Das Schweizerische Mittelland ist sowohl Wohn- als auch Arbeitsort von mehr als der Hälfte der Schweizerischen Bevölkerung. Bedingt durch die geologische Entwicklung unterliegt diese Region einer intensiven Nutzung ihrer Ressourcen (Steine und Erden, Grundwasser, Erdwärme etc.) sowie durch private und öffentliche Infrastruktur (ÖV, Strassen, Energie etc.). Zukünftig wird der Nutzungsdruck auf dieses Gebiet durch Politik, Technologie und Bevölkerungswachstum weiter steigen. Die bisher unberührten unterirdischen Geopotentiale (Geothermie, Speicherstätten für Gas-Speicherung, Lagerstätte für Abfälle etc.) werden zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und als Konsequenz daraus werden Nutzungskonflikte entstehen.
Diesen Nutzungskonflikten kann mit den heute vorhandenen Planungsinstrumenten nicht oder nur mangelhaft entgegengetreten werden: (1) Raumplanung, welche den geologischen Untergrund dreidimensional mit einbezieht, findet noch nicht statt; (2) Verknappung von Ressourcen verlangt nach langfristigem und nachhaltigem Management von Abbau und Nutzung; (3) Das Mittelland wird als Förderregion in der zukünftigen Energieversorgung des Landes eine noch wichtigere Rolle spielen.
Die Erschliessung dieser Geopotentiale und die nachhaltige Bewirtschaftung der endlichen Ressource „Untergrund“ hat grosse gesellschaftliche und geowissenschaftliche Relevanz. Die dazu notwendigen, grossmassstäblichen, einfach zugänglichen und harmonisierten dreidimensionalen Grundlagedaten sind nicht vorhanden.