ENSCC - SmarterLabs: Improving Anticipation and Social Inclusion in Living Labs for Smart City Governance
Die "Smart City Living Lab" Methodik ist ein aufstrebender Ansatz in europäischen Städten. Es bringt Bürger, Entscheidungsträger, Unternehmen und Wissenschaftler zusammen, um intelligente, IKTgestützte Lösungen für städtische Probleme in realen Kontexten zu testen. Lösungen, die innerhalb eines Living Labs "funktionieren", werden jedoch möglicherweise nicht auf großer Skala übernommen. Die urbane Infrastruktur ist mit dem täglichen Leben der Bürger eng vernetzt und daher schwer zu ändern. Ferner haben große Bürgergruppen möglicherweise nicht einmal Zugang zu IKT-basierten Lösungen. Innerhalb dieser Rahmenbedingung erforscht das SmarterLabs-Projekt einen neuen Ansatz, um die mit intelligenter Technologieinnovation verbundenen Risiken (Widerstand gegen Veränderungsprozessen, Ausschluss sozialer Gruppen) vorherzusehen und durch projektbegleitender Studien (Action Research) im Rahmen eines „Living Lab“-Konzepts in vier Städten in Angriff zu nehmen: Bellinzona, Brüssel, Graz und Maastricht. Durch die im Living Lab-Experiment explizite Thematisierung der zu erwartenden Barrieren einerseits, und die Einbeziehung von vor sozialer Ausgrenzung bedrohter Gruppen andererseits, erhöhen sich die Chancen erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen. Das Projekt liefert an all die europäischen Städte die an Smart-City-Initiativen interessiert sind, allgemeine Leitlinien für die Umsetzung von Smart City Living Labs und befasst sich vor allem mit Upscaling Hindernissen die sich durch den Widerstand gegen große Veränderungsprozesse in Sozio-technischen Systemen ergeben können, wie auch durch die Exklusion bestimmter gesellschaftlicher Gruppen (direkt oder indirekt). Besondere Aufmerksamkeit wird der frühzeitigen Problemerkennung gewidmet, die durch mögliche Umwandlungen und soziale Ausgrenzung entstehen können, und durch Living Labs getestet. Somit erwartet man das die Ergebnisse von gegenwärtigen und zukünftigen Smart-City-Initiativen, Dank der Schaffung von neuen Werten in Bezug auf verschiedene Anspruchsgruppen, robuster und besser skalierbar werden.
ENSCC – Smart Commuting (Work Package 1+3): Smart and Mobile Work in Growth Regions
Ziel dieses zweijährigen internationalen Projekts war es, die Bedürfnisse und Eigenschaften von Arbeitspendler sowie die Meinungen verschiedener verkehrsbezogener Akteure zum Thema intelligentes und nachhaltiges Pendeln zu verstehen. Weitere Aufmerksamkeit wird dem Verständnis aktueller Trends im Mobilitätssektor und deren Auswirkungen auf das nachhaltige Pendeln gewidmet, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf neuen Mobilitätskonzepten wie Car-/Ridesharing oder Mobility as a Service liegt. Schließlich werden Leitlinien für eine effektive Transformation des derzeitigen autobasierten Pendlerparadigmas zu nachhaltigeren Reisemöglichkeiten abgeleitet.
Durch eine umfangreiche Literaturrecherche zu Trends im Pendlerumfeld, eine onlinebasierte Pendler- und Stakeholderbefragung sowie Interviews und Workshops mit Experten wurde eine hohe Praktikabilität der Ergebnisse angestrebt. Die Pendler- und Stakeholderbefragungen wurden in drei Fallstudien in Österreich, Finnland und der Schweiz durchgeführt, um relevante europäische Trends und Pendlermerkmale zu erfassen. Der folgende Bericht umfasst die Ergebnisse des Instituts für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und bezieht sich auf die Berichte der Smart Commuting Projektpartner.
Die Studie ergab, dass sich die Pendlergesellschaft in vier verschiedene Gruppen mit spezifischen Merkmalen einteilen lässt, die es ermöglichen, Maßnahmen mit einem höheren Wirkungspotenzial zu gestalten und so den Übergang zu einer nachhaltigen Pendlerumgebung zu beschleunigen. Öffentliche Verkehrsmittel gelten nach wie vor als weniger komfortabel und angenehm als das private Auto. Des Weiteren ist der Anteil der Befragten, die neue und nachhaltigere Mobilitätssysteme wie Car- oder Ridesharing nutzen würden gering (im Durchschnitt weniger als 20%). Darüber hinaus besteht eine Lücke zwischen den Arbeitsreisenden und den Stakeholdern hinsichtlich ihrer Offenheit gegenüber diesen neuen Systemen da die Stakeholder sehr positiv zu neuen und nachhaltigeren Mobilitätssystem stehen. Die Studie liefert daher Ansatzpunkte, wie diese Lücke geschlossen und die Nachhaltigkeit im Pendeln angeregt werden kann. Schließlich wird aus den Ergebnissen zweier Expertenworkshops die Notwendigkeit eines unternehmensspezifischen Mobilitätsmanagements hervorgehoben, das sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber einen hohen Nutzen bringt.