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Forschungsstelle
AGS
Projektnummer
14.43.1.3
Projekttitel
Ökologischer Ausgleich und funktionelle Biodiversität
Projekttitel Englisch
Ecological compensation and functional biodiversity

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Kunden/Berichterstattung
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
Ecological focus area, functional biodiversity, management of ecological focus areas, farmland biodiversity, conservation biocontrol, ecosystem services
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Dieses Tätigkeitsfeld liefert Grundlagen dafür, dass die von den Bundesämtern für Landwirtschaft und für Umwelt beschlossenen Ziele für Arten und Lebensräume in der Landwirtschaft erfüllt werden können, dass die Funktionen der Biodiversität besser verstanden und die nützlichen Funktionen gefördert werden und dass den relevanten Skalen und Entscheidungsebenen Rechnung getragen wird.

Forschungsplan: Es sind folgende Hauptaktivitäten vorgesehen.
1.   Die wichtigen Ökosystem-Leistungen naturnaher Lebensräume der Ackerbausysteme werden identifiziert und es werden Nützlingsstreifen entwickelt, welche dazu beitragen, spezifische Schädlinge in den Ackerkulturen zu unterdrücken.
2.   Die Wirkungen verschiedener Bewirtschaftungstechniken auf die Flora und Fauna von Biodiversitätsförderflächen wird untersucht und optimiert.
3.   Die Öko-Fauna-Datenbank wird weiterentwickelt und die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Ökologie der Tierarten integriert. Sie ist Grundlage für die Abschätzung von Umweltveränderungen auf die Fauna.

Alle Aktivitäten werden durch Zweit- und Drittmittel unterstützt. Diese sind z.T. bereits vertraglich gesichert (Quessa, funktionelle Biodiversität) oder bestehende Verträge sind zu erneuern (Öko-Fauna-Datenbank). Weitere Akquisition (Ökologischer Ausgleich auf feuchten Ackerflächen) ist vorgesehen.

Relevanz: Die Projekt-Ergebnisse helfen mit, wissenschaftliche Lücken im Bereich Biodiversität und Landwirtschaft zu schliessen.
1.   Ein besseres Verständnis von Ökosystemleistungen führt zu einer Verbesserung der Akzeptanz von naturnahen Lebensräumen bei den Landwirten und Landwirtinnen.
2.   Der ökologische Ausgleich wird so weiterentwickelt, dass die vom Bund formulierten Biodiversitätsziele für die Landwirtschaft erreicht werden können.
3.   Mit Hilfe der Öko-Fauna-Datenbank können potenzielle Wirkungen von Landnutzungsänderungen räumlich differenziert eingeschätzt werden. Sie ist auch eine Grundlage für Formulierung regionaler und nationaler Ziele.

Wissenschaftliche Relevanz: Das Projektfeld ist wissenschaftlich von sehr hoher Relevanz. Ergebnisse aus Themen dieses Projektfeldes wurden und werden in internationalen und nationalen, wissenschaftlichen sowie praxisorientierten Zeitschriften publiziert.

Nutzen: Die Projekte liefern wissenschaftliche Grundlagen zur Erhaltung und Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt sowie der nützlichen Ökosystem-Leistungen im landwirtschaftlich genutzten Raum. Durch die Mitarbeit in Expertgremien (Arbeitsgemeinschaft für den ökologischen Ausgleich im Ackerbau AGöAA, Forum Ökologischer Ausgleich von BLW & BAFU) sowie durch direkte Kontakte mit den Verantwortlichen der Verwaltungen von Bund und Kantonen fliessen die Ergebnisse direkt in die Gestaltung des ökologischen Ausgleichs ein.

Projektziele
(Deutsch)

Neben der generellen Förderung von Arten- und Lebensraumvielfalt sind vor allem vermehrt die Ökosystem-Leistungen und Funktionen derselben aufzuzeigen und im landwirtschaftlichen Umfeld einzuschätzen und zu verbessern. Mit der Einführung der neuen Agrarpolitik werden neue Fragen aufkommen, welche eine breite Kompetenz in diesem Themenbereich erfordert. Diese gilt es bestmöglich zu erhalten und erweitern.

Im Tätigkeitsfeld werden folgende Ziele verfolgt:
1.     Unterstützung der Weiterentwicklung und der Umsetzung der Agrarpolitik und landwirtschaftlichen Beratung im Bereich der landwirtschaftlichen Biodiversität:
1.1.   Erhaltung bzw. Ausbau der Kompetenz im Bereich „Arten und Lebensräume“ im landwirtschaftlich genutzten Gebiet als Grundlage für die Beratung von Politik, Praxis und Wissenschaft.
1.2.   Mit dem Verfassen wissenschaftlicher sowie auf die Praxis und Politik ausgerichteten Publikationen werden fundierte Grundlagen bereitgestellt.

2.     Weiterentwicklung des ökologischen Ausgleichs:
2.1.   Erarbeitung von Grundlagen für eine effektivere Förderung der ackerbau-spezifischen Artenvielfalt.
2.2.   Bereitstellung der Grundlagen zur Einschätzung der Wirkung von Laubbläsern auf die Vegetation von Heuwiesen.

3.     Erforschung und Förderung der Funktionen von naturnahen Lebensräumen:
3.1.   Empfehlungen zur optimalen Anlage von Nützlingsstreifen sind ausgearbeitet und mit wissenschaftlichen Untersuchungen begründet.
3.2.   Ökosystemfunktionen wie Bestäuber-Leistung, Schädlingskontrolle, Bodenfruchtbarkeit und Unkrautkontrolle können für naturnahe Lebensräume in einem Modell eingeschätzt werden.

4.     Öko-Faunadatenbank:
4.1.   Die Öko-Faunadatenbank ist neu strukturiert und für Wissenschaft und Praxis zugänglich.

Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)

Bianchi FJJA, Booij CJH & Tscharntke T (2006) Sustainable pest regulation in agricultural landscapes: a review on landscape composition, biodiversity and natural pest control. Proceedings of the Royal Society B 273, 1715-1727.

Chaplin-Kramer R, O’Rourke ME, Blitzer EJ & Kremen C (2011) A meta-analysis of crop pest and natural enemy response to landscape complexity. Ecology Letters 14: 922-932.

Costanza R., d’Arge R., de Groot R., Farberk S., Grasso M., Hannon B., Limburg K.I, Naeem S., V. O’Neill R., Paruelo J., Raskin R.G., Sutton P., van den Belt M. (1997)  The value of the world’s ecosystem services and natural capital NATURE, Vol 387, 253-260

Herzog F., Walter T., (2005) Evaluation der Ökomassnahmen Bereich Biodiversität. Schriftenreihe der FAL 56, 208 S.

Humbert J.-Y., Ghazoul J., Walter T. (2009) Meadow harvesting techniques and their impacts on field fauna. Agriculture, Ecosystems and Environment 130, 1–8

Lachat T., Pauli D., Scheidegger Ch., Vittoz P., Walter T (2010) Wandel der Biodiversität in der Schweiz seit 1900. Ist die Talsohle erreicht? Zürich, Bristol-Stiftung; Bern, Stuttgart, Wien, Haupt, 435 S.

Humbert J.-Y., Ghazoul J., Sauter G. J., Walter T. (2010) Impact of different meadow mowing techniques on field invertebrates J. Appl. Entomol. 134 (2010) 592–599

Kleijn D., Sutherland W.J. (2003). How effective are European agri-environment schemes in conserving and promoting biodiversity? Journal of Applied Ecology, 40, 947–969

Kremen, C, Williams, NM Aizen, MA et al. (2007) Pollination and other ecosystem services produced by mobile organisms: a conceptual framework for the effects of land-use change. Ecology Letters 10, 299-314.

Rusch, A. , Valantin-Morison, M. , Sarthou, J.-P. , Roger-Estrade, J. (2010) Biological control of insect pests in agroecosystems. Effects of crop management, farming systems, and seminatural habitats at the landscape scale: A review. Advances in Agronomy 109, 219-259.

Tscharntke T, Bommarco R, Clough Y, Crist TO, Kleijn D, Rand TA, Tylianakis JM, van Nouhuys S & Vidal S (2007) Conservation biological control and enemy diversity on a landscape scale. Biological Control 43: 294-309.

Walter T., Eggenberg S., Gonseth Y., Fivaz F., Hedinger Ch., Hofer G., Klieber-Kühne A., Richner N., Schneider K., Szerencsits E., Wolf S. (2013) Operationalisierung der Umweltziele Landwirtschaft Bereich Ziel- und Leitarten, Lebensräume (OPAL). ART-Schriftenreihe 18, 138 S.
Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)
  • Forschung und Wissenschaft: Wissenschaftliche Publikationen in Peer-reviewed Journals, Vorträge an wissenschaftlichen Tagungen;
  • Behörden: Expertisen auf Anfrage, Durchführung von Monitoringaktivitäten, Auswertung der Daten und Kommunikation der Ergebnisse;
  • Politik, NGOs: Vorträge auf Anfrage;
  • Produzenten, landwirtschaftliche Beratung: Vorträge, Mitarbeit an Schulungstagen;
  • Presse und Öffentlichkeit: Medienmitteilungen

Die Berichterstattung erfolgt entsprechend den Anforderungen der Drittmittelgeber (Stiftungen, EU, CSCF) und beinhaltet in der Regel Jahresberichte mit folgenden Inhalten:

  • Geleistete Arbeiten
  • Produkte (Publikationen, Vorträge, Expertisen, Beratungen, Medienpräsenz, Internet)
  • Budget

Durch die Mitarbeit in Expertgremien (Arbeitsgemeinschaft für den ökologischen Ausgleich im Ackerbau AGöAA, Forum Ökologischer Ausgleich von BLW & BAFU) sowie durch direkte Kontakte mit den Verantwortlichen der Verwaltungen von Bund und Kantonen fliessen die Ergebnisse direkt in die Gestaltung des ökologischen Ausgleichs ein.