Notwendige Erhaltungsmassnahmen können gerade im Bereich von Agglomerationen oder stark belasteten Nationalstrassen zu Verkehrsbehinderungen führen, welche beim Strassennutzer nicht zu vernachlässigende Kosten erzeugen. Der Strassenbetreiber, d.h. Bund und Kantone, ist deshalb immer mehr bestrebt, diese neben den eigenen Aufwendungen möglichst gering zu halten. Eine separate Betrachtung von einzelnen Erhaltungsobjekten oder Teilsystemen ist in diesem Zusammenhang nicht zielführend.
Während für die Kunstbauten, die Trassee und die elektromechanischen Anlagen bereits ein etabliertes Erhaltungsmanagementmodell vorhanden ist, befindet sich das Erhaltungsmanagement für die Tunnel noch in einem Anfangsstadium.
Der Tunnel ist, aufgrund seiner Gegebenheit (keine direkte Ausweichmöglichkeit bei der Ausführung von Erhaltungsarbeiten verbunden mit einer meist grossen Ausdehnung) mit Sicherheit das komplexeste und das am schwierigsten in das Gesamtsystem zu integrierende Teilsystem der Nationalstrassen.
Das Ziel dieses Initialprojekts ist es, eine methodische Struktur für die langfristige objektbezogene Erhaltungsplanung von Tunneln unter der Berücksichtigung einer Integration in ein übergeordnetes Erhaltungsmanagement auf Gesamtsystemebene zu definieren. Dies dient als Grundlage für die Identifizierung eines Forschungsbedarfs im Bereich des Erhaltungsmanagements von Tunneln. Das Erhaltungsmanagement von Tunneln soll grundsätzlich in seiner Thematik abgegrenzt und eine methodische Struktur für die langfristige objektbezogene Erhaltungsplanung geschaffen werden. Bisherige Erkenntnisse aus Forschung und Praxis im Bereich von Tunneln werden analysiert und in Bezug auf ein Erhaltungsmanagement von Tunneln strukturiert.