Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, wie die Fiskalbilanz ausländischer Haushalte in der Schweiz aussehen würde, wenn man die jetzige Zusammensetzung der ausländischen Wohnbevölkerung in der Schweiz durch jene Struktur ersetzt, welche das derzeitige Zuwanderungs- und Verbleibverhalten der Ausländer langfristig implizieren. Gleichzeitig ist als Nebenprodukt ein Prognosemodell entwickelt worden, das mit relativ einfachen Mitteln die voraussichtliche Entwicklung der Grösse und Zusammensetzung der ausländischen Wohnbevölkerung gleichermassen zuverlässig zu prognostizieren vermag wie die aufwendigeren Bevölkerungsprognosemodelle des Bundesamtes für Statistik. Das Modell könnte den hiesigen Migrationsbehörden wichtig Dienste erweisen, um beispielsweise die langfristige Auswirkung eines veränderten Zuwanderungs- oder Verbleibverhaltens der Immigranten auf die Höhe und Zusammensetzung der ausländischen Wohnbevölkerung vorauszuschätzen.
Unsere Berechnungen haben gezeigt, dass ausländische Haushalte aus dem nördlichen EU- 17/-EFTA-Raum und dem nichteuropäischen Ausland gegenwärtig eine positive Fiskalbilanz gegenüber der Schweiz aufweisen. Der Überschuss beträgt schätzungsweise rund 1135 Franken pro Monat für Haushalte aus dem nördlichen EU-17/EFTA-Raum und etwa 570 Franken pro Monat für Haushalte aus dem nichteuropäischen Ausland. Bei ausländischen Haushalten aus europäischen Nicht-EU17/EFTA-Ländern (vornehmlich Ex-Jugoslawien) ist die Fiskalbilanz zurzeit hingegen negativ und beläuft sich auf etwa -1100 Franken monatlich. Bei Hauhalten aus dem südlichen EU-17/EFTA-Raum kann man demgegenüber nicht mit ausreichender Sicherheit ausschliessen, dass die Fiskalbilanz ausgeglichen ist. Letzteres gilt auch für einen typischen ausländischen Haushalt allgemein. Das heisst, die negativen und positiven Salden der gruppenspezifischen Teilbilanzen heben sich im Aggregat gegenseitig auf.
Unterstellt man, dass die künftige Zusammensetzung der ausländischen Wohnbevölkerung derjenigen der gegenwärtigen Zuwanderer entsprechen wird, verbessern sich die Fiskalbilanzen aller vier Ausländergruppen aus Schweizer Sicht deutlich. Ein solcher Vergleich beruht jedoch auf einem Trugschluss, da die Ausländergruppen mit schlechteren fiskalischen Bilanzen in der Schweiz sesshafter sind und folglich einen grösseren Anteil in der künftigen ausländischen Wohnbevölkerung bilden werden als in den Zuwanderungen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sesshaftigkeit der verschiedenen Ausländergruppen kommt unser Modell zum Schluss, dass sich die Finanzbilanzen der Ausländer langfristig sogar verschlechtern werden, sofern sie sich gegenüber dem heutigen Stand überhaupt verändern.
Wie auch immer die Fiskalbilanz der Ausländer in der Schweiz langfristig in Wirklichkeit ausfällt, eins dürfte anhand des vorliegenden Berichts klar geworden sein: Von der gegenwärtigen Qualität der Zuwanderungen in die Schweiz kann nicht ohne Weiteres auf eine nachhaltige Verbesserung der Fiskalbilanz der Ausländer hierzulande geschlossen werden. Es kommt noch auf die Sesshaftigkeit der unterschiedlichen Nationalitäten an und diese weist momentaneher auf eine Verschlechterung der Fiskalbilanz hin.