Seit Ausbruch der Eurokrise 2010/2011 befindet sich die Schweiz als kleine offene Volkswirtschaft in einem aussergewöhnlichen Währungsumfeld. Die starke und rasche Aufwertung des Schweizerfrankens ist für weite Teile des verarbeitenden Gewerbes, der Tourismuswirtschaft und des Detailhandels eine grosse Herausforderung. Es besteht eine verbreitete Befürchtung, dass die lang anhaltende Frankenstärke zu einer Erosion des Werkplatzes führen wird. Auch zahlreiche Ökonomen sehen für weite Teile der exportorientierten Wirtschaft eine grosse Gefahr durch die rasche Aufwertung des Frankens.
Vor diesem Hintergrund sollen die im Rahmen des Schwerpunktthemas der Ressortforschung vergebenen Studien die Bedeutung des Währungsumfeldes für den Strukturwandel in der Schweiz im internationalen Vergleich und über die Zeit in den Mittelpunkt stellen und einordnen. Dabei soll versucht werden, so weit wie möglich weitere strukturelle Erklärungen und mögliche bestimmende Faktoren zu berücksichtigen, etwa die demographischen Veränderungen, die Entwicklung der Regulierung, technologische Veränderungen, Änderungen im Verhalten sowie branchenspezifische Entwicklungen. Insbesondere soll auch geprüft werden, inwiefern es sich bei den zu erklärenden Entwicklungen um längerfristige Trends handelt, die schon vor der Finanzkrise 2008 und der in den Folgejahren anschliessenden Aufwertung des Frankens eingesetzt haben.