Im Projekt SNAP wurde ein voll umfänglich funktionaler Bioreaktor im Labormaßstab zusammengestellt, getestet und betrieben. Der Bioreaktor wurde den Anforderungen, Kultivierung von Anammox Bakterien, angepasst. Im Speziellen wurde die Belüftung und der Klarwasserrabzug optimiert. Der Reaktor wurde mit Schlamm von der Anammoxanlage Werdhölzli (PNAA Prozess) an geimpft. Um einen guten Betrieb zu gewährleisten, wurden die Betriebsparameter und Bedingungen von der ARA Werdhölzli übernommen.
Vier unterschiedliche Verdünnungen von vorbehandeltem Abwasser mit Faulwasser wurden getestet. Hierfür wurde das häusliche Abwasser vorgängig mit einer Druckentspannungsflotation vorbehandelt. Das vorbehandelte Abwasser, mit einer deutlich reduzierten organischen Fracht, wurde in vier unterschiedlichen Verhältnissen mit dem Faulwasser gemischt und als Bioreaktor-Zulauf verwendet.
Bei allen vier Verdünnungen konnte der Stickstoffabbau gezeigt werden. Es wurde gezeigt, dass bei einer Erhöhung des vorbehandelten häuslichen Abwasseranteils, die Ammonium Abbauraten abnahmen bzw. die Nitritproduktion reduziert wurde. Die reduzierten Abbauraten haben nach einer Betriebswoche zugenommen. Dies deutet auf eine Anpassung der Anammoxbakterien hin, welche nach dem Verdünnen des Faulwassers eine Inhibition zeigten.
Anhand dieser Machbarkeitstudie, konnte gezeigt werden, dass eine Verdünnung von Faulwasser mit vorbehandeltem häuslichen Abwasser machbar ist. Es setzt jedoch für jede Verdünnung eine längere Anpassungszeit voraus, in der sich das biologische System auf die neue Zusammensetzung einstellen kann.
Die ausführlicheren Resultate sind im Schlussbericht „Technical feasibility study: Anammox with DAF treated municipal wastewaters – Feasibility study for SNAP“ beschrieben und diskutiert.