Solares Kühlen hat gegenüber Heizen den Vorteil, dass für die meisten Anwendungen der Zeitpunkt des höchsten Bedarfs gut übereinstimmt mit der Verfügbarkeit von Solarenergie. Sowohl für solarthermisch angetriebene Kühlmaschinen auf Basis von Sorptionsprozessen, als auch für PV angetriebene Kompressionskältemaschinen sind Komponenten auf dem Markt verfügbar. Der Preiszerfall hat das Interesse an PV getriebenen Prozessen in den letzten Jahren stark erhöht und nach unserer Einschätzung wird sich diese Technologie gegenüber solar-thermische Kühlsystemen durchsetzen. In diesem Projekt wurde daher ein Kühlsystem mit 8 kW Leistung in Kombination mit einer PV-Anlage mit 2.56 kWp und thermischen Speichern aufgebaut und zur Kühlung von Laborräumen über Kühldecken eingesetzt. Vergleiche mit Simulationen, welche in Polysun durchgeführt wurden, zeigten im stationären Betrieb eine gute Übereinstimmung. Grössere Abweichungen zwischen Simulation und Messung konnten in den Anfahrphasen der Kältemaschine festgestellt werden. Da diese Phasen bei Verwendung thermischer Speicher relativ kurz sind, dürfte der Einfluss auf die Ergebnisse längerer Zeitperioden gering sein. Mit dem validierten Simulationsmodell wurde die Kälteversorgung eines Standard-Bürogebäudes (Niedrigenergiebau) simuliert. Dabei wurde ein Teil der erforderlichen elektrischen Energie für die Wärmepumpe durch die PV-Anlage direkt, respektive zeitgleich, zur Verfügung gestellt. Zur Reduktion des Bezuges von elektrischer Energie aus dem Stromnetz wurde das Einschalten der Wärmepumpe zur Bereitstellung von Kälte ab einer gewissen PV-Leistung forciert, bis eine bestimmte Temperatur im Kältespeicher unterschritten wurde. Wird der Kühlbedarf gedeckt, dann stellt sich bei den untersuchten Systemen ein hoher Eigenverbrauch bei einem Verhältnis von Kälteleistung zu PV Peak-Leistung von 1:1, einer Speichergrösse von 2 m3 und einer PV-Einschaltschwelle im Bereich von 400 bis 600 W ein.