Ausgehend vom Stand der Wissenschaft und Technik der elektrodynamischen Fragmentierung durch gepulste Hochspannung wurden Materialgruppen identifiziert, die sich durch diese Technologie aufschliessen lassen. Der Aufschluss ist an den jeweiligen Phasengrenzen möglich und erleichtert damit die nachfolgende Sortierbarkeit durch verschiedene materialabhängige Methoden. Ziel ist es abzuschätzen, ob durch den Einsatz der untersuchten Technologie die Recyclingraten wichtiger Materialien grundsätzlich optimiert werden können.
Die Testmaterialien wurden mit einer von SELFRAG AG, Kerzers, zur Verfügung gestellten Labormaschine untersucht und nach ihrer Trennbarkeit klassifiziert. Elektronikschrott, Verbundmaterialien und KVA-Schlacke gehören zu den gut separierbaren Werkstoffen und lassen sich problemlos auftrennen. Die mässig separierbaren Werkstoffe sind durch höheren Aufwand bzw. höheren Energieverbrauch ebenfalls trennbar. Dazu zählen Materialien wie Li-Ionen Akkus, Festplatten, Leiterplatten, glasfaserverstärkte Polymere, Ladestecker von Mobiltelefonen. Als schlecht separierbar erwiesen sich Metall-Matrix-Verbundwerkstoffe, insbesondere Aluminium Matrix Composite; Eisenhüttenschlacke, LCD-Panel.
Insgesamt besitzt die elektrodynamische Fragmentierung ein hohes Potential zur Separierung unterschiedlicher Materialien und könnte in bestehende Recyclingnetze eingebettet werden. Die gut separierbaren Materialien sollten vertieft untersucht werden, wobei vor allem detailliertere technische Abklärungen sowie Kosten/Nutzen-Abschätzungen gemacht werden müssen.