In allen Eisenbahnfahrzeugen befinden sich Batterien, die das Bordnetz stützen. Diese gewährleisten den Betrieb der Magnetschienenbremsen und speisen bei regulären Netzunterbrüchen oder Evakuationsfällen während bis zu fünf Stunden die Notbeleuchtung, die Türsteuerungen und weitere Systeme.
Die SBB und das BFH-Zentrum Energiespeicherung (ESReC) führten gemeinsam eine Analyse der bestehenden Systeme durch. Dabei wurde untersucht, ob die heutigen schweren Bleibatterien durch leichtere und langlebigere Li-Ionen-Batterien ersetzt werden können. Das Projektteam entwickelte ein Batterie-Funktionsmuster mit Lithium-Eisenphosphat-Zellen, das gegenüber dem heutigen System lediglich ein Drittel wiegt, die Hälfte des Bauraumes einnimmt und möglicherweise die doppelte Lebensdauer hat. Diverse Tests und eine Risikoanalyse weisen die Bahntauglichkeit nach. Die Neuentwicklung verfügt über Funktionen zur Überwachung und Maximierung der Lebensdauer und passt sich optimal an die Bordnetze an. Die womöglich erste Li-Ionen-Bordnetzbatterie der Bahngeschichte ermöglichte das Testen dieses Systems und das Sammeln der nötigen Erfahrungen, wodurch viele weitere Entwicklungsprojekte angestossen wurden. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurden Beschaffungsunterlagen in hoher Detaillierung erstellt und im Mai 2018 schrieb die SBB das 36V-Batteriesystem öffentlich aus. Das im Rahmen des BFE-Projektes entwickelte Batterie-Funktionsmuster dient dabei als technisches Referenzobjekt.