Heute bestehen grosse Bestrebungen, den Energiebedarf und die Schadstoffemissionen von Gebäuden zu minimieren. Die Energieeffizienz des Gebäudeparks soll in den nächsten Jahren massiv gesteigert werden.
Bei Wohnneubauten ist die Tendenz feststellbar, dank sehr guter Dämmung, einer möglichst luftdichten Gebäudehülle und einer optimierten passiven solaren Nutzung, Gebäude mit sehr tiefem Energiebedarf zu errichten. Dem sommerlichen Wärmeschutz kommt vielfach lediglich eine sekundäre Bedeutung zu. Es ist deswegen nicht auszuschliessen, dass die Klimaänderung bei Niedrigstenergiebauten mit minimalen Sonnenschutzüberlegungen zukünftig zu einer Behaglichkeitseinbusse führen wird.
Sollen bald Niedrigstenergiebauten gesetzlich verankert werden, ist es von grosser Bedeutung, das Verhalten dieser Gebäude bei künftigen Klimabedingungen zu kennen. Nur so kann die langfristige Minimierung des Energieverbrauchs heutiger Neubauten durch entsprechende bauliche Vorkehrungen garantiert oder ein Vergleich mit den Gebäuden nach heutigen gesetzlichen Vorgaben (z.B. Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn) ermöglicht werden. Das Projekt hat zum Ziel ist, mit den errechneten Gesamtenergiebilanzen künftiger Gebäude, einen Beitrag bei Diskussionen in Zusammenhang mit bevorstehender Anpassungen des Normenwerks oder der Gesetzgebung zu leisten (z.B. nächste Revision der Norm SIA 380/18).