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Forschungsstelle
BFE
Projektnummer
SI/501343
Projekttitel
Framing-Effekte und Konsumentenentscheidungen im Kontext des Haushaltsenergieverbrauchs

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Kurzbeschreibung
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Schlussbericht
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Erfasste Texte


KategorieText
Kurzbeschreibung
(Englisch)

Implementation of a survey that aims at answering the following research questions:

1) Does the implicit discount rate for housing rénovations change if information on energy cost savings is displayed as "total lifecycle cost savings" instead of "annual cost savings"?

2) Does the implicit discount rate for housing rénovations change if information on policy subsidies is displayed as "tax déductions" instead of "government subsidies"?

3) Does a higher degree of financial literacy reduce blases in information perception?

4) Do time and risk preferences influence blases in information perception?

Schlussbericht
(Deutsch)
Eines der zentralen Ziele der Schweizer Energiestrategie 2050 ist die Senkung des Energieverbrauchs, unter anderem durch die Förderung energieeffizienter Technologien im privaten Haushaltssektor. Oftmals ist die Umsetzung energiesparender Massnahmen jedoch weniger eine Frage der Technik, als vielmehr des Konsumentenverhaltens. Das sogenannte „Energieparadox“ entsteht dadurch, dass Konsumenten zukünftige Energiekosteneinsparungen stärker diskontieren, als durch technische und ökonomische Potenzialanalysen prognostiziert wird. Eine mögliche Massnahme zur Überwindung des Energieparadoxes, bzw. der Effizienzlücke besteht in der Offenlegung von Energiekosteninformationen. Dabei können auch die Erkenntnisse der Framing-Theorie genutzt werden, welche besagt, dass eine veränderte Informationsdarstellung – bei gleich bleibendem Inhalt – zu einer signifikanten Änderung des Entscheidungsverhaltens führen kann. Um die Wirksamkeit solcher Informationskampagnen zu erhöhen, ist es wichtig zu verstehen, wie die Darstellung der Information, sowie die Wahrnehmung individueller Konsumenten das Entscheidungsverhalten beeinflusst. Der folgende Kurzbericht fasst die wichtigsten Eckpunkte eines Projektes zusammen, welches den Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf die Wahrnehmung von „Framing-Effekten“ im Kontext des Haushaltsenergieverbrauchs analysierte. Der erste Teil des Projektes untersuchte, wie sich numerische Fähigkeiten, Energy Literacy, sowie Zeit- und Risikopräferenzen auf Framing-Effekte in der Darstellung von Energieverbrauchsinformatio
nen auswirken. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurde ein Online Choice-based Conjoint Experiment durchgeführt, welches 363 Hausbesitzer in der Schweiz über die Umsetzung von Energieeffizienzmassnahmen bei Privatimmobilien befragte. Die Ergebnisse zeigten, dass numerische Fähigkeiten, sowie die Bildung (‚Energy Literacy‘) der Konsumenten keinen signifikanten Einfluss darauf haben, wie stark die betreffenden Personen Energiekosteneinsparungen in ihrem Entscheidungsverhalten gewichten. Die Risikoaversion beeinflusste das Entscheidungsverhalten der Probanden jedoch signifikant. Ausserdem deuteten die Resultate darauf hin, dass gegenwartsorientierte Konsumenten ihre Zeitpräferenzen signifikant verändern, wenn die Lebenszykluskosten anstatt der jährlichen Kosten dargestellt werden. Eine zentrale Implikation für die Verbraucherpolitik liegt darin, dass entgegen der impliziten Annahme zahlreicher Informationskampagnen – ein erhöhtes Wissen keinen direkten Einfluss auf die  
Verbreitung energiesparender Technologien ausübt. Interventionen, welche den Zeithorizont des Entscheidungsträgers, oder dessen Risikowahrnehmung beeinflussen, könnten zur Förderung von Energiesparmassnahmen im Haushaltssektor erfolgsversprechender sein. Der zweite Teil des Projektes analysierte, wie sich das Framing eines Förderprogramms für Energieeffizienzmassnahmen auf dessen Wahrnehmung auswirkt. Dafür wurden ein Online Choice-based Conjoint Experiment mit 236 Hauseigentümern, sowie ein zusätzliches Online-Experiment mit 603 Probanden aus der allgemeinen Bevölkerung durchgeführt. Die Ergebnisse beider Experimente zeigten, dass das Framing im Durchschnitt keinen signifikanten Einfluss auf die Wahrnehmung der Konsumenten ausübte. Im Gegensatz zu anderen Studien, welche mutmassten, dass Framing-Effekte die Entscheidungskompetenz der Durchschnittskonsumenten und –bürger in Frage stellen könnten, deuten diese Resultate darauf hin, dass die Möglichkeit zur Veränderung feststehender Einstellungen über „Framing-Effekte“ beschränkt ist. Der folgende Kurzbericht verfolgt das Ziel, die zentralen Fragestellungen und Ergebnisse des Projektes zusammen zu fassen.
Zugehörige Dokumente