiedelt. Obwohl sich die Laborlandschaft in der Zwischenzeit verändert hat, überprüfte fedpol die Auftragszuteilung zur Führung der Koordinationsstelle bisher nicht. Auch nimmt die Koordinationsstelle für fedpol ver­schiedene zusätzliche Aufgaben wahr, die über den operativen Datenbankbetrieb hinausgehen und auf keinem formalen Mandat basieren. Zudem ist die Koordi­nationsstelle zu wenig unabhängig, um die Aufgabe der Interessenvertretung aller Labors gegenüber dem Bund angemessen wahrnehmen zu können.

Aufsicht über DNA-Analyselabors nicht unabhängig und daher
nur teilweise angemessen

Fedpol muss die vom Bund anerkannten DNA-Analyselabors kontrollieren. Diese Aufgabe hat fedpol weitgehend an die Schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS) delegiert, welche die Laborakkreditierungen wahrnimmt. Die Akkreditierung und deren Überprüfung durch die SAS erfolgt jedoch von den Labors nicht unabhängig. Die Labors können die an den Prüfungen beteiligten Fachpersonen selbst vor­schlagen. Auch wenn das Prüfverfahren der SAS von allen Beteiligten sehr positiv bewertet wird, zeigt es damit gewisse Schwächen. Mit seiner Vereinbarung mit SAS delegiert fedpol seine Kontrollfunktion faktisch teilweise an die zu kontrollierenden Labors. Die Aufsicht über die vom Bund anerkannten DNA-Analyselabors ist so nur teilweise als angemessen zu bewerten.


Abstract
(Englisch)

In recent years, the use of DNA analysis has become well established at a steady level throughout Switzerland, and its use may be regarded as appropriate overall. However, there are differences in the way DNA analysis is used in the various cantons, some of which apply it inappropriately. Furthermore, there are several weaknesses in the system of oversight.

The prosecution authorities may have recourse to DNA analysis when investigating crimes. The police can use traces of DNA to identify suspects and establish a connection with a particular crime. The statutory regulations on the use of DNA analysis are framed in broad terms. It may be used to investigate more serious classes of crime, but not when investigating more minor ones. However, as DNA analysis is a procedure that encroaches on fundamental rights, it must be used proportionately. There has been repeated criticism of the fact that in some cantons the use of DNA analysis has now become too widespread.

For this reason, in January 2017 the Federal Assembly’s control committees (CCs) instructed the Parliamentary Control of the Administration (PCA) to evaluate the use of DNA analysis in criminal proceedings. At its meeting of 6 November 2017, the CC-S FDJP/FCh sub-committee decided to focus its evaluation on the appropriateness of the practice and on the role of the Federal Office of Police (fedpol) as the oversight body.

The PCA commissioned the company Killias Research & Consulting to conduct the study, in which the DNA profiles stored in the national CODIS DNA database were analysed. The PCA, meanwhile, looked at fedpol’s oversight role. It analysed documents and conducted around 20 interviews with members of the Federal Administration, the cantons and the DNA analysis laboratories in order to establish whether the office assumes sufficient responsibility for the CODIS DNA database and conducts appropriate oversight of the laboratories.

Generally appropriate use

The data analyses conducted in the evaluation show that the use of DNA analysis in criminal proceedings since the Federal Supreme Court decision in 2014 has been in line with trends in crime throughout Switzerland. The decision brought an end to the rapidly increasing use of DNA analysis observed up to that point. Since then, its use has largely remained at a steady level and can be considered appropriate. DNA analysis is now more often used in the case of serious crimes rather than less serious ones, which also indicates that the technique is being used appropriately.

Inappropriate differences in the cantons

In the evaluation, the use of DNA analysis in the cantons of Aargau, Bern, Freiburg, Graubünden, Ticino, Vaud and Zurich was examined in detail. Practices vary between the cantons, and the differences cannot be explained by differences in the number of criminal cases or the nature of crimes committed. In view of the Federal Supreme Court ruling, DNA analysis techniques are used inappropriately in some cantons and there is no uniform application of federal statutory requirements.

External coordination agency is fit for purpose but its mandate needs to be
re-examined

fedpol is responsible for the national CODIS DNA database, which is run by an external coordination centre based at the University of Zurich’s Institute for Forensic Medicine. This system generally functions well. Although there have been changes in the laboratory landscape since this agency was set up, fedpol has never reviewed the mandate given to this institute to host the coordination centre. In addition to managing the database, the centre carries out a range of further tasks for fedpol despite lacking a formal mandate to do so. Moreover, the coordination centre does not have a sufficiently independent status and so cannot represent the interests of all laboratories towards the Confederation in an appropriate manner.

No independent oversight of DNA analysis laboratories – only appropriate to an extent

Fedpol is required to conduct oversight of federally recognised DNA analysis laboratories. It has delegated this task in large part to the Swiss Accreditation Service (SAS), which is responsible for accrediting laboratories. However, the inspection and accreditation process is not an entirely independent one: the laboratories themselves can put forward specialists to take part in the inspections. Although the SAS’s inspection process is very positively assessed by all those involved, this is clearly a weakness: the arrangement between the SAS and fedpol means that oversight is in fact partially delegated to the laboratories that are subject to inspection. Oversight of federally recognised DNA analysis laboratories can thus only be deemed appropriate to a limited extent.

Abstract
(Französisch)

Au cours des dernières années, la pratique en matière de recours aux analyses ADN s’est largement stabilisée à l’échelle nationale ; elle est jugée globalement opportune. En revanche, les différences constatées à l’échelle cantonale ne sont pas appropriées. Enfin, le système de surveillance présente quelques défaillances.

Pour élucider des infractions, les autorités de poursuite pénale peuvent recourir aux analyses ADN. Des personnes suspectes peuvent ainsi être identifiées à l’aide de traces d’ADN et les faits liés à une infraction être reconstitués. Les bases légales encadrant le recours aux analyses ADN sont formulées de manière générale. L’analyse ADN peut donc être utilisée pour l’élucidation de tous les crimes et de tous les délits, mais pas en cas de contravention. Or, étant donné qu’elle constitue une atteinte aux droits fondamentaux, le recours à cette analyse doit être proportionné. Des voix critiques se sont élevées à plusieurs reprises pour dénoncer les dérives observées dans certains cantons lors du recours aux analyses ADN.

En janvier 2017, les Commissions de gestion des Chambres fédérales (CdG) ont par conséquent chargé le Contrôle parlementaire de l’administration (CPA) de procéder à une évaluation des analyses ADN dans les procédures pénales. A sa séance du 6 novembre 2017, la sous-commission compétente de la CdG du Conseil des Etats, à savoir la sous-commission DFJP/ChF, a décidé que l’évaluation devait porter sur l’opportunité de la pratique en matière de recours aux analyses ADN ainsi que sur l’adéquation des fonctions de surveillance de l’Office fédéral de la police (fedpol).

Le CPA a alors chargé les experts de Killias Research & Consulting d’analyser les profils d’ADN enregistrés dans la banque nationale de données ADN CODIS. De son côté, il a étudié les fonctions de surveillance de fedpol. Il a tenté de savoir si l’office assume de façon appropriée sa responsabilité générale concernant la banque nationale de données ADN et la surveillance sur les laboratoires d’analyse ADN. A cette fin, le CPA a analysé des documents et mené une vingtaine d’entretiens avec des représentants de l’administration fédérale, des cantons et des laboratoires.

Une pratique globalement opportune

Les analyses de données effectuées dans le cadre de l’évaluation montrent que, à l’échelle nationale, l’évolution de la pratique en matière de recours aux analyses ADN dans les procédures pénales est parallèle à celle de la criminalité depuis l’arrêt pris par le Tribunal fédéral en 2014. L’utilisation des analyses ADN à grande échelle, observable jusqu’à cette date, a été stoppée. Depuis, la pratique reste constante et est appropriée à la lumière de la jurisprudence du Tribunal fédéral. On constate par ailleurs que les analyses ADN sont plus souvent utilisées pour les infractions graves que pour les infractions moins graves, ce qui indique une pratique globalement adéquate en matière de recours aux analyses ADN.

Des différences cantonales inappropriées

Les cantons d’Argovie, de Berne, de Fribourg, des Grisons, du Tessin, de Vaud et de Zurich ont été examinés à la loupe dans le cadre de l’évaluation. Les différences partielles de pratique entre ces cantons en matière de recours aux analyses ADN ne s’expliquent pas par le nombre variable des procédures pénales ou par une évolution divergente de leur criminalité. Ces différences cantonales sont inappropriées du point de vue de la jurisprudence du Tribunal fédéral et d’une application uniforme des dispositions du droit fédéral.

Le Service de coordination externe est opportun, mais l’attribution du mandat à ce service ne l’est pas

Fedpol est responsable de la banque nationale de données ADN CODIS, dont l’exploitation sur le plan opérationnel est assurée par un service de coordination externe. Ce fonctionnement a fait ses preuves. Depuis sa création, le Service de coordination est rattaché à l’Institut de médecine légale de l’Université de Zurich. Bien que le paysage des laboratoires ait évolué, fedpol n’a encore jamais vérifié le bien-fondé de l’octroi du mandat de gestion au Service de coordination. Par ailleurs, le Service de coordination exerce pour le compte de fedpol différentes tâches supplémentaires qui vont au-delà de l’exploitation de la banque de données sur le plan opérationnel et ne reposent sur aucun mandat formel. En outre, le Service de coordination ne dispose pas de l’indépendance requise pour pouvoir défendre les intérêts de tous les laboratoires de manière appropriée auprès de la Confédération.

La surveillance sur les laboratoires d’analyse ADN n’est pas exercée en toute indépendance et n’est donc qu’en partie adéquate

Fedpol doit contrôler les laboratoires d’analyse ADN reconnus par la Confédération. Il a délégué une grande partie de cette tâche au Service d’accréditation suisse (SAS), qui est chargé des accréditations de laboratoires. Or, l’accréditation et sa vérification par le SAS ne se font pas indépendamment des laboratoires. Ces derniers peuvent proposer les spécialistes qui participeront aux vérifications. Bien que la procédure de contrôle du SAS soit jugée très positive par toutes les personnes impliquées, elle présente quelques défaillances. De facto, selon la convention qu’il a signée avec le SAS, fedpol délègue en partie sa fonction de contrôle aux laboratoires qu’il doit contrôler. Par conséquent, la surveillance exercée sur les laboratoires reconnus par la Confédération ne peut être considérée que comme étant partiellement adéquate.

Abstract
(Italienisch)

Negli ultimi anni la prassi in materia di ricorso all’analisi del DNA si è ampiamente consolidata in tutta la Svizzera. Per contro, le differenze cantonali in merito non sono appropriate. Inoltre, il sistema di vigilanza presenta qualche lacuna.

Per l’accertamento dei reati le autorità di perseguimento penale possono ricorrere all’analisi del DNA, che permette di identificare, con l’aiuto delle tracce di DNA, i sospettati e ricostruire i possibili nessi con il reato. Le basi legali sul ricorso all’analisi del DNA sono formulate in modo generale e questo fa sì che l’analisi del DNA possa essere impiegata per far luce su tutti i crimini o i delitti, ma non per le semplici contravvenzioni. Siccome si tratta, tuttavia, di un’ingerenza nei diritti fondamentali, il ricorso a questa analisi deve essere proporzionato allo scopo. Sono state sollevate ripetute critiche sul fatto che in alcuni Cantoni si sia consolidata una prassi eccessiva quanto al ricorso alle analisi del DNA.

Nel gennaio 2017 le Commissioni della gestione delle Camere federali (CdG) hanno quindi incaricato il Controllo parlamentare dell’amministrazione (CPA) di procedere a una valutazione dell’analisi del DNA nei procedimenti penali. Nella sua seduta del 6 novembre 2017 la Sottocommissione competente DFGP/CaF della CdG del Consiglio degli Stati ha deciso di incentrare la valutazione sull’opportunità della prassi in materia di ricorso all’analisi del DNA e sull’adeguatezza delle funzioni di vigilanza dell’Ufficio federale di polizia (fedpol).

Il CPA ha quindi incaricato gli esperti di Killias Research & Consulting di analizzare i profili del DNA registrati nella banca dati nazionale CODIS sui profili del DNA. Dal canto suo, ha studiato le funzioni di vigilanza di fedpol per verificare se l’ufficio assume in modo adeguato la sua responsabilità generale in merito alla banca dati nazionale sui profili del DNA e la vigilanza sui laboratori di analisi del DNA. A tal fine, il CPA ha analizzato documenti e condotto una ventina di colloqui con rappresentanti dell’Amministrazione federale, dei Cantoni e dei laboratori di analisi del DNA.

Prassi globalmente opportuna

Le analisi dei dati effettuate nell’ambito della valutazione mostrano che a partire dalla decisione principale emanata dal Tribunale federale nel 2014 l’evoluzione della prassi in materia di ricorso all’analisi del DNA nei procedimenti penali va di pari passo in tutta la Svizzera con quella della criminalità. La forte tendenza, osservabile finora, ad impiegare l’analisi del DNA si è fermata. Da allora la prassi resta costante ed è ritenuta adeguata alla luce della giurisprudenza del Tribunale federale. Anche l’analisi del DNA è impiegata più sovente per reati più gravi e meno per quelli meno gravi, il che indica una prassi globalmente opportuna.

Differenze cantonali non appropriate

Nell’ambito della valutazione sono stati esaminati in modo approfondito i Cantoni di Argovia, di Berna, di Friburgo, dei Grigioni, del Ticino, di Vaud e di Zurigo. Tra questi Cantoni vige talvolta una prassi differente, le differenze riscontrate non si spiegano con la variazione del numero dei procedimenti penali o con l’evoluzione della criminalità, bensì non sono appropriate dal punto di vista della giurisprudenza del Tribunale federale e di un’applicazione uniforme delle prescrizioni federali.

Il Servizio di coordinazione esterno è adeguato, ma l’assegnazione del mandato a questo servizio non lo è

Fedpol è responsabile della banca dati nazionale CODIS sui profili del DNA, la cui gestione operativa è assicurata da un Ufficio di coordinamento esterno. Questo funzionamento si è dimostrato efficace. Sin dalla sua creazione, l’Ufficio di coordinamento è insediato presso l’Istituto di medicina legale dell’Università di Zurigo. Benché lo scenario dei laboratori si sia evoluto, fedpol non ha mai rivisto l’assegnazione del mandato di gestione all’Ufficio di coordinamento. Inoltre, l’Ufficio di coordinamento adempie per conto di fedpol diversi compiti supplementari che esulano dalla gestione della banca dati. Per di più non dispone dell’indipendenza necessaria per poter rappresentare gli interessi di tutti i laboratori in modo appropriato dinanzi alla Confederazione.

La vigilanza sui laboratori di analisi del DNA non è esercitata in maniera indipendente e pertanto è soltanto in parte appropriata

Fedpol deve controllare i laboratori di analisi del DNA riconosciuti dalla Confederazione e ha delegato gran parte di questo compito al Servizio di accreditamento svizzero (SAS), incaricato degli accreditamenti di laboratori. L’accreditamento e la sua verifica da parte del SAS non avvengono in modo indipendente dai laboratori, poiché questi possono proporre gli esperti che parteciperanno alle verifiche. Benché sia considerata molto positiva da tutte le parti interessate, la procedura di controllo del SAS presenta qualche lacuna. Secondo la convenzione firmata con il SAS, fedpol delega parte della sua funzione di controllo ai laboratori che deve controllare e pertanto, la vigilanza sui laboratori riconosciuti dalla Confederazione può essere considerata soltanto in parte appropriata.