Bergregionen werden regelmässig von Felsstürzen heimgesucht. Das Früherkennungssystem zielt darauf ab, erste Spaltvorgänge im Fels zu erkennen und zu lokalisieren. Damit lassen sich grossflächig, frühzeitig und zielgenau potentielle Gefahrenherde für Fels- und Bergstürze lokalisieren. Im Gegensatz zu bestehenden Messsystemen sind keine feststellbaren Massenbewegungen notwendig.
Zu diesem Zweck wird das Monitoring-System aus dem Tiefengeothermie-Projekt in Basel für die neue Anwendung weiterentwickelt. Dazu müssen insbesondere Störsignale ausgeschieden und Bruchhäufungen an der Oberfläche mit hoher Auflösung und tiefster Detektionsschwelle festgestellt werden können. Mittels hochsensibler Seismometer werden kleinste seismische Ereignisse (Mikroseismizität) gemessen. Dafür werden in einer potentiellen Gefahrenzone aufgrund einer Modellierung von Geländedaten auf einer Fläche von ca. 2x4 km die Standorte der Messstationen festgelegt. Bei jeder Messstation werden ein oder mehrere Seismographen installiert. Die Messdaten werden mit spezieller Software ausgewertet und visualisiert. Eine Häufung von Kleinstereignissen deutet auf einen hot spot einer aktiven Zone von Bruchbildung hin, der anschliessend mit Hilfe von geologischen Methoden von einem Spezialisten genauer untersucht werden muss.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 13.05.2015 an der Sitzung der Koko UT vom 18.06.2015 genehmigt.