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Forschungsstelle
AGS
Projektnummer
14.12.2.1
Projekttitel
Regulatorische Ökotoxikologie und Umweltindikatoren für Pflanzenschutzmittel
Projekttitel Englisch
Regulatory ecotoxicology and environmental indicators for plant protection products

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Kunden/Berichterstattung
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
ecotoxicology, risk indicators, plant protection products, pesticides, risk reduction, risk assessment
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Pflanzenschutzmittel (PSM) sind biologisch aktive Produkte, die helfen, Ertrag und Qualität im Pflanzenbau zu sichern. Viele PSM haben aber auch Nebenwirkungen auf die Lebewesen und ihre Umwelt. Im Rahmen der Zulassung werden die ökotoxikologischen Risiken von PSM für Lebewesen im Wasser (Algen, Pflanzen, Krebstiere, Insekten, Fische), im Boden (Regenwürmer, Springschwänze, Mikroorganismen) und auf dem Land (Vögel, Säugetiere, Arthropoden, Nicht-Ziel Pflanzen) abgeklärt. Umwelt- und andere Indikatoren erlauben das Erfassen von langfristigen Trends oder der Wirksamkeit von risikomindernden Massnahmen. Agrar-Umweltindikatoren (AUI) „PSM-Verbrauch“ und „Aquatische Risiken von PSM“ sowie andere Indikatoren, z.B. Bioindikatoren, erlauben ein Monitoring der Wirkung getroffener Massnahmen bei komplexer, multipler, und räumlich und zeitlich variabler Exposition.
Durch die ökotoxikologischen Risikoanalysen werden Nebenwirkungen der PSM erkannt und können in Zulassung und Beratung berücksichtigt werden. Umwelt- und andere Indikatoren erlauben es den Erfolg des Zulassungsverfahrens und der gezielten Überprüfung zu dokumentieren und die Wirksamkeit neuer entwickelter Massnahmen zu untersuchen. Durch die ökotoxikologischen Risikoanalysen wird dafür gesorgt, dass PSM die Entwicklung der ländlichen Räume nicht beeinträchtigen und die Lebewesen darin nicht geschädigt werden.
Die ökotoxikologischen Risikoanalysen und die Erfassung der Umweltindikatoren erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den Tätigkeitsfeldern 12.1 (Pflanzenschutzchemie), 19.1 (Anwendung, Wirkung und Risikomanagement von PSM) und den Fachbereichen Pflanzenschutzmittel und Ökologie des BLW.
Projektziele
(Deutsch)
Oberziel: Es werden nur Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die keine unakzeptablen Nebenwirkungen auf Lebewesen und Umwelt haben.

Die operativen Ziele sind:
1.     Die ökotoxikologischen Risiken der PSM werden im Rahmen des Zulassungsverfahrens wissenschaftlich beurteilt und die Gutachten der Zulassungsstelle PSM des BLW termingerecht und in guter Qualität zugestellt.
2.     Die ökotoxikologischen Risiken der schon bewilligten PSM-Produkte werden gezielt überprüft, d.h. wissenschaftlich beurteilt, und die Gutachten werden der Zulassungsstelle PSM des BLW termingerecht und in guter Qualität zugestellt.
3.     Der Zulassungsprozess von PSM wird laufend wissenschaftlich und strategisch unterstützt durch die Erarbeitung von Konzepten zu Massnahmen der Risikominderung, die Involvierung in das Zulassungsverfahren der EU und die Mitarbeit in der Fachexpertengruppe PSM.
4.     Die Agrar-Umweltindikatoren (AUI) „PSM-Verbrauch“ und „Aquatische Risiken von PSM“ sind methodisch auf dem aktuellsten Wissensstand und werden im Rahmen des Agrar-Umweltmonitorings termingerecht berechnet und interpretiert.
5.     Andere Indikatoren, z.B. Bioindikatoren, werden im Bedarfsfall in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und im Rahmen der Möglichkeiten entwickelt und angewendet, um die Prämissen der ökotoxikologischen Risikoanalysen und die Wirkung von risikoreduzierenden Massnahmen zu überprüfen.
Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)

Anonym, 2010. Verordnung über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln (PSMV), SR916.161. Mai, 2010.

Anonym, 2009. OECD Survey on Countries' Approaches to the Collection and Use of Agricultural Pesticide Sales and Usage Data: Survey Results, OECD Environment, Health and Safety Publications, Series on Pesticides No. 47.

Anonym, 2008. Umweltziele Landwirtschaft. Hergeleitet aus bestehenden rechtlichen Grundlagen. Anonym, 2008. A common methodology for the collection of pesticide usage statistics within agriculture and horticulture. Luxembourg: Eurostat, Office for Official Publications of the European Communities, 66 S.

Anonym, 1999. Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft (DZV), SR910.13, Dezember 1999.

Anonym, 1998. Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, SR 919.118, Dezember 1998.

Daniel, O., 2010. Der Boden lebt. In: Boden – Lebewesen, Grundstück oder Dreck? (Ed. U. Capaul). Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen 62, 42-67.

Daniel, O, Gandolfi, M, Aldrich, A, Baumann, H, Büchi, R., 2007. Ökotoxikologische Risikoanalysen von Pflanzenschutzmitteln. Agrarforschung 14 (6), 266-271.

Daniel, O. Gandolfi, M., Aldrich, A., Baumann & H., Büchi, R., 2007. Ökotoxikologisches Risikomanagement von Pflanzenschutzmitteln. Agrarforschung 14 (6), 272-276.

Gutsche V., Strassemeyer J., 2007. SYNOPS – ein Modell zur Bewertung des Umwelt-Risikopotentials von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Nachrichtenbl. Deut. Pflanzenschutzd, 59 (9), 197-210.

Spycher, S, Badertscher, R, Daniel, O., 2013. Indikatoren für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Schweiz. Agrarforschung 4 (4), 192-199.

Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)
a)     BLW: Fachbereich Pflanzenschutzmittel, Fachbereich Ökologie
b)    Kantone, Landwirtschaftliche Fachstellen und Beratung
c)     Landwirtschaftliche Praxis

Gutachten und Empfehlungen zu risikomindernden Massnahmen, bei Bedarf in Form von Berichten zu spezifischen ökotoxikologischen Fragestellungen oder Expertengesprächen mit Vertretern der Firmen erfolgen kontinuierlich im Rahmen der Zulassung und der gezielten Überprüfung (Ziele 1 und 2).
An den Sitzungen der Fachexpertengruppe PSM werden 3-6 x pro Jahr ämterübergreifend Vorgehensweisen und Priorisierung der Arbeiten diskutiert (Ziele 1 und 2).
An den PRAS-Sitzungen und Telekonferenzen der EFSA werden die ökotoxikologischen Risikobeurteilungen der PSM-Wirkstoffe der EU reviewt (Ziele 1 und 2).
Berichterstattung und, wenn von der Vertraulichkeit der Daten / der Qualität der Resultate her möglich Publikation, erfolgt i.d.R. nach dem Abschluss von Teilprojekten (Ziele 1, 2, 3, 4, 5).
Mitarbeit in der „Expert Group on Pesticide Risk Indicators“ (EGPRI), welche den aktuellen Stand der heute verfügbaren Methoden der Risikoindikatoren evaluiert (Ziel 4).
Berichterstattung an das BLW und Publikation der Resultate
Der Wissenstransfer in der Lehre erfolgt über Vorlesungen an ETH und ZHAW sowie Vorträgen am Ökotoxzentrum an der EAWAG (Ziele 1, 2, 3, 4, 5).