Die Renaturierung des Gross Moos im Schwändital (GL) wurde im Frühjahr 2018 als geeignetes Pilotprojekt identifiziert. Im Gross Moos kam der WSL-Kompensationsstandard max.moor erstmals zur Anwendung (kantonale Projektleitung mit finanzieller Beteiligung aus Kompensationsmitteln der Stiftung myclimate: https://www.myclimate.org/de/informieren/klimaschutzprojekte/renaturierung-von-schweizer-mooren/).
Das Monitoring des Wasserhaushalts im Gross Moos belegte die erwartete Vernässungswirkung der Renaturierungsmassnahmen. Seit Oktober 2019 wurde ein deutlicher Wasserstandsanstieg verzeichnet, der an den einzelnen Messstellen unterschiedlich stark ausfiel. Die Messungen des Kohlenstoffgehalts, der Lagerungsdichte – und daraus abgeleitet – des Kohlenstoffvorrats im Gross Moos bestätigten die grundlegenden Annahmen von max.moor für Schweizer Hochmoore. Allerdings zeigten sich in dem von der Wiedervernässung betroffenen Perimeter in Fläche und Tiefe eine recht hohe Variabilität aller Parameter, die mit der Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Gross Moos erklärt werden kann. Wegen der ausgeprägten Heterogenität der Schweizer Hochmoore werden – basierend auf den im Pilotprojekt gesammelten Erfahrungen – für zukünftige Kompensationsprojekte die Erhebung ausgewählter standortspezifischer Daten empfohlen, welche (a) zunächst die Zulässigkeit des max.moor-Ansatzes verifizieren und (b) die mit den Massnahmen ausgelöste CO2-Emissionsminderung ggf. genauer zu fassen erlauben.
Der Nachweis der Quellwirkung des wiedervernässten Torfkörpers mittels Radarinterferometrie konnte im Rahmen des Projekts nicht erbracht werden. Hauptursache war ein zu tiefes Kohärenz-Signal zwischen den drei untersuchten Vergleichszeitpunkten vor und nach der Renaturierung.
Eine Dokumentation des Kompensationsstandards max.moor sowie der damit verbundenen Projektaktivitäten findet sich auf der Homepage der WSL "Klimaschutz durch Hochmoorschutz - CO2-Kompensation durch Hochmoorrenaturierung in der Schweiz": https://www.wsl.ch/moorkompensation.