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Research unit
SERI
Project number
Eval-2015-01
Project title
Evaluation von Euresearch

Texts for this project

 GermanFrenchItalianEnglish
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Executive summary/ Recommendation
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Publications / Results
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Short description
(German)

KONTEXT
Der Verein Euresearch ist das vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) über eine Leistungsvereinbarung beauftragte gesamtschweizerische Informations- und Beratungsnetzwerk zur europäischen Forschung. Euresearch bietet seinen Kunden seit 2002 Information und Beratung an. Der Leistungsauftrag zwischen dem SBF und Euresearch endet am 31. Dezember 2016 und sieht eine Evaluation der Leistungen von Euresearch vor. Das SBFI hat GfK Switzerland beauftragt, Euresearch zu evaluieren.

ZIEL
Diese Evaluation soll die Umsetzung des Leistungsauftrags 2014-2016 analysieren. Die Evaluation wird sowohl das Euresearch Head-Office (in Bern), die Euresearch Regional Offices (an Universitätsstandorten) als auch die neu etablierten „Satelites“ (angegliedert an ZFH, FHNW, HES-SO und BFH) untersuchen.

Die Evaluation soll den Fokus auf die Bekanntheit von Euresearch und seiner Dienstleistungen, deren Qualität sowie auf die Kundenzufriedenheit legen. Die Evaluation dieser Elemente erlaubt einen direkten Vergleich mit den letzten Evaluationen. Zudem soll untersucht werden, ob sich die strategische Führung von Euresearch verbessert hat und, ob die Bedürfnisse von KMUs besser abgedeckt werden.

Das Ziel ist, dass GfK am Ende der Evaluation Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Angebots und zur Organisation von Euresearch abgeben kann.

METHODE
Es wird mit folgenden Instrumenten gearbeitet:

  • Dokumentenanalyse
  • Quantitative Erhebung (online Fragebogen an die Kunden von Eureserach) inklusive Nachbefragung eines Teils der Adressaten.
  • Qualitative Befragung (Interviews mit Personen aus dem Euresearch-Netzwerk, aus dem SBFI und aus dem nahen Umfeld von Euresearch)

RESULTATE
GfK hat den Bericht fertiggestellt und abgeliefert. Die definitive Genehmigung des Berichts durch das SBFI sowie seine Publikation sind noch ausstehend. Jedoch werden sie in den nächsten Wochen erfolgen.

ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Projekt im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung Forschung und Innovation SBFI

Projektteam aus der Firma GfK Switzerland: Dr. Corinne Igel, Markus Zumbühl, Carola Eichmann

Executive summary/ Recommendation
(German)

Die Schweiz nimmt seit 1987 an den Forschungsrahmenprogrammen der EU (FRP) teil. Diese ermöglichen den Schweizer Forschenden Zugang zu EU-Forschungsgelder. Anlässlich des 7. Forschungsrahmenprogramms (FRP 2007 - 2013) sind rund 1’560 Mio (Stand 2012). CHF an Fördermittel in die Schweiz geflossen. Sowohl Forschende aus Hochschulinstitutionen als auch aus der Privatwirtschaft profitieren von diesen Mitteln.

 

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) vertritt die Schweiz auf politischer und strategischer Ebene, während die operative Informationsvermittlung durch Euresearch vorgenommen wird. Dieses Informationsnetzwerk informiert und berät die Schweizer Forschenden in Bezug auf eine Teilnahme an den FRP. Euresearch wird durch das SBFI finanziert und mandatiert. Die Beauftragung des Vereins Euresearch ist in einem Leistungsauftrag vertraglich geregelt. Der aktuelle Leistungsauftrag läuft 2016 aus.

 

Die vorliegende Evaluation des Vereins Euresearch dient der Vorbereitung einer allfälligen WTO-Ausschreibung zur Vergabe eines neuen Leistungsauftrages und basiert auf einer Dokumentenanalyse, den Ergebnissen von Stakeholderinterviews, der online Befragung von 2‘162 Euresearch Kunden sowie einer semi-qualitativen Nachbefragung ausgewählter Kunden. In der Folge werden die wichtigsten Evaluationsergebnisse sowie die Handlungsempfehlungen zusammengefasst dargestellt.

 

Zusammenfassung der Ergebnisse

 

Die Steuerungsinstrumente (Leistungsauftrag, Strategieplanung, Geschäftsbericht und Steuerungsausschuss) sind gut entwickelt. In Bezug auf die Definition messbarer Leistungskriterien besteht Optimierungspotential.

 

Die Zusammenarbeit im Netzwerk wird von den Stakeholdern als gut bewertet. Die gemeinsame Arbeit wird als kollegial und gegenseitig unterstützend wahrgenommen. Als Stärken werden die hohe fachliche Kompetenz und das Fachwissen der Mitarbeiter in Bezug auf die FRP und die Forschungsgesuche identifiziert. Die Contact Points sind noch weniger gut in das Netzwerk integriert.

 

Die Struktur von Euresearch ist breit aufgestellt, was von den Stakeholdern grundsätzlich als positiv bewertet wird. Die Angliederung der National Contact Points (NCP) an das Head Office wird kontrovers diskutiert, aber grundsätzlich als sinnvoll erachtet: Die NCP können sich so gut austauschen und behalten ihre Neutralität. Ein stärkere Unterstützung der Regional Offices durch die NCP ist von Seiten der Regional Offices erwünscht.

 

Die Strukturen der Contact Points mit den neuen Untermandaten für FH und KMU sind noch nicht vollständig ausgereift.

 

Die Leistungskriterien Motivation, Information und Beratung werden aus Stakeholdersicht gut durch Euresearch erfüllt. Auch die Kunden bewerten die Leistungen in diesen 3 Dimensionen mehrheitlich als gut. Wobei Euresearch von Kunden, die weniger stark in das Netzwerk involviert sind (kein Kontakt mit Euresearch, noch kein FRP-Projekt realisiert oder Antrag erfasst), schlechter bewertet wird.

 

Besonders gut beurteilt werden praktische, antragsspezifische Dienst- und Beratungsleistungen und die Kunden schätzen die hohe fachliche Kompetenz der Euresearch Mitarbeiter, deren Zuverlässigkeit sowie die Aktualität der zur Verfügung gestellten Informationen. Klares Optimierungspotential besteht bei den beiden Dienstleistungen "basic information and training on European RDI opportunities" und "legal and financial training".

 

Die Kontaktaufnahme mit Euresearch läuft für eine grosse Mehrheit der Befragten reibungslos, lediglich 9 Prozent berichten über Schwierigkeiten.

 

Die Bekanntheit der Forschungsrahmenprogramme, COST und EUREKA ist bei den jeweiligen Zielgruppen hoch. 93 Prozent der befragten Kunden kennen die Forschungsrahmenprogramme, 80 Prozent der ETHs kennen COST und die Bekanntheit von EUREKA liegt bei den befragten KMU bei 70 Prozent. Weniger häufig bekannt ist das Enterprise Europe Network mit einer Bekanntheitsrate von 42 Prozent bei den Privatunternehmen. Dies zeigt, dass der Leistungsauftrag im Bereich Information für die Euresearch Kunden gut umgesetzt wird.

 

Die Information und Motivation durch Euresearch zu den Möglichkeiten der Übernahme einer Koordinatorenfunktion wird von den befragten Kunden kritisch eingeschätzt. Gleichzeitig gibt eine Mehrheit von 70% der Befragten an, dass diese Funktion für die persönliche Entwicklung und die Karrieremöglichkeiten der Forschenden wichtig ist.

 

Während die Qualität der Leistungen von Euresearch von den Projektteilnehmern und Antragsstellern generell als gut bewertet wird, wird die Wirkung oftmals als eher moderat eingeschätzt.

 

Sowohl die Stakeholder als auch die Kunden beurteilen den Umgang Euresearchs mit den Auswirkungen der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative als erfolgreich. Die initiierten Informations- und Beratungsleistungen konnten die neu entstandene Unsicherheit gut abfedern. Aus Stakeholdersicht war die Reaktionszeit teilweise etwas verzögert und auch die Kunden wünschen sich vor allem regelmässige, zeitnahe und klare Informationen insbesondere auch zu Teilnahmeberechtigung und -bedingungen.

 

Handlungsempfehlungen

 

Aus den Evaluationsergebnissen lassen sich folgende zentrale Handlungsempfehlungen ableiten:

 

  • Die Definition der Leistungskriterien vor allem auf der Wirkungsebene sowie deren Messung sollten überprüft werden. Wir empfehlen kontinuierliche Messungen auf Mikroebene, z.B. anhand regionaler, zielgruppen- und dienstleistungsspezifischer Evaluationen.

     

  • Eine klare Differenzierung der verschiedenen Kundengruppen sollte in Betracht gezogen werden. Dies ermöglicht eine Überprüfung der Prioritäten und einen zielgerichteten Einsatz der vorhandenen Mittel.

     

  • Es stellt sich die Frage, inwiefern das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation sowie die Regional Offices stärker in die Strategieplanung miteinbezogen werden können und sollen.

     

  • Die wenig hierarchische und flexible Organisationsstruktur des Netzwerkes ist zentral für dessen Leistungsfähigkeit. Dies sollte bei strukturellen Anpassungen berücksichtigt werden. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Zuständigkeiten nicht immer eindeutig zuzuordnen sind. Vor allem in Bezug auf die Einarbeitung neuer Mitarbeiter besteht hier Optimierungspotential. Ausserdem gilt es Doppelspurigkeiten zwischen dem Head Office und den Regional Offices zu vermeiden.

     

  • Das Profil der Contact Points sollte geprüft und geschärft werden. Wichtige Themen sind dabei eine klare Aufgabendefinition und Definition der Zielgruppe sowie die Prüfung des Namens (Verwechslungsgefahr mit den National Contact Points).

     

  • Die beiden Angebote „basic information and training on European RDI opportunities“ und „legal and financial training“ sollten sowohl in Bezug auf die Inhalte als auch auf die anzusprechende Zielgruppe kritisch geprüft werden.

     

  • Die Zielgruppen KMU und Kunden aus den Geistes- und Sozialwissenschaften benötigen weiterhin besondere Aufmerksamkeit. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die KMUs oftmals über knappe finanzielle und zeitliche Mittel verfügen und auf ein proaktives Vorgehen von Euresearch angewiesen sind. Die aktuelle Situation der Forschenden aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sollte erörtert und gegebenenfalls die nötigen Ressourcen vorgesehen werden.

     

  • Eine klare Stärke von Euresearch ist die persönliche und kompetente Beratung der Forschenden durch die Mitarbeiter. Diese Stärke sollte gepflegt und auch bei neuen Mitgliedern im Netzwerk weiter ausgebaut werden.

     

  • Die Möglichkeiten Euresearchs in Bezug auf die Information und Motivation der Kunden bei Übernahme einer Koordinatorenfunktion durch die Forschenden sollte überprüft werden.

     

  • Um zukünftige Herausforderungen in Bezug auf die veränderte Situation nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative weiterhin gut zu meistern, sind zeitnahe und regelmässige Informationsleistungen wichtig. Die hierfür nötigen Prozesse und Strukturen sollten identifiziert und gestärkt werden.
Publications / Results
(German)
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