Die starke Zunahme des Konsums sowie das steigende Bewusstsein zur Begrenztheit natürlicher Ressourcen, insbesondere von Metallen, welche in High-Tech Produkten sehr spezifische Funktionalitäten ermöglichen und die in vielen Fällen nicht substituierbar sind, ist seit einigen Jahren auf internationaler Ebene zu einem bedeutenden Thema geworden.
Das Rücknahmesystem «Swico Recycling» für ausgediente Elektronikgeräte verarbeitet rund 60‘000 t/a Elektronikabfälle in der Schweiz und bereitet diese für die Weiterverarbeitung auf.
Die anschliessende Weiterverarbeitung in den ausländischen Schmelzwerken erlaubt die Rückgewinnung der wichtigsten Basis- (Fe, Cu, Ni, Al, Zn, Pb) und Edelmetalle (Ag, Au, Pd, Pt). Seltene oder kritische Metalle wie Indium, Gallium, Tantal, Tellur oder die seltenen Erden werden nicht zurückgewonnen und gehen als mögliche, künftige sekundäre Rohstoffe verloren. Die Gründe liegen u.a. in den fehlenden Datengrundlagen zur Lokalisierung und Menge dieser Metalle in den elektronischen Komponenten, in der komplexen und dissipativen Struktur der Abfälle, und in den thermodynamischen und metallurgischen Rahmenbedingungen.
Die Rückgewinnung kritischer Metalle hängt dabei sowohl in der technologischen Anpassung der Wertschöpfungskette unter Berücksichtigung der Rentabilität der Rückgewinnung seltener Metalle, als auch von der Frage ab, wie Swico Recycling das Managementsystem anpassen muss, um für die Rückgewinnung seltener Metalle optimale Voraussetzungen zu schaffen.
Es braucht also Anpassungen auf verschiedenen Ebenen, um eine erhöhte sekundäre Ressourcennutzung („urban mining“) zu erzielen.
Grundlage bilden verschiedene im Auftrag des BAFU durchgeführte Vorarbeiten, insbesondere die Stoffflussanalyse Immark AG (Vertrag-Nr. 07.0131.PJ / K364-1509), welche aufgrund der Outputanalysen Rückschlüsse über das Vorkommen kritischer Metalle im Elektronikschrott als Input erlaubt.