Mikrobielle Organismen verursachen weltweit grosse Schäden an Saatgut und führen zu Kontaminationen von Lebensmitteln mit humanpathogenen Krankheitserregern.
Bis heute erfolgt die Sterilisation von Saatgut und Lebensmitteln entweder thermisch, mit UV- oder Gammastrahlung, chemisch mit Bakteriziden oder mit Fungiziden. Diese Methoden führen zu Rückständen, sind ressourcen- und energieintensiv, können das Produkt schädigen, sind teuer und/oder oft zu wenig wirksam. Umweltschonende Methoden zur Dekontamination von Saatgut und Lebensmitteln werden daher dringend benötigt.
Als Alternative können beschleunigte Elektronen, wie sie in der Hochenergiephysik verwendet werden, für die Sterilisation zum Einsatz kommen. Die bislang verwendeten Geräte sind aber zu teuer, benötigen grosse Energiemengen und erzeugen beim Austritt Röntgen-Strahlung, weshalb sich die "Elektronenbeize" zur Behandlung von Weizensaatgut noch nicht durchgesetzt hat.
Eine neue Art beschleunigte Elektronen zu erzeugen für die Sterilisation mittels Elektronen basiert auf dem Verfahren der Feld-Emission zum Freisetzen der Elektronen. Die freigesetzten Elektronen driften in einem elektrischen Feld durch das zu sterilisierende Gut und töten so Organismen und Sporen ab. Diese Technologie würde sich speziell für die Sterilisierung von Trockengut eignen, wie z.B. Saatgut, bei welchen die "nassen" Verfahren nicht angewendet werden können.
Grundlagenversuche wurden bereits vorgenommen, der "Proof of Concept" konnte aber noch nicht vollständig erbracht werden. Die neue Art der Sterilisation mittels Elektronen kann eine Entlastungen der Umwelt bringen, indem einerseits auf einen Teil der Saatgutbeitsmittel (Chemie) verzichtet werden kann und die Methode wesentlich weniger ressourcen- und energieintensiv ist.