Das Potential der solaren Prozesswärme wurde in der Schweiz von einigen Unternehmen in den letzten Jahren erkannt. Mit der Unterstützung des BFE wurden eine Reihe innovativer solarthermischer Pilot- und Demonstrationsanlagen (P+D) zur Bereitstellung von Prozesswärme errichtet. Sechs dieser Anlagen wurden vom SPF Institut für Solartechnik im Rahmen dieser Evaluationsstudie ab 2014 begleitet und unter techno-ökonomischen Gesichtspunkten evaluiert. Die Anlagen befinden sich an unterschiedlichen Standorten, nutzen unterschiedliche Kollektortechnologien und Betriebstemperaturen. Die Untersuchung der P+D Anlagen ermöglicht es innovative Technologien (z.B. Parabolrinnen) im industriellen Umfeld zu erproben und Erfahrung für Folgeprojekte zu sammeln. Durch die Überwachung der Anlagen, die umfassende energetische Auswertung aller verfügbaren Betriebsdaten und den daraus folgenden Erfahrungen konnten unter anderem Schwachstellen aufgedeckt und korrigiert werden, sowie konkrete Anlagenverbesserungen erreicht werden. Um die Effizienz der Solaranlagen zu bewerten wurden die gemessenen Kollektorfelderträge mit den im GainBuddy Tool berechneten Kollektorfelderträgen verglichen. Für die ökonomische Betrachtung wurden die Gesamtinvestitionskosten und die Kostenaufteilung zusammengetragen. Insgesamt liefern die solaren Prozesswärmeanlagen zufriedenstellende Ergebnisse. Jedoch muss die solare Prozesswärme weiterhin einige Hindernisse überwinden um in Zukunft als eine alternative und verlässliche industrielle Wärmequelle zu gelten.