Der zunehmende Einsatz von Recycling-Granulat (RAP) führt zu einer kontinuierlichen Erhöhung des
Recyclinganteils von Mischgut. Da das Bindemittel im RAP in den meisten Fällen durch die Versprödung
des Belages recht hart ist, muss zur Reduktion der Viskosität, respektive „Verjüngung“ ein weiches Bindemittel
zugegeben werden. Bei einem Recyclinganteil von über 50% liegt die berechnete Penetration des Zugabebitumens bei 300
[0.1 mm] und höher. Bei noch höheren Recyclinganteilen kann die Verjüngung nur noch durch
sogenannte Verjüngungsmittel erreicht werden. Da diese in der Regel kein Bitumen enthalten, ist ihre chemische Zusammensetzung stark unterschiedlich. Die Kompatibiltät mit Bitumen insbesondere auch mit dem verhärteten Bindemittel im RAP wird in der Regel untersucht. Weitgehend unbekannt ist jedoch, wie sich das mit Verjüngungsmittel versetzte Bitumen nach dem Einbau insbesondere über längere Zeit verhält. Dies ist auschlaggebend für die Dauerhaftigkeit der Recyclingbeläge.
In diesem Projekt wird das Alterungsverhalten von Recyclingasphalt mit hohem Recyclinganteil und Verjüngungsmittelzugabe an Asphaltprüfkörpern untersucht. Unterschiedliche Lagerungsbedingungen (Bewitterung im Freien, künstliche Alterung im Labor) und Materialparameter (Hohlraumgehalt, Bindemittelanteil, Verjüngungsmitteltyp) werden angewandt. Ziel ist es, ungeeignete Verjüngungsmittel, die zu einer schnelleren Alterung des Bindemittels führen erkennen zu können und dafür eine Eignungsprüfung vorzuschlagen.