Die ZAV Recycling AG betreibt heute die weltweit erste Aufbereitungsanlage für Trockenschlacke aus der thermischen Abfallverwertung. Die über 15% separierten Metalle belegen das grosse Potential der Trockenschlacke. Mit der Separation von knapp 5% umweltrelevanter Nicht-Eisenmetalle, einer Einsparung von 60'000 Tonnen CO
2 pro Jahr und einer geringen Staubbelastung setzt die industrielle Anlage weltweit neue Standards. Vier Trägerschaften haben im Rahmen einer langfristigen Zusammenarbeit im 2013 die ZAV Recycling AG mit Sitz in Hinwil gegründet: die lnterkommunale Anstalt Limeco, Dietikon, der Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland KEZO, Hinwil, der Zweckverband Kehrichtverwertung im Bezirk Horgen, Horgen und die Stadt Zürich, Entsorgung & Recycling, Zürich. Mit dem Bau der weltweit ersten Aufbereitungsanlage für Trockenschlacke legt die ZAV Recycling AG
den Grundstein für die Umsetzung des thermo-re@-Prozesses und damit einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Abfallwirtschaft der Zukunft. Die Schlackenaufbereitungsanlage der ZAV Recycling AG wurde auf dem Betriebsgelände der KEZO sowie in deren Betriebsgebäuden installiert. Die Anlage ist vollständig in die Betriebsprozesse der KEZO integriert und wird durch die Mitarbeiter der KEZO betrieben.
Ab Novembet 2015 wurde im Rahmen eines Testbetriebs erstmals Trockenschlacke der KEZO verarbeitet. Der eigentliche Betrieb begann am 1. Februar 2016 mit der erstmaligen Entgegennahme von externer Trockenschlacke aus der KVA Horgen. Bereits Ende Oktober 2016 wurde die angestrebte Verarbeitungskapazität von rund 100'000 t Schlacke pro Jahr erreicht. Ab November 2016 waren alle fünf Separationslinien für die Verarbeitung sämtlicher Schlackenfraktionen in Betrieb.
Folgende Wertstoffe werden in der Anlage in hoher Qualität separiert und anschliessend verkauft:
Eisen (FE) |
> 80 mm,30-80 mm, 12-30 mm,2-12 mm, <2 mm |
Rostfreier Stahl (VA) |
> 80 mm, 30-80 mm, 12-30 mm |
Nichteisen-Metalle (NE) gemischt |
>80 mm, 30-80 mm, 12-30 mm |
Aluminium (NE leicht) |
8-12 mm, 5-8 mm, 1.2-5 mm, 0.3-1.2 mm |
NE-Edel (NE schwer) |
8-12 mm,5-8 mm, 1.2-5 mm, 0.3-1.2 mm |
Glas |
12-30 mm |
Obwohl sich der Fokus der Aktivitäten auf die betrieblichen Abläufe konzentrierte und man bis heute wenig Zeit für die Optimierungen der Anlage fand, sind die Performancezahlen der Anlage erfreulich. Es stimmt zuversichtlich, dass bereits heute ein grosser Teil der betrieblichen Zielsetzungen erreicht
werden konnten:
Kapazität: Die angestrebte Durchsatzleistung von 2'000 t Trockenschlacke pro Woche für die erste Phase konnte anlagetechnisch verarbeitet werden. Die Schlackenlieferungen der Anlagen Satom, Monthey; KEBAG, Solothurn; KVA Horgen, KVA Hagenholz und KEZO Hinwil führen zur Vollauslastung der installierten Verarbeitungskapazität.
Ausbeute der Nichteisen-Metalle (NE): mit einem Anteilvon 4.5% separierten NE-Metallen aus der angelieferten Rohschlacke wurde die bereits ambitiöse Zielsetzung von 3.5% um fast 30% übertroffen.
Schwere NE-Metallfraktion: Die schwere NE-Metallfraktion grösser 5 mm hat wesentlich höhere Edelmetallgehalte (Gold, Silber, Palladium) als erwartet. Damit liegt auch der Anteil der schwereren und damit wertvolleren NE-Metalle mit 0.5% bezogen auf die angelieferte Rohschlacke um rund 30% über den Erwartungen. Wir gehen davon aus, dass das Konzept des selektiven Brechens der Schlacke einen grossen Anteil der kleinen NE-Metalle in den Schlackenagglomeraten zur Nutzung freilegt.
Ausbeute der NE-Metalle im Vergleich: Basierend auf Erfahrungswerten von Aufbereitungsanlagen ft¡r Nassschlacke kann heute bereits gesagt werden, dass die Ausbeute der NE-Metalle aus der Trockenschlacke signifikant höher ist.
Energieverbrauch: Der Stromverbrauch der Aufbereitungsanlage ist rund 60% tiefer als
erwartet und beträgt im Mittel 16 kwh pro Tonne Schlacke.